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Kämpfe an Bankschaltern: 120 Euro für Rest der Woche

02. Juli 2015, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Griechenlandkrise:"Plan B wird zu Plan A"
Bild: APA

ATHEN. Panik bei Pensionisten, für die die Geldinstitute einen Tag öffneten – Mit Bankkarte 60 Euro am Tag, ohne musste man sich um Geldausgabe raufen.

Nach der Öffnung der Banken für Pensionisten ohne Bankomat-Karte in Griechenland haben sich am Mittwoch dramatische Szenen vor den Geldinstituten abgespielt. "Ich habe das Geld genommen – ich weiß, dass es nicht genug ist, aber das ist, was ich bekommen kann", sagte die Pensionistin Dyonisia Zafiropoulou mit Blick auf den Betrag von 120 Euro pro Pensionist für den Rest der Woche. "Ich habe die Besatzung erlebt, ich habe Schwierigkeiten erlebt, und ich glaube, wir werden auch diese Zeit überwinden", sagte die ehemalige Mitarbeiterin des Stromkonzerns DEI.

"Ich habe mehr als 50 Jahre auf dem Meer gearbeitet, und jetzt muss ich um 120 Euro betteln", sagte ein früherer Seemann. Er habe nicht genug Geld, um Medikamente für seine Frau zu kaufen. Der 57-jährige Spiros Jamandopoulos, früher Kellner auf einer Fähre, kam in Pantoffeln zu einer Filiale der Alpha-Bank im Stadtzentrum. "Ich bin um sechs Uhr gekommen und habe um zehn Uhr mein Geld bekommen", sagte er und fügte hinzu: "Ich bin noch nicht wütend, aber bald."

Kämpfe an Bankschaltern: 120 Euro für Rest der Woche
Erschöpft vom Wirbel Bild: APA/EPA/SIMELA PANTZARTZI

1000 Bankfilialen geöffnet

Vor der Alpha-Bank sorgte der 22-jährige Polizist Giorgos seit dem frühen Morgen für Ruhe. "Es ist eine schlimme Situation, die Alten tun mir unendlich leid", sagte er. Noch sei alles ruhig geblieben, "aber ich fürchte, so wird es nicht bleiben".

Beim Eingang der Bank kümmerte sich die 30-jährige Angestellte Maria um die Kunden – unter anderem um einen Blinden, der sich verloren herantastete. "Es ist unfassbar, was hier passiert", sagte Maria. Für die Betroffenen sei die Lage "sehr, sehr schwer".

Limit von 60 Euro pro Tag

Im Zuge der am Sonntag verhängten Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland waren die Banken des Landes geschlossen worden. Jeder Grieche kann seither nur 60 Euro pro Tag abheben. Von Mittwoch an öffneten aber knapp tausend Geldinstitute landesweit ausschließlich für Pensionisten ohne Bankomatkarte. Für den Rest der Woche erhalten sie bis zu 120 Euro.

Der Einsatz von EC-Karten ist nicht sehr verbreitet, viele Ältere besitzen keine Karten und lassen sich ihre Rente jeden Monat am Bankschalter auszahlen.

Obwohl es seit Beginn der Krise 2008 zu Pensionskürzungen gekommen ist und viele Ältere in dramatischer Geldnot sind, bleibt das schlecht finanzierte Pensionssystem eines der großen Probleme des maroden griechischen Staates. Wie die griechische Zeitung "Kathimerini" schreibt, gab das Land laut Eurostat-Daten von 2012 17,5 Prozent seines BIP für Pensionen aus – mehr als jedes andere EU-Land. Seit Beginn der Sparmaßnahmen wurde diese Zahl auf 16 Prozent gedrückt.

80 Prozent für Beamte, Rentner

Eine mit den Verhandlungen zwischen Athen und den Gläubigern vertraute Person berichtete dem Blatt, die Entlohnung von Staatsbediensteten und die Auszahlung von Pensionen machten 80 Prozent der primären Staatsausgaben Griechenlands aus. Die verbleibenden 20 Prozent seien schon "bis auf die Knochen" gekürzt worden. Beamte hätten keine Schreibstifte mehr, renovierungsbedürftige Gebäude seien vom Einsturz bedroht. "Es ist nicht möglich, die Finanzen zu sanieren, ohne bei Gehältern und Pensionen anzusetzen".

Vorzeitig in Pension

Trotz Reformen können viele Griechen, vor allem Staatsbedienstete und Armeeangehörige, weiter vorzeitig in Pension gehen. Ein Beispiel ist Fofi Gennimata, die neue Vorsitzende der oppositionellen Pasok-Partei. Die frühere Bankbeamtin mit drei Kindern stellte im Vorjahr mit 51 Jahren ihren Pensionsantrag. Ihr Büro sagt, dass sie seit der Übernahme ihres Abgeordnetenmandats auf die Pensionszahlungen verzichtet.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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Freemann (938 Kommentare)
am 02.07.2015 12:12

was soll das Theater? 5 Millionen Österreicher haben keine €60 am Tag zu ausgeben.

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