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Lob und Tadel für Obamas radikalen Schwenk in der Kuba-Politik

Von OÖN, 19. Dezember 2014, 00:04 Uhr
Barack Obama: "Wir beenden einen veralteten Ansatz".   Bild: Reuters

WASHINGTON / HAVANNA. Unter Vermittlung von Papst Franziskus verhandelten Washington und Havanna seit 2013

Die nahezu zeitgleiche Ankündigung von US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Raul Castro, dass die beiden Länder die jahrzehntelange Eiszeit beenden, schlug am Mittwoch wie eine Bombe ein. Dabei wurde hinter den Kulissen bereits seit eineinhalb Jahren über den radikalen Politikwechsel verhandelt, wie gestern durchsickerte.

Bereits im Juni 2013 hätten Geheimgespräche über eine Annäherung in Kanada begonnen, sagte Kanadas Premier Stephen Harper gestern. Diese seien bis November 2014 fortgesetzt worden. Die Verlagerung der Verhandlungen nach Kanada habe beiden Staaten jene Diskretion gegeben, die sie benötigt hätten, betonte Harper.

Eine zentrale Rolle habe dabei Papst Franziskus gespielt, der beiden Staatsoberhäuptern eindringliche Briefe schrieb, als die Verhandlungen im Sommer 2014 zu scheitern drohten, hieß es aus US-Regierungskreisen.

China und Russland erfreut

Obamas radikaler Schwenk in der Kuba-Politik seines Landes wurde weltweit mit Lob bedacht: Man unterstütze die Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Qin Gang, gestern. "Und wir hoffen, dass die USA ihr Embargo so bald wie möglich aufheben können."

Ähnliche Äußerungen gab es in Moskau: "Wir sind nicht der Meinung, dass US-Wirtschaftssanktionen – gegen welches Land auch immer – legitim und rechtlich gedeckt sind", sagte Vize-Außenminister Sergei Rjakow.

Venezuela: "Historische Geste"

Selbst Venezuelas Präsident Nicolás Maduro, ein scharfer Kritiker der US-Regierung, sprach von einer "historischen Geste" Obamas. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff bezeichnete den Vorstoß als "gutes Beispiel für die ganze Welt", den sich niemand habe erträumen können.

EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sprach von einer "historischen Zäsur". Die EU hoffe auf einen Neustart der Beziehungen zwischen Havanna und Washington. Wien erwartet durch die Annäherung neuen Schwung für den Dialog des Inselstaates mit der EU. Außenminister Sebastian Kurz (VP) sagte, er hoffe, dass die seit 2014 laufenden Verhandlungen über ein Abkommen zu politischem Dialog und Zusammenarbeit "zügig voranschreiten und substanzielle Resultate bringen".

"Verrat an der Verfassung"

Bei den Exil-Kubanern in Miami ist die Annäherung auf geteiltes Echo gestoßen. "Ich bin bewegt und danke Obama", frohlockte etwa George Davila. Doch nicht alle teilen die Freude des 45-Jährigen. "Das ist ein Verrat an der Verfassung", wetterte neben ihm der 20 Jahre ältere Carlos Munoz, an dessen Revers eine Nadel der Republikanischen Partei prangte.

Differenziert sieht die neue Entwicklung Rosa María Payá Acevedo, die Tochter des bekannten Dissidenten Oswaldo Payá, der 2012 bei einem rätselhaften Autounfall auf Kuba ums Leben kam: "Wir freuen uns für die Familie von Alan Gross, der von Kuba freigelassen wurde."

Es müsse aber künftig eine echte Wechselbeziehung zwischen beiden Ländern geben. "Dafür muss sich Kuba wandeln und freie Wahlen erlauben. Die Entscheidungen auf der Insel müssen schließlich die Kubaner treffen."

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10  Kommentare
10  Kommentare
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oneo (19.368 Kommentare)
am 19.12.2014 17:44

und bin mir sicher, daß sich jetzt in absehbarer zeit viel verändern wird. die alten us cars werden verschwinden, amis werden die hotels überrennen, immobilien werden verscherbelt und die kriminalität wird zunehmen. ob dann die kubaner noch weiter so fröhlich und freundlich sind, das wage ich zu bezweifeln. bescheidenen wohlstand wird es bringen, aber sicher nur für die wenigsten.

