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Flüchtlinge: Erste Hotspots sollen Betrieb aufnehmen

Von nachrichten.at/apa, 10. Oktober 2015, 15:42 Uhr
Auf Lesbos kommen täglich neue Flüchtlinge an. Bild: (EPA)

ATHEN. Der erste sogenannte Hotspot zur Registrierung der Flüchtlinge in Griechenland für eine spätere Verteilung auf andere EU-Staaten soll in den kommenden Tagen auf der Insel Lesbos den Betrieb aufnehmen.

Das kündigte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos nach politischen Gesprächen am Samstag in Athen an.

Zudem sollen Griechenland und die Türkei in den kommenden Wochen einen Aktionsplan zur Bewältigung der Flüchtlingskrise in der Ägäis ausarbeiten, fügte Avramopoulos hinzu. Zuletzt rettete die griechische Küstenwache dort binnen 24 Stunden mehr als 1.100 Bootsflüchtlinge.

Die EU will insgesamt 160.000 Flüchtlinge aus den besonders stark betroffenen Ländern Griechenland und Italien auf andere Staaten verteilen. Die ersten Migranten wurden am Freitag von Italien nach Schweden gebracht.

"Wir müssen wissen, wer an unsere Tür klopft"

Die Bedeutung der Hotspots hob auch der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hervor, der Avramopoulos begleitete. "Wir müssen wissen, wer an unsere Tür klopft", sagte Asselborn. Wenn die Außengrenzen der EU nicht gesichert sind, dann werde "das Schengen-Abkommen binnen Wochen zusammenbrechen", fügte er hinzu. Luxemburg hat derzeit den EU-Ratsvorsitz inne.

Wann die ersten Flüchtlinge aus Griechenland in andere EU-Staaten gebracht werden, blieb zunächst unklar. Am Wochenende wollte sich der UNO-Flüchtlingshochkommissar Antonio Guterres auf Lesbos ein Bild von der Lage machen.

In den vergangenen Tagen war die Zahl der Flüchtlinge wegen des guten Wetters, das in der Region herrschte, deutlich gestiegen. Das Wetteramt warnte jedoch am Samstag vor einer schlagartigen Verschlechterung in den kommenden Stunden mit starken Winden in der gesamten Ägäis.

Zentrum auf Lesbos fast fertig

Hotspots (Registrierungszentren) sind auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos geplant. Das Zentrum auf Lesbos ist fast fertig. Die anderen Hotspots sollen nach den Worten des griechischen stellvertretenden Ministers für Migration, Ioannis Mouzalas, binnen eines Monats funktionieren.

In Italien ist der erste Hotspot auf der Insel Lampedusa bereits eingerichtet, dort läuft die Erprobungsphase. Bis Ende November soll der Hotspot nach Angaben von Innenminister Angelino Alfano seinen regulären Betrieb aufnehmen. Weitere Hotspots sind in den Städten Pozzallo, Porto Empedocle, Trapani, Augusta und Taranto geplant, bis Jahresende sollen sie ebenfalls funktionieren.

Der Flüchtlingsstrom auf der Westbalkanroute riss unterdessen nicht ab. Seit Mitternacht trafen im Zeitraum von sechs Stunden m südserbischen Presevo rund 3.000 Personen ein, berichtet der staatliche TV-Sender RTS am Samstag. Am Freitag trafen erneut 7.215 Menschen in Ungarn ein. Laut Polizeibericht von Samstagmorgen kamen 7.189 über die kroatisch-ungarische, die übrigen über die serbisch-ungarische Grenze. Die meiste Flüchtlinge wollen über Österreich weiter nach Deutschland.

3.700 trafen in Nickelsdorf ein

5.500 Flüchtlinge verbrachten die Nacht auf Samstag in österreichischen Transitquartieren. Das waren um 2.000 mehr als in der Nacht zuvor. Etwa 1.500 weitere Menschen befanden sich in der Früh an Sammelstellen, wie der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Gerry Foitik, sagte. Im burgenländischen Grenzort Nickelsdorf hielt der Zustrom im Lauf des Samstags an. Von Mitternacht bis 14.00 Uhr trafen laut Landespolizeidirektion Burgenland dort 3.760 Menschen ein.

In den Niederlanden und Deutschland kam es zu Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte bzw. -helfer. Rund 20 Vermummte griffen eine Notunterkunft in Woerden an. Sie hätten in der Nacht auf Samstag schwere Feuerwerkskörper und Eier auf das Gebäude geworfen und versucht dort einzudringen, teilte ein Polizeisprecher in Utrecht mit. Es war der erste größere Übergriff dieser Art in den Niederlanden. Zehn Personen wurden nach Polizeiangaben festgenommen. In Chemnitz griffen vor einer neuen Asylbewerberunterkunft Rechtsextremisten Flüchtlingsunterstützer an und verletzten zwei von ihnen. Ebenfalls in der Nacht auf Samstag wurden bei einer benachbarten Kirchengemeinde, die Asylwerber beherbergte, zudem die Scheiben eingeworfen. Dabei erlitt eine Frau Verletzungen. Die deutschen Ermittler gehen in beiden Fällen von einem fremdenfeindlichen Motiv aus.

