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Gegenwind für Mays Brexit-Kurs in Davos

Von nachrichten.at/apa, 19. Jänner 2017, 16:43 Uhr
Theresa May
Bild: Reuters

DAVOS. Die britische Premierministerin Theresa May hat beim Weltwirtschaftsforum starken Gegenwind für ihren harten Brexit-Kurs bekommen.

"Das Wirtschaftswachstum des Vereinigten Königreichs wird schwer dadurch getroffen werden, dass es den größten Markt der Welt verlässt", sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte am Donnerstag in Davos.

Der ehemalige EU-Parlamentschef Martin Schulz verwies auf die demografische Entwicklung, um die Bedeutung der Union deutlich zu machen. Die EU werde schon bald weniger als fünf Prozent der Weltbevölkerung stellen. "Wie kann ein einzelnes Land in Europa das überleben?" Der SPD-Politiker forderte die EU-Mitglieder auf, den europäischen Gedanken zu verteidigen.

May kündigte an, Großbritannien wolle nach dem Brexit eine weltweite Vorreiterrolle für wirtschaftliche und soziale Veränderungen übernehmen. Das Vereinigte Königreich werde sich in einer Führungsrolle zeigen, als Anwalt für freie Märkte und freien Handel. "Großbritannien hat eine einmalige Gelegenheit." Das Land werde zwar die EU verlassen, aber die Welt umarmen. Die Briten hätten beim Brexit-Votum im Juni für ein "wahrlich globales Britannien" gestimmt.

In Davos schlug May einen versöhnlicheren Ton an als bei ihrer Brexit-Rede vor wenigen Tagen. Hatte sie dabei noch damit gedroht, ihr Land in ein Steuerparadies zu verwandeln, lobte sie nun die wichtige Rolle internationaler Institutionen und ihrer Regeln für Frieden und Wohlstand in der Welt. May warnte zudem erneut vor einer Trennung von der EU im Streit.

Schäuble sprach sich in Davos gegen eine "Bestrafung" Großbritanniens für den EU-Austritt des Landes aus. Der Schaden durch den Brexit müsse für beide Seiten begrenzt werden - für das Vereinigte Königreich und die EU. Das von May angestrebte Handelsabkommen mit der EU werde sehr schwierig und dauern. Schäuble warnte vor Muskelspielen: "Wir sollten einander nicht drohen, bevor die Verhandlungen starten."

Mit Blick auf den Wirtschaftskurs des künftigen US-Präsidenten Donald Trump gab sich der CDU-Politiker gelassen - warnte aber vor Marktabschottung: "Wir müssen am Freihandel festhalten." Diesen müsse man eher noch verbessern. Denn globales Wirtschaftswachstum sei wichtig, um nachhaltiges Wachstum zu erreichen, von dem alle profitierten.

Nachdem Trump und May Steuersenkungen für Unternehmen angekündigt hatten, warnte Schäuble vor einem Wettlauf unter den Top-Wirtschaftsmächten. Die Vereinbarungen der führenden Industrie- und Schwellenländer im Kampf gegen Steuervermeidung durch Konzerne müssten eingehalten werden.

Im Streit um die Neuverschuldung einzelner EU-Mitglieder forderte Rutte Frankreich und Italien auf, Reformen umzusetzen und den Stabilitäts- und Wachstumspakt einzuhalten. "Zu viele Länder vor allem in Südeuropa tun nicht, was sie versprochen haben", sagte der niederländische Ministerpräsident. Dies führe zu Misstrauen zwischen nord- und südeuropäischen Mitgliedstaaten.

Schulz forderte Rutte zur Zurückhaltung auf. Die Einhaltung der Vereinbarung sei Sache der EU-Institutionen "und nicht einzelner Regierungschefs". Sonst entstünde der Eindruck, "dass wir anderen Staaten eine Lektion erteilen wollen".

Frankreichs Neuverschuldung lag 2015 bei mehr als drei Prozent der Wirtschaftsleistung und damit über dem Wert, der im Stabilitätspakt vereinbart worden war. Auch Italien wehrt sich gegen die Schuldenregeln und fordert mehr Spielraum.

