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Europa droht den Balkan an die Türkei zu verlieren

Von Eike-Clemens Kullmann, 23. August 2017, 00:04 Uhr
Europa droht den Balkan an die Türkei zu verlieren
Warnt: Sebastian Kurz Bild: APA

Der türkische Einfluss wächst massiv, vor allem jungen Menschen fehlt die europäische Perspektive.

Der Annäherungsprozess des Balkans an die EU müsse beschleunigt werden, fordert Außenminister Sebastian Kurz. Und er warnt in einem Interview mit dem deutschen "Handelsblatt": der Einfluss der Türkei, aber auch von Saudi-Arabien auf dem Westbalkan wachse.

Kurz bestätigt damit, was Experten seit einiger Zeit mit Sorge beobachten: Vor allem die Türkei gewinnt in Bosnien-Herzegowina, dem Kosovo, Mazedonien und Albanien massiv an Bedeutung. Das liege nicht zuletzt daran, dass die Europäische Union in den Augen der Bevölkerung an Attraktivität verliere. Sie fühle sich von den Verantwortlichen der Gemeinschaft "hingehalten", vor allem der Jugend fehle zunehmend die europäische Perspektive. Ist doch gerade die Jugendarbeitslosigkeit enorm hoch – im Kosovo beispielsweise rund 58 Prozent. Die wenig erbaulichen Alternativen: abhauen, kriminell werden oder sich radikalisieren. Letzteres ist in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo am stärksten ausgeprägt.

Schon 26 türkische TV-Stationen

Das Abschwächen der Attraktivität der EU ist laut Experten aber durchaus auch von der Politik der Balkan-Staaten gesteuert. Es gebe nicht wenige Autokraten in den Regierungen. Und diese würden die EU permanent diskreditieren. Da auch die USA an Einfluss verlieren, versuchen mehrere Staaten das Vakuum zu füllen: Russland, die Volksrepublik China, arabische Staaten mit Saudi-Arabien an der Spitze und – am erfolgreichsten – die Türkei.

Diese will Regionalmacht am Balkan werden, positioniert sich zunehmend als EU-Alternative und spielt dabei unter anderem die historische Karte aus. Sprich, sie will an die Idee des Osmanischen Reiches anknüpfen. Dazu werden ganz gezielt türkische Medien eingesetzt. Am Balkan gibt es mittlerweile schon 26 türkische TV-Stationen, die etwa mit türkischen Soaps diese glorreiche Zeit abbilden.

Auch wirtschaftlich steigt der Einfluss – unter anderem mit einem "Islamic Banking". Bilaterale Abkommen mit allen Balkanländern hat die Türkei längst geschlossen. Überdies wird auf das Religiös-Gesellschaftliche großer Wert gelegt. So wird gezielt versucht, lokale Glaubensgemeinschaften an die Türkei zu binden. Investitionen betreffen Moscheen, aber auch Glaubensschulen mit entsprechender Imam-Ausbildung. Natürlich findet diese in der Türkei statt. Zudem wird Türkisch als zweite Sprache in Schulen etabliert.

Militärausbildung in der Türkei

Nicht zu unterschätzen ist der militärische Faktor. Hier hat das Reich am Bosporus speziell die Offiziere im Visier. Und so erfolgt die Generalstabsausbildung im NATO-Land Türkei. Förderungen dürfen sich zudem Veteranenvereine erwarten. Nicht nur mit kurz- und mittelfristigen Aktivitäten fühlt sich die Türkei auf der Siegerstraße. Langfristig spielt ihr auch die Bevölkerungsentwicklung in die Hände, ist doch die am stärksten wachsende Gruppe jene der Muslime.

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18  Kommentare
18  Kommentare
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gutmensch (16.546 Kommentare)
am 23.08.2017 18:50

Mazedonien, Kosovo und Albanien an dir Türkei "verlieren" ?

Suuuper. Gerne.