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5  Kommentare
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Meisterleister (3.794 Kommentare)
am 10.10.2015 19:12

In diesen Hotspots wird es wahrlich heiß hergehen.
Wenn der entschlossene Refugee aus der Türkei kommend auf einer griechischen Insel nicht sofort weiterbefördert wird, dann entsteht unfassbare Gewalt, wie das schon vor Wochen auf einigen Inseln geschehen ist. Damals nahm man halt die Fähren und schipperte sie weg, um sie in Mama Merkels versprochenes Paradies zu bringen. Die Leitmedien waren angehalten, Polizisten zu zeigen, die Gummiknüppel einsetzten. Dass die das taten, um ihr Leben zu retten, kam halt nicht so gut rüber, über den Fernseher.
Diese Gewalt wird nun genau so wieder ausbrechen. Wird in den Hotspots mit Waffengewalt die Ordnung aufrecht erhalten?
Oder sollen die vorwiegend jungen Männer sich dort bereits prügeln und nicht erst in den deutschen "Wohncontainern oder Zelten"?
Die Deutschen werden ihre Soldaten bereits in Kürze aus Afghanistan heimholen, denn in ihrem Land werden sie gebraucht werden. Ganz Deutschland wird ein Hotspot, wenn es draußen saukalt wird.

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observer (22.145 Kommentare)
am 10.10.2015 17:30

Diese Hotspots sind eine Symptombekämpferei ohne Nachhaltigkeit. Sie lösen das Grundproblem nicht, es kommt nur zu Verteilungen, die aber auch nur einen Zeitgewinn für die PolitikerInnen bedeuten. Aber wahrscheinlich ist das denen ja am wichtigsten, später sind sie ja von der Bildfläche verschwunden. Und die Menschen, die abgelehnt werden, die werden nach wie vor wie jetzt oder eben über Schlepper kommen. Der einzige Weg ist, die Probleme vor Ort und in der Nachbarschaft zu lösen, wohin diese Menschen als erstes flüchten, und wo sie eigentlich in Sicherheit sind. Wenn ersteres nicht geht, dann muss man eben zweiteres verstärkt tun und auch nennenswerte finanzielle Hilfe leisten, aber nicht nur von der EU allein aus. Die Aussengrenzen der EU müssen aber abgeriegelt werden. Anders wird es nicht gehen, sonst drohen Spaltung der europäischen Bevölkerung und Ende der EU. Und vielleicht noch Ärgeres, was hoffentlich ausbleiben wird.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 10.10.2015 17:46

observer

na ja du hast nicht unrecht ...

aber dir ist doch sicher bewusst das die derzeitige Problemen an Ort und stelle NICHT LÖSBAR sind da durch die kriegerische Eimischung der Russen die Situation noch schlimmer und komplizierter wurde ..
WO SOLLEN DENN DIE MENSCHEN INZWISCHEN HIN ?
zu Hause warten bis der Tod kommt ? oder flüchten ?
in Camps in Libanon und Türkei gibt es für Kinder KEINE Unterrichtmöglichkeiten , und für erwachsene KEINE Arbeit und keine Soziale Unterstützung ...NICHTS AUSSER WARTEN !

und noch was :
die finanzielle Unterstützung der UNO wurde GEKÜRZT !!! traurig

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prinz_von_linz (4.794 Kommentare)
am 10.10.2015 16:04

Also mal laut nachgedacht:

Wenn ich ein Flüchtling bin, Pardon natürlich ein verfolgter Schutzsuchender, und ich will nach Deutschland und nur nach Deutschland, gehe ich dann zu einem EU-Hotspot und lasse mich dort registrieren damit ich nachher dann nach Litauen zugeteilt werde? Dort wo ich nicht hin will, und wo mich definitiv keiner haben will?
Oder werde ich den Teufel tun und weiter über die Balkanroute nach Alemania reisen und direkt dort meinen Asylantrag stellen?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 10.10.2015 17:18

prinz_von_linz

that's a good question !

ein Syrischer Flüchtling von dem seine Eltern und Geschwister nach Holland " arriviert " sind und er auch dorthin wollte , wurde nach Österreich zurückgeführt da er sein Erster Antrag hier gestellt hatte . Nun muss er 5 Jahre in Österreich verbringen bevor er zu seiner Familie nach Holland darf ...
er hat jedoch die Möglichkeit sich bis zu 3 Monate dort aufzuhalten , auch mehrmals hingehen um sie zu besuchen . zwinkern

ich kenne diese gesetzliche Vereinbarung nicht und habe es nur von Ihm persönlich am Postamt LINZ erfahren .

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