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Irak: IS-Attacke in Kirkuk soll Front bei Mossul entlasten

22. Oktober 2016, 00:04 Uhr
Irak: IS-Attacke in Kirkuk soll Front bei Mossul entlasten
Dieser IS-Kämpfer konnte in der Stadt Kirkuk festgenommen werden. Bild: APA

KIRKUK/LIMASSOL. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" aktivierte in der nordirakischen Stadt Schläfer-Zellen – und traf die Kurden-Milizen unvorbereitet.

Mit einem Überfall auf die nordirakische Großstadt Kirkuk hat die bei Mossul in die Defensive geratene Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gestern demonstriert, dass mit ihr weiterhin zu rechnen ist. Es waren sehr wahrscheinlich Schläfer-Zellen des IS, die in der Nacht auf Freitag in Kirkuk und Umgebung aktiviert wurden. Gerade einmal 100 Dschihadisten haben es laut Einwohnern von Kirkuk geschafft, mit einer koordinierten Angriffswelle eine Stadt von mehr als 400.000 Einwohnern in Angst und Schrecken zu versetzen.

Die Behörden verhängten eine zunächst unbefristete Ausgangssperre und behaupteten anschließend, Kirkuk "vollständig" zu kontrollieren. Doch noch am frühen Abend gingen gestern die Kämpfe weiter. Die zum Märtyrertod entschlossenen Terroristen hatten sich in einer Schule, einem Kindergarten, Privathäusern und Verwaltungsgebäuden verschanzt, wo sie vermutlich bis zur letzten Patrone kämpfen und anschließend ihre Sprengstoffwesten zünden werden.

Möglichst viele Kämpfer binden

Ziel der Aktion war es, möglichst viele Peschmerga-Kämpfer zur Verteidigung von Kirkuk zu mobilisieren und so die 160 Kilometer nordwestlich verlaufende Front bei Mossul zu entlasten. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten. Der Einsatz von kampfkräftigen PKK-Kämpfern sowie der irakischen Luftwaffe in Kirkuk könnte aber darauf hindeuten, dass die lokalen Peschmergas alleine bei der Verteidigung überfordert gewesen waren.

Die irakischen Kurden betrachten Kirkuk als ihre "historische Hauptstadt". Die Großstadt und das ölreiche Umland wird aber auch von der turkmenischen und arabischen Minderheit in Kirkuk beansprucht. Sunnitische Araber könnten die jüngste Aktion des IS unterstützt haben.

Die Bilanz des IS-Überfalls ist verheerend: In Kirkuk selbst kamen nach schwer verifizierbaren Meldungen mindestens 40 IS-Kämpfer und bis zu 20 Kurden ums Leben. Bei einem IS-Überfall auf ein Kraftwerk in Dibbis, einem Vorort von Kirkuk, wurden zwölf Iraker sowie fünf iranische Techniker getötet.

Bürgerjournalisten in Kirkuk halten es für wahrscheinlich, dass der IS in den kommenden Wochen weitere Schläferzellen im Nord-Irak aktiviert. Aus Twitter-Kurzmeldungen geht hervor, dass die Suche nach (arabischen) "Verrätern" schon begonnen hat.

IS-Massaker auch in Mossul

Unterdessen bestätigte das UNO-Hochkommissariat lokale Berichte über IS-Massaker an der Zivilbevölkerung von Mossul. Mindestens 40 Menschen seien in der Millionenstadt am Tigris in den letzten Tagen erschossen worden. Der IS missbrauche Zivilisten zudem als lebende Schutzschilder. 550 Familien aus der Umgebung seien nach Mossul verschleppt worden. 3900 Zivilisten konnten seit Wochenbeginn dem Terror des IS entkommen. (wrase)

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