Aber, ob Erdogan denen auch Arbeit geben kann, wenn er es schon beim eigenen Volk nicht schafft?

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.08.2017 10:17

Das Verlieren ist nebensächlich.

Was zählt ist das Polarisieren, das der Kurz betreibt, um als Made im ÖVP-Speck an die Macht zu kommen und das wackelige Österreich in den Faschismus zu ziehen.

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GunterKoeberl-Marthyn (17.923 Kommentare)
am 23.08.2017 18:37

Das behaupte ich schon seit 10 Jahren und der Beitritt von Mazedonien wird wegen des lächerlichen Namensstreites von Griechenland blockiert! Diese Vision vom Kurz gefällt mir, doch eine Ausnahmeerscheinung und ein politisches Talent? Das Tor zu Griechenland wäre dann am Landweg für die EU geschlossen! Mit den Hilfspaketen für Griechenland hätte ich im Gegenzug schon lange eine Beendigung des "Namensstreites" verlangt, aber da hat SPÖ EU Rat Hannes Swobada die Meinung, sich in innerpolitischen Angelegenheiten nicht einmischen zu dürfen! ÖVP EU Rat Othmar Karras unterstützt hingegen meinen Vorschlag und ich habe diese Meinungen und Antworten schriftlich aufgehoben! Die EU verschläft durch die Faulheit der UNO die Mitgliedschaft von dem gesamten 7 Millionen Balkan Völkchen und die Vision von Aussenminister Kurz hat höchste Priorität und meine Hochachtung ergeht dafür an Sebastian Kurz!

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GunterKoeberl-Marthyn (17.923 Kommentare)
am 23.08.2017 18:40

EUROPÄISCHE KOMMISSION Ref. Ares(2013)3639491 - 04/12/2013

Generaldirektion Erweiterung
В - MONTENEGRO, ISLAND, EHEMALIGE JUGOSLAWISCHE REPUBLIK MAZEDONIEN,
TÜRKEI
B.2 - EHEMALIGE JUGOSLAWISCHE REPUBLIK MAZEDONIEN
Brüssel, den
DG ELARG.B.2/PS/kk(2013)3880284

Sehr geehrter Herr Köberl,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 27. November 2013. Kommissar Füle hat mich gebeten,
Ihnen direkt zu antworten.

Die Schlichtung des Namensstreites liegt nicht im Aufgabenbereich der Europäischen
Kommission, sondern der Vereinten Nationen.
Der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für den bilateralen Disput zwischen Griechenland und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, Matthew
Nimetz, verhandelt in dieser Angelegenheit mit beiden Seiten. Die Europäische
Kommission unterstützt diesen Prozess in vollem Maße.
Haben Sie vielen Dank für Ihr Interesse am europäischen Erweiterungsprozess.
Mit freundlichen Grüßen,
David Cullen

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Selten (13.716 Kommentare)
am 23.08.2017 12:46

Herr Kurz, Sie spielen seit einiger Zeit mit meiner Sympathie!

Grünberg, Missen, Ehrenburg und jetzt auch noch mein Verdacht, dass auch Sie sich von ESI by Knaus beraten lassen.

Auch wenn Sie oder gerade weil Sie in der D(e)u aufgewachsen sind und nichts anderes kennen:

Brauchen wir diese wirklich und braucht diese stete Erweiterungen um jeden Preis?

Noch immer gehen Hilfsgüter nach Rumänien!

Und da denkt man an den Balkan, an Montenegro, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina.

Ethnische uns religiöse Konflikte in Ö nehmen zu!

Und wir wollen mehrheitlich muslimisch geprägte Staaten aufnehmen?

Warum?

Wegen der Gier der Heuschrecken, die sich dort billig einkaufen wollen und billig produzieren, was sie uns hier teuer verkaufen?

Weil im Hintergrund aus Konflikten Vorteile gezogen werden?

