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Leere Hotels, verwaiste Restaurants: Traurige Weihnachten in Bethlehem

Von OÖN, 24. Dezember 2015, 00:04 Uhr
Leere Hotels, verwaiste Restaurants: Traurige Weihnachten in Bethlehem
Diese Pilgerin aus Indien lässt sich mit ihrem Baby bei der angenommenen Geburtsstätte Jesu in der Geburtskirche in Bethlehem fotografieren. Bild: APA/AFP/MUSA AL-SHAER

BETHLEHEM. Der anhaltende Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern schreckt die Pilger ab.

Während die Welt sich auf fröhliche Weihnachten vorbereitet hat, herrscht am Originalschauplatz im palästinensischen Westjordanland Tristesse und Resignation: In ihren leeren Geschäften mit Krippenfiguren und den verwaisten Restaurants sind sich Verkäufer und Gastwirte einig: "So ein trauriges Weihnachten hat Bethlehem noch nicht erlebt."

Bis in die Adventzeit hinein gab es Zusammenstöße zwischen palästinensischen Steinewerfern und israelischen Soldaten unmittelbar vor einigen Hotels. In den Lobbys riecht es noch immer nach Tränengas und dem fauligen Spezialgemisch aus den Wasserwerfern der Armee.

Vor dem Eingang zur Geburtskirche warten mehrere Fremdenführer seit Stunden vergeblich auf Touristen. Auf dem nahen Krippenplatz steht Hisham Chamis unter dem Weihnachtsbaum, dessen Kugeln in den palästinensischen Nationalfarben glänzen.

Noch im Vorjahr "kamen im Advent jeden Tag 60 bis 70 Busse her", klagt Chamis, der seit zehn Jahren Touristen von der Geburtsgrotte bis zur Sterngasse begleitet. "Jetzt registriert die Verkehrspolizei hier nur noch vier, fünf, bestenfalls zehn Busse am Tag."

Nach Angaben von Stadtverwaltung und Tourismusministerium ist in diesem Jahr nur die Hälfte der Hotelzimmer gebucht. Eigentlich waren im Dezember und im Jänner mit der orthodoxen Weihnacht 80 bis 90 Prozent der Betten belegt, an den Feiertagen war bisher sogar alles ausgebucht.

Liegt die Schuld bei Israel?

Jamal Chehada, in dessen Geschäft Nikolausmützen, Lichterketten und Rosenkränze wie Blei in den Regalen liegen, macht israelische Reiseunternehmen für seine Misere verantwortlich. Diese würden die gesunkene Zahl an Pilgern schon ab dem Flughafen in Tel Aviv betreuen und dieses Jahr von einem Besuch der christlichen Stätten im Westjordanland abhalten, ist er überzeugt. Im besetzten Westjordanland gibt es keinen eigenen Flughafen.

In Israel werde den Touristen erzählt, "in Bethlehem wimmle es von Terroristen", glaubt Chehada zu wissen. Die seit Oktober anhaltende Gewaltwelle hat in Israel und den Palästinensergebieten insgesamt bereits zu beinahe 150 Toten und hunderten Verletzten geführt. Die USA verschärften jüngst ihre Reisewarnung für das Heilige Land auf die höchste Stufe seit dem Ende der Zweiten Intifada vor zehn Jahren.

Reisegruppe aus Nigeria

Sherwood N’Guma und seine Reisegruppe aus Nigeria gehören zu den wenigen Pilgern, die sich nach Bethlehem gewagt haben. "Unsere israelischen Fremdenführer wollten aber nicht mitkommen, daher haben uns jenseits des Kontrollpostens andere Führer übernommen", berichtet er, bevor er vor der Geburtskirche ein Selfie macht. "Aber die haben uns eingeschärft, immer in der Gruppe zu bleiben." Und dennoch, "für nichts in der Welt" sei er bereit gewesen, auf diesen Besuch zu verzichten.

Aber weil eine Friedenslösung für den Nahost-Konflikt unerreichbar scheint, hat die Stadtverwaltung das Festprogramm gekürzt. "Bisher kam jedes Jahr die ganze Welt hierher, um sich mit uns zu freuen und Adventlieder zu singen. Jetzt ist alles öde", bedauert Fremdenführer Chamis. "Dieses Weihnachten in Bethlehem ist trist und deprimierend."

 

Anerkennung Palästinas

136 Staaten erkennen die Staatlichkeit Palästinas an – darunter zehn in Europa: Bulgarien, Malta, Polen, Rumänien, Schweden, die Slowakei, Tschechien, Ungarn und Zypern. Erst am Dienstag kam Griechenland dazu.

Die Palästinenser kämpfen um die Anerkennung eines eigenen Staates – ein Erfolg war 2012 die Anerkennung des „Staates Palästina“ als Beobachter bei der UNO.

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22  Kommentare
22  Kommentare
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woppl (4.948 Kommentare)
am 26.12.2015 14:04

jede Menge Platz also für Flüchtlinge.....

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Wuhei (716 Kommentare)
am 24.12.2015 16:01

Israel hat mit und bei den letzten Wahlen die Signale auf Kampf gestellt und damit ganz bewußt die Chance auf einen Frieden verhindert. Dummer Spruch, daß wer Frieden haben will, den Krieg ankurbeln soll.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 24.12.2015 13:11

Die Angriffe kommen von palästinensischer Seite.

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 24.12.2015 14:13

Die Palästinenser haben Palästina besetzt?

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helterskelter (1.759 Kommentare)
am 24.12.2015 14:25

Vermischung von Tatsachen, oder wie?

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 25.12.2015 07:49

Die Araber haben 5 x einen Krieg gegen Israel begonnen, alle aber verloren. Da sind dann die Palästinenser abgehauen - jetzt wollen diese wieder zurück, manche in der 4. Generation. Absurd !
Sitzen unsere Sudetendeutschen auch noch in Barackenlagern im Mühlviertel und warten aus auf die Rückkehr nach Böhmen ?

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cuibonoservus (631 Kommentare)
am 24.12.2015 11:03

Semiten gegen Semiten, ergo Antisemiten.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 24.12.2015 10:37

Nicht nur im Dezember sind die jährlich wiederkehrenden traurigen Tage, in so einem "friedliebenden" Land wie Israel ! zwinkern

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pepone (60.622 Kommentare)
am 24.12.2015 10:18

im Artikel :

Liegt die Schuld bei Israel?

wenn Krieg herrscht kann NIE ein EINZIGER Schuld haben oder sein , da braucht es MINDESTENS zwei ..
denn ana aloane konn ned streiten ausser im Wagner jauregg grinsen

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Superheld (13.118 Kommentare)
am 24.12.2015 10:03

Urlaub im Kriegsgebiet?
Es gibt bessere Alternativen.

Der Jesus-Schmäh zieht bei vielen nicht mehr.

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helterskelter (1.759 Kommentare)
am 24.12.2015 13:45

von welchem "Jesus-Schmäh" schreiben
sie überhaupt.
Einfach unüberlegt, oder begründbar, ihrerseits?

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Superheld (13.118 Kommentare)
am 24.12.2015 21:08

Jesus-Schmäh = mit religiösen Geschichten alte und labile Leute durch überteuerte Reisen und Zusatzangebote touristisch abzocken.

In Europa gibt es dafür Lourdes.

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gerald160110 (5.609 Kommentare)
am 24.12.2015 10:01

So lange die Vernichtung Israels in den Statuten sich befindet und Palästina davon nicht abrückt, wird Israel keinen weiteren Schritt zur Anerkennung unternehmen. Wer das nicht versteht oder verstehen will/kann, dem fehlte jedwedes Verständnis. יחיישראל

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wickerl (2.187 Kommentare)
am 24.12.2015 08:58

Seit 1967 halten die Juden diese Stadt und nicht nur diese besetzt ohne abzuziehen oder ein demokratisches Mitsprecherecht einzuräumen, wenn wer anderer so agierte!

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 24.12.2015 09:12

So ist das eben wenn man einen Krieg anzettelt und diesen dann verliert ...

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 24.12.2015 07:19

Vielleicht fordert gerade eine unheile Zeit wie die gegenwärtige zur Feier der „Heiligen Nacht“ heraus und auf - eben weil die „frohe Botschaft“ dieser Nacht alles andere als behaglich ist, weil sie etwas erzählt und verkündet, das sich nicht im festlich geschmückten familiären Wohnzimmer abspielt, sondern in einer unbequemen Notunterkunft irgendwo auf freiem Feld. Eine Erzählung, die denjenigen gilt, die zutiefst in Unheil und Leid verstrickt sind, den Opfern und Randständigen, nicht zuletzt den Toten - auch und gerade dieses so unheilig anmutenden Jahres 2015

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 24.12.2015 05:09

Schuld am Touristenschwund ist wie immer Israel, Israel ist ja auch am schlechten Wetter schuld.
Palästinenser die auf offener Strasse leute abstechen ? Das sind doch nur verzweifelte Menschen, das musss man verstehen, muss man das ?
Die Araber bzw. die Palästinenser leiden an akuter Realitätsverweigerung, haben einen masssiven Opferkomplex. Leider glaubt die europäische Linke noch immeer den Unsinn von den bösen Israelis und den braven und tüchtigen Arabern.
Ich war kürzlich selbst in Israel , hatte nur positive Erlebnisse
und nie Angst auf den Strassen - kann man das für arabische Städte auch sagen ?

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 24.12.2015 00:58

Ich finde, man sollte ihnen ein Friedenslicht schicken, anstatt es dort zu holen, wo Krieg herrscht.

Lasst den Hupfi und den Friedenslicht-Zeremonienmeister Günther Hartl vom ORF hinfliegen, aber auf eigene Kosten und die Lampe hinbringen, auf dass sie die Friedfertigkeit im nahen Osten entzünde.

Oder ist, wie ich immer behaupte, das Friedenslicht eine blosse Fassade ohne Inhalt, ein guter Marketing-Schmäh des ORF O.Ö., der diversen Politikern des schwarzen Lagers und Managern (Scharinger, Windtner u.a.) Sympathie auf Kosten der Steuer- und ORF-Gebührenzahler bringen soll und aussr ein paar abgebrannten Häusern und Wohnungen noch nichts bewirkt hat?

wir leben ja nicht im Zeitalter der Aufklärung, sondern in jenem der Irrationalität, in jeder Buchhandlung wimmelt es nur so von Trivialliteratur über Hexen, Geister, Engel, Schamanen und anderen Unsinn...

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 24.12.2015 08:55

Das Friedenslicht ist ein Zeichen, sogar ein ganz gutes!

Aber wenn an Weihnachten noch immer gegen alles gehetzt wird, DENNJENIGEN HAT DAS FRIEDENSLICH NOCH NICHT ERREICHT!!!

Frohe Weihnachten, auch zum nachdenken was diese Aussagen bewirken "haspe1"... es ist so wie in Betlehem - immer schürt einer an HASS - und der hat jetzt keinen Platz, zumindest über die Feiertage soll eine Ruhe sein...Verstanden?

Nein, darum ist in Betlehem auch kein Frieden...

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 24.12.2015 18:37

aber pepi u. hartl haben unter größter lebensgefahr das friedenslicht geholt. dafür werden sie v. mitterlehner mit dem höchsten orden geehrt.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 25.12.2015 00:39

@MajaSirdi: Aber, aber, nur weil ich den ganzen Friedenslicht-Hokuspokus für einen falschen Zauber und eine Show des ORF O.Ö. halte, schüre ich deswegen keinen Hass. Weder hasse ich die Proponenten dieses Kasperltheaters auf Steuerzahler- und Gebührenzahler-Kosten, noch hetze ich irgend jemanden auf. Also, bitte keine Hass-Unterstellungen.

Gegen Symbole und Lichtlein ist ja an sich nichts hu sagen, aber jeder kann seine Kerze oder Lampe selbst anzünden, ohne dass ein paar Heuchler und Wichtigtuer das Licht zuvor aus einem permanenten Kriegsgebiet holen, das man dann seltsamerweise Friedenslicht nennt. Un leider sind manche Landsleute so unvorsichtig und wundergläubig, dass sie dieses offene Feuer nie löschen, sondern auch nachts unbeaufsichtigt brennenlassen, so dass auf diese Weise schon manche Brände entstanden sind.

Auch das kann und darf man kritisieren. Ich selbst zünde auch die Kernzen am Adventkranz an, aber danach lösche ich sie wieder aus, damit die Wohnung nicht abbrennt.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 25.12.2015 00:45

Meine Kerzen leuchten genau so schön als jene, die vom Günther Hartl-Licht entzündet werden und Wunder wirken sie beide nicht. Friedfertige Menschen sind mit oder ohne Friedenslicht friedlich und den anderen hilft keine Lampe dieser Welt.

Ich mag jedoch diese Riesen-Show nicht, die der ORF da zelebriert, sie ist penetrant und da wird jeweils ein Kind der Öffentlichkeit vorgeführt, um Stimmung zu machen und die ORF-O.Ö.-Seher werden den ganzen Advent mit 2-Minuten-Berichten zwangsbeglückt. Das ist alles eine Show...

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