Kandidat für Posten des Sicherheitsberaters sagt Trump ab

Von nachrichten.at/apa   17.Februar 2017

Sein Kandidat für den Posten als Nationaler Sicherheitsberater, Robert Harward, lehnte das Angebot ab, sgte ein hochrangiger Vertreter des US-Präsidialamtes am Donnerstag. Er habe familiäre und finanzielle Gründe dafür angegeben. Harward ist für den Rüstungskonzern Lockheed Martin tätig.

Nach dem Rücktritt von Michael Flynn galt der frühere Militärkommandeur als Favorit für das Amt. Insidern zufolge gibt es noch weitere Gründe für seinen Verzicht. Harward habe sein eigenes Team mitbringen wollen, sagten zwei mit der Entscheidung vertraute Personen. Trump habe Flynns Stellvertreterin K.T. McFarland jedoch zugesagt, dass sie im Amt bleiben könne.

Flynn musste am Montag seinen Hut nehmen. Hintergrund sind seine Kontakte zum russischen Botschafter Sergej Kisljak noch vor Amtsantritt der Regierung. Damit könnte sich der frühere Generalleutnant strafbar gemacht haben. Wenige Tage später warf auch der designierte Arbeitsminister Andrew Puzder hin. Er lief Gefahr, im Senat durchzufallen.

Trump nominierte am Donnerstag den Juristen Alexander Acosta für den Posten. Der 49-jährige kubanischstämmige Jurist ist der erste Kabinettskandidat Trumps von lateinamerikanischer Herkunft. Acosta habe eine "Riesenkarriere" hinter sich, sagte der Präsident bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Washington. Der designierte Arbeitsminister, der für das Amt noch die Zustimmung des Senats braucht, ist derzeit Dekan der Rechtsfakultät an der Florida International University in Miami.

Der Absolvent der Elite-Schmiede Harvard war unter dem früheren Präsidenten George W. Bush im Justizministerium tätig, wo er für Bürgerrechtsangelegenheiten zuständig war. Später war Acosta dann fast zehn Jahre lang Bundesanwalt in seinem Heimatstaat Florida. Dort führte er unter anderem Ermittlungen gegen den einstigen US-Starlobbyisten Jack Abramoff und Mitglieder der kolumbianischen Drogenkartelle.

Damit hat Trump vier Wochen nach seinem Amtsantritt seine Regierung noch nicht zusammen. Auch sein Kandidat für den Chefposten bei der Umweltbehörde EPA, Scot Pruitt, stößt in den eigenen Reihen auf Widerstand. Als Justizminister des Öl produzierenden US-Bundesstaates Oklahoma hat er die Behörde mehr als ein Dutzend Mal verklagt. Seine Anhörung im Senat ist für Freitag geplant. Zuletzt zeichnete sich jedoch ab, dass Pruitt trotz der Bedenken durchkommt.