Meine Sympathie können Sie zurückgewinnen, wenn Sie ehrliche Sachpolitik betreiben und dafür Personen finden, sich bewusst sind, für wen sie zu arbeiten haben und diesen Auftrag ernst nehmen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.08.2017 10:12

Wen interessiert denn schon deine Sympathie für den Kurz! traurig
Und erst der Preis dafür.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 23.08.2017 12:05

Erweiterungen bleiben lassen und Vertrag mit der Türkei kündigen, ich meine den von Ankara, der Basis für alles ist, was die TR aus der D(e)u lukriert, den Merkelschen natürlich auch, plua Boykott durch europäische Konsumenten, Doppelbürger erledigen.

Dann hätte Erdogan anderes zu tun, als in B-H zu agitieren, zB die Wirtschaft ohne Geschäfte mit D, ohne D(e)u-Gelder, ohne Touristen aufrechterhalten Sozialfälle, Kranke, Behinderte, Eltern, Kinder, Schüler selbst bedienen.

Aber leider.

Von D ist nichts zu erwarten.

Vom in der D(e)u aufgewachsenen D(e)u-gläubigen Kurz auch nicht.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 23.08.2017 11:57

D bekräftigte heute seinen TR-Kurs. Man wolle E keine Chance zum Bruch geben, am Start bleiben für den Fall geänderter Verhältnisse = Keine Kündigung des V v Ankara, weiter zahlen, Beitritt und Visa verhandeln, die ohnehin großzügige Zollunion ausweiten.

Izetbegović,
Verfasser der Islamischen Deklaration (1970), in Jugoslawien wegen „feindseliger und konterrevolutionärer Handlungen aus musl-nat Gründen“ gemeinsam mit 13 musl Aktivisten angeklagt, zu 11 Jahren verurteilt, 5 saß er ab, heute einer der 3 Präsidenten des zersplitterten Bosnien-Herzegowina:

50,1% musl Bosnier
30,8% orthod Serben
15,4% kath Kroaten

Daher ist eine der Staatsgewalten noch immer der Hohe Repräsentant als Vertreter der int Gemeinschaft.

Die D(e)u hat mit 1000 EUFOR-Soldaten in Fuß in der Tür.

Aufnahme B-Hs = Import nat bzw ethnisch-relig Konflikte und Erdogan durch die Hintertür.

Aufnahme TR = diese ist wegen Bevölkerungs- und Reproduktionszahl binnen Kürze stärksteT(e)u- Macht.

Aufnahme beider = Wahnsinn

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.08.2017 09:24

Wenn ich jung und unerfahren wäre, dann hätte ich auch ein Riesenproblem mit der Wahl zwischen den verlogenen Medien in Europa und den restlichen türkischen. Scylla und Charybdis.

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waage1 (229 Kommentare)
am 23.08.2017 08:15

Der Grund für vielen Krisen in Europa ist unter anderem auch die Schwächung des
Mittelstandes.
Die EU-Kommision (insbesondere Kommissionspräsident Juncker und
Handelskommissarin Malmström) machen Politik überwiegend für die Finanzindustrie
und die Großkonzerne.
Die Schengen-Binnengrenzen wurden abgebaut, gleichzeitig wurde aber der Schutz der Außengrenzen nicht ausreichend verstärkt. Eine Folge davon ist die Asylkrise.
In Österreich machen ÖVP-Politiker oft Vorschläge zur Pensionskürzung im ASVG-Bereich
und zum Sozialabbau und schwächen damit den Mittelstand.

Nur ein starker Mittelstand ist die beste Garantie für Demokratie in Europa und in Österreich.
Wer den Mittelstand wirtschaftlich schwächt, schwächt auch die Demokratie.
(Zum Mittelstand in Österreich zählen nicht nur jene Personen im Einflussbereich der
Beamtengewerkschaft, sondern auch jene, die im ASVG versichert sind)

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.08.2017 09:34

Was inreressiert denn schon die Regierenden und ihren Beamtenapparat der Mittelstand grinsen grinsen

Bei uns im