Katalonien: Vorgezogene Wahlen als nächster Schritt zur Unabhängigkeit
BARCELONA. Nach dem umstrittenen symbolischen Referendum in Katalonien über die Abspaltung von Spanien will Regionalpräsident Artur Mas mit vorgezogenen Regionalwahlen die Unabhängigkeit vorantreiben.
Neuwahlen seien nun "der einzige Weg" für die Katalanen, ihre Meinung zu der existenziellen Frage kundzutun.
Vor 3000 Anhängern legte Mas am Dienstagabend in Barcelona einen detaillierten Plan für Neuwahlen vor, auf ein Datum legte er sich aber noch nicht fest. Bevor der Startschuss für die Organisation der Wahl gegeben werden soll, will der Regionalpräsident alle Parteien und auch Vertreter der Zivilgesellschaft auf einer Liste zusammenbringen, die für die Unabhängigkeit sind.
Er rief die Parteien zur Einheit auf. Die "ewigen Diskussionen über zweitrangige Themen" müssten beiseitegelassen werden. Wenn die Plattform dann bei dem Urnengang die absolute Mehrheit erreichen würde, hätte sie ein entsprechend starkes Mandat, um die Schaffung eines unabhängigen Staates binnen 18 Monaten in die Wege zu leiten.
In dem nicht bindenden Referendum hatten Anfang November fast 81 Prozent für die Abspaltung von Spanien gestimmt. Allerdings hatte sich deutlich weniger als die Hälfte der schätzungsweise 5,4 Millionen Wahlberechtigten in Katalonien beteiligt. Die Zentralregierung in Madrid sieht die Unabhängigkeitsbestrebungen in Barcelona als verfassungswidrig an.