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IT-IS (1.535 Kommentare)
am 19.12.2014 15:07

mich riesig fuer die Kubaner, wenn man sich nun die Berichte von Kuba ansieht, es muss einfach wunderbar sein in die "alte Zeit" zurueck zukehren,die OLDIES .... ein Traum grinsen
Ich hoffe man wird irgendwie den alten Flair beibehalten.
Das alleine ist schon ein Magnet grinsen
Jedenfalls wenn man sich die Kubaner anhoert sind alle sehr begeistert davon, und sehen hier eine gute Zukunft fuer sich.
Zahlreiche grosse Firmen zeigen bereits grosses Interesse, da werden viele Jobs zur Verfuegung sein.
Da wird sich einiges tun - JEDER HAT das RECHT sich ein gutes LEBEN zu schaffen.
UND die Republikaner -well, GET A LIFE !!! Steh den Fortschritt einer menschlichen Geste nicht im Wege... ES WAR ZEIT!!!
Zum Glueck sind nicht alle Republikaner dagegen.

Jedenfalls ich freue mich auch fuer OBAMA da werden noch mehr gute Entscheidungen von Obama kommen, man hat ihm zu lange zurueckgehalten!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.12.2014 15:43

ja so is es ...
die US Boys werden nach Kuba gehen ihr Geld ausgeben wie früher und die Kubaner kommen nach USA ... well thats life ... grinsen

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 19.12.2014 16:03

das was du hier machst ist noch um viel, viel ärmer!

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Strawanza (8.312 Kommentare)
am 19.12.2014 14:50

Pepone, die verkehrten trotz Verbot schon immer dort. Die machen einen kleinen Umweg über Cayman Island und das war`s. Kein Stempel im Pass.

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oneo (19.368 Kommentare)
am 19.12.2014 17:57

das mußt du mir zeigen, bei der menge an geheimpolizisten und strenger überwachung der küsten. in den hafen von havanna kommst du zb gar nicht rein ohne leibesvisitation. und beim geldwechsel in cuc
wird jedesmal der reisepass verlangt. und ohne cuc verhungerst du.

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ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 19.12.2014 12:46

jeder der die innenpolitische Situation kennt, weiss dass Obama hier wohl einen der mutigsten Schritte seit der Gesundheitsreform unternahm. In Teilen von Amerika wird er dafür gehasst werden, aber da sich seine Amtszeit zu ende geht, kann ihm das egal sein. Es war mutig und es war richtig das zu tun! Bleibt nur zu hoffen, dass Amerika das anerkennt, und nicht Jeb der Nachfolger von Barak wird! Und ja, nicht alles was Obama macht war richtig, teilewiese waren es durch die rep dominanz erzwungene Entscheidungen, teilweise eigene Unffähigkeit, aber wenn er was mutig und richtig mach sollte es doch anerkannt werden.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.12.2014 12:40

"Das ist ein Verrat an der Verfassung", wetterte neben ihm der 20 Jahre ältere Carlos Munoz, an dessen Revers eine Nadel der Republikanischen Partei prangte.

was habe ich gestern geschrieben ?
die Republikaner sind ein GROSSES PROBLEM !

Raul Castro denkt anders als sein Bruder und das ist gut so !

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( Kommentare)
am 19.12.2014 09:22

Auf Kuba ist die Liste der Probleme unendlich lang. Die kubanische Regierung schiebt die Schuld für die desaströse finanzielle Lage auf das Embargo. Wenn dieses gelockert wird, kommt die kubanische Führung in Erklärungsnot.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.12.2014 14:30

vergleichbar mit BRD-DDR .. grinsen

wenn die US Boys wieder wie früher dort verkehren und das Geld ausgeben wird sich Kuba schnell erholen ... statt Florida werden die Oldies nach Kuba solange es " billig " ist ...
die Kubaner werden Gesetze erlassen müssen um ihre Immo's gegen die Kauflust der US Boys zu schützen ...

und somit besteht die Chance dass Guantanamo doch geschlossen wird

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