Iran will Atomverhandlungen weiterführen
TEHERAN. Trotz Kritik der US-Regierung an dem Atomabkommen will der Iran die Verhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland fortsetzen - auch mit den USA.
"Die USA sind Teil der 5+1-Gruppe und wir führen die Verhandlungen mit allen Seiten", sagte Außenministeriumssprecher Bahram Ghassemi am Montag. Das sei auch bei dem Atomtreffen vergangene Woche in Wien der Fall gewesen.
Das historische Abkommen von 2015 soll Teheran davon abhalten, Atomwaffen zu entwickeln. Zur 5+1-Gruppe gehören die USA, Frankreich, Großbritannien, China und Russland sowie Deutschland. Bei regelmäßigen Folgetreffen soll insbesondere geprüft werden, ob sich Teheran an die Vorgaben hält.
Laut Ghassemi haben die 5+1 - "auch die USA" - in einer Abschlusserklärung erneut bestätigt, dass sich der Iran bis jetzt an alle Punkte des Abkommens gehalten habe. Das Treffen in Wien war daher seiner Einschätzung nach "ein wichtiger Schritt nach vorne".
US-Präsident Donald Trump hatte dem Iran zuvor vorgeworfen, nicht genug für die Umsetzung des Abkommens zu tun und dem "Geist des Abkommens" nicht gerecht zu werden. Irans Außenminister Mohammed Javad Zarif erwiderte, Trump solle sich an die Verpflichtungen seines Landes halten und "den Geist" erst mal beiseitelassen.