Italiens Regierungspartei gespalten
ROM. Die in Italien regierende "Demokratische Partei" (PD) hat sich am Wochenende gespalten
Mitglieder des linken Flügels sagten sich am Samstag aus Protest gegen den linksliberalen Kurs des früheren Ministerpräsidenten und Parteichefs Matteo Renzi von der PD los und riefen die neue Bewegung der "Demokraten und Progressisten" (DP) ins Leben.
Mit von der Partie ist bei der DP auch eine Abspaltung von der erst kürzlich gegründeten "Italienischen Linken" (SI).
Das Gründungsmanifest der Links-Bewegung gleicht einer Abrechnung mit Renzi. Die DP werde "zu ihrem Kurs zurückfinden und den Rechtsdrall aufgeben", heißt es darin. Die Parteineugründer warfen Renzi vor, die einstmals linken Demokraten zu sehr nach rechts geöffnet zu haben.
Kritik an Ex-Premier Renzi
Zudem bescheinigten sie dem früheren Premier, der auf eine Rückkehr an die Regierungsspitze hofft, übermäßigen persönlichen Ehrgeiz. Die DP werde "nicht am Ehrgeiz und an der arroganten Anmaßung ihres Führers ersticken", die "unweigerlich unsere Gegner zum Sieg führen würden", heißt es in dem Gründungsdokument.
Im Manifest wird zur Wiederbelebung des Mitte-links-Lagers aufgerufen. Vorbild ist dabei das von Romano Prodi geführte Bündnis Ulivo (Ölbaum), das 1996 und 2006 die Parlamentswahlen gewann.
DP-Führungsfiguren sind der frühere PD-Fraktionschef Roberto Speranza und der Präsident der Region Toskana, Enrico Rossi. "Wir haben einen Feind– die Rechte und ihre Ableger, und wir können ihn nur besiegen, indem wir die Linke wieder aufbauen", sagte Rossi.
Prominente Unterstützer der neuen DP sind der frühere PD-Parteichef Pier Luigi Bersani und Ex-Premier Massimo D’Alema.