Lebenslänglich für das Massaker von Srebrenica
DEN HAAG. Zwei ranghohe ehemalige bosnisch-serbische Offiziere sind für den Völkermord im bosnischen Srebrenica endgültig schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Das UN-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien bestätigte damit im Berufungsverfahren die Urteile der ersten Instanz. Es ist die härteste Bestrafung, die das Gericht jemals verhängt hat. Noch ist unklar, in welchem Land die Männer ihre Strafe verbüßen müssen.
Bei den Verurteilten handelt es sich um den 57-jährigen Vujadin Popovic und den 75-jährigen Ljubisa Beara. Popovic war 1995 Sicherheitsoffizier des Drina-Korps und mit dem Srebrenica-Plan vertraut. Zusammen mit Ljubisa Beara organisierte er die Erschießungen.
Das Massaker von Srebrenica gilt als schlimmstes Kriegsverbrechen in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Jüngsten Angaben des bosnischen Institutes für Vermisste zufolge wurden seit dem Ende des Bosnien-Krieges etwa 7100 Leichen von Opfern des Massakers gefunden. Nach etwa 1200 Opfern wird weiter gesucht.
Der Prozess gegen den bosnisch-serbischen Militärchef Mladic vor dem UNO-Tribunal ist noch im Gang. Im Fall des ehemaligen bosnisch-serbischen Polit-Führers Radovan Karadzic, der sich ebenfalls wegen Srebrenica zu verantworten hatte, wird noch heuer gerechnet.