Schulz mahnte bei den EU-Staats- und Regierungschefs mehr Transparenz an. Es dürfe kein Geschacher hinter verschlossenen Türen mehr geben, das die Bürger ausschließe. "Dieses doppelte Spiel zerstört den europäischen Gedanken."

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27  Kommentare
27  Kommentare
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helterskelter (1.759 Kommentare)
am 20.01.2017 15:56

Martin Schulz sollte man ins Stammbuch schreiben, dass
die Qualität seiner Bewohner entscheidend ist und nicht deren absolute Grösse.
Nach seiner Theorie, wären Indonesien, Pakistan, Nigeria wirtschaftliche Topnationen.

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gutmensch (16.546 Kommentare)
am 19.01.2017 21:04

Meine Meinung: GB wird mit dem Brexit einen Bauchfleck par excellence hinlegen, bei den nächsten Wahlen werden die Volksverführer mit dem nassen Besen verjagt, moderate Kräfte werden ans Ruder kommen und mit aller Macht und Demut versuchen, wieder in die EU aufgenommen zu werden.

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BrainStorm (622 Kommentare)
am 19.01.2017 17:02

GB war schon immer eine Zoll- und Steueroase. Umschlagplatz für internationalen Handel. Die Ware kommt mit Sicherheit in die EU, nämlich nach GB. Von den dortigen riesigen Lagern kann dann bequem die EU beliefert werden, ohne Zollprüfungen.

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BrainStorm (622 Kommentare)
am 19.01.2017 17:04

Die werden die selben Rechte wie vorher aushandeln- jedoch keine (finanziellen) Pflichten mehr haben. London - größter Börsenplatz Europas. Wer hat - der hat ...

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jago (57.723 Kommentare)
am 19.01.2017 17:22

Das mit dem "größten Börsenplatz Europas" ist nicht in Stein graviert.

Die Briten haben einen anderen Vorteil, nämlich die Freundschaft und die Nähe zu Frankreich und zu den USA, eigentlich alle rund um DE und AT herum.

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BrainStorm (622 Kommentare)
am 19.01.2017 17:39

jago, die wirtschaftliche Freunderlwirtschaft hat den Grund, dass sich die Insel optimal als Umschlagplatz für die weitere EU anbietet. Die haben andere Zoll und Steuergesetze. GB ist das optimale Tor zur EU.
Die Nähe zu Frankreich oder zu den USA ist hier nebenstehend.
Der rechtliche Hauptsitz vieler Finanzinstitutionen ist nicht umsonst in GB.
In Sachen Börsenplatz: Hm, in Stein graviert nicht, aber wenn du dir die Volumina ansiehst, wüsste ich keinen anderen Europäischen Handelsplatz, der auch nur annähernd mitmischen könnte.

In zB Wien kann man doch nicht mal eine vernünftige Order platzieren, ohne dass der ATX zittert.
Direkt unglaublich, dass Beijing zu Beginn (ist noch nicht lange her) kleiner als Wien war grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.01.2017 17:45

BrainStorm

In Sachen Börsenplatz: Hm, in Stein graviert nicht, aber wenn du dir die Volumina ansiehst, wüsste ich keinen anderen Europäischen Handelsplatz, der auch nur annähernd mitmischen könnte.

nicht ganz richtig ...und Volumina spielt KEINE Rolle .
denn Geld kann im NU auf anderen Finanzplätze und Länder überwiesen werden und Frankfurt ist schon bereit .. zwinkern

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BrainStorm (622 Kommentare)
am 19.01.2017 17:57

pepone

Im "Nu", naja, das wäre ein Traum grinsen
Da hätte Daytrading eine neue Dimension erreicht.
Bezüglich Volumina hast du mich nicht richtig verstanden, oder ich war undeutlich.
Das Volumen ist "Alles" ... Was tust du mit deiner VK Order, wenn sie keiner will?
Im Grunde sind wir aber schon einer Meinung was die Thematik betrifft.
Hoffen wir das Beste...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.01.2017 17:42

BrainStorm

das glaube ich weniger und hoffe auch ...
wer nicht bereit ist die EU zu stärken hat auch KEINE EU Vorteile verdient .ICH will keine Profiteure ... traurig
aber ob wir ALLES erfahren werden ? zwinkern

es ist ja auch wichtig zu berücksichtigen was Schottland und Irland wollen , nicht NUR England.

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BrainStorm (622 Kommentare)
am 19.01.2017 17:49

Pepone,

yes, stimmt. Recht viel werden sie aber nicht zu sagen haben, vermutlich.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.01.2017 17:56

BrainStorm

na ja wenn beide zusammenhalten und sich GEGEN England stellen könnte es schwerwiegenden Auswirkungen haben ...für ALLE !

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BrainStorm (622 Kommentare)
am 19.01.2017 18:00

Das schon!
Solche Zustände könnten wir generell, aber zZ schon gar nicht brauchen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.01.2017 17:54

von BrainStorm

Direkt unglaublich, dass Beijing zu Beginn (ist noch nicht lange her) kleiner als Wien war grinsen

ja richtig ..
aber die Schanghai Börse handelt fast NUR chinesischen Werte ..
Hong Kong mit dem Hang Seng internationale . (obwohl das Land zu China gehört )
noch vor ein paar Jahre noch als der Shanghai Index größeren Schwankungen hatte , gingen die anderen Index konform ..
heute schert sich niemand mehr drum ... grinsen

https://de.wikipedia.org/wiki/Shanghai_Stock_Exchange

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BrainStorm (622 Kommentare)
am 19.01.2017 18:01

Gute Recherche!

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TheJoker (3.296 Kommentare)
am 19.01.2017 18:06

und die Briten haben den Commonwealth !!!

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am 19.01.2017 19:39

Stimmt, Kanada und Australien sind alleine schon ein Riesenmarkt.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 19.01.2017 20:01

Bitte, nicht die Landfläche betrachten, sondern die Einwohnerzahl. Auch mit Neuseeland und den diversen Kanal- und Karibikinseln.
Gegenüber der EU ist das ein "Lercherlschaß"!

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am 19.01.2017 20:27

Aber groß genug für die Briten, dass sie alles kriegen. GB braucht die EU wirklich nicht für seine Wirtschaft, politisch schon. Langfristig wäre es schlecht, wenn die EU zerfällt, dann wird es eng, auch für GB.

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Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 19.01.2017 20:54

"GB braucht die EU wirklich nicht für seine Wirtschaft"
Die Briten können doch nicht einmal ein gutes Auto bauen, das muss sogar in England VW oder BMW erledigen.

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am 19.01.2017 21:12

Autos kommen aus Asien, Indien ist ja auch im Commonwealth. Wer braucht stinkende VWs? Auf so einer grünen Insel mit Linksverkehr?

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 19.01.2017 21:52

Der Commonwealth ist kleiner als du denkst, auch wenn am Papier halb Afrika und Asien steht.
Du brauchst nur zu sehen, welche Länder die Queen besucht.
Das ist die Chefin dieses Vereins.

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( Kommentare)
am 19.01.2017 22:04

Klein, das mag sein, aber verlässliche Partner sind die allemal, wozu offen sein für die ganze Welt?
Nationalistisch und egoistisch für das eigene Volk!

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 19.01.2017 22:14

Ich halte sie nicht für verlässliche Partner, sondern für ehemals untergebene und unterjochte.
Die Australier interessiert nicht einmal englisches Bier, weil das eigene besser ist und die Kanadier picken bei den US dran.

Das ist alles Nostalgie, du wirst es schon sehen.

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( Kommentare)
am 19.01.2017 22:31

Sorry, du hast natürlich vollkommen recht. Ich habe nur provoziert, weil mir das Nationalistische so stinkt, der Brexit irre vorkommt und die Politiker nur dem Volkswillen deppert und ideenlos hinterherhecheln.

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gutmensch (16.546 Kommentare)
am 19.01.2017 22:42

Dem Volkswillen den sie vorher völlig irrational, aus purer Machtgier beeinflusst haben.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.01.2017 17:00

ich hoffe sie (und GB ) bekommt das was sie verdient ...
und ich hoffe die EU wird SEHR HART verhandeln ...

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BrainStorm (622 Kommentare)
am 19.01.2017 17:51

Dein Wort in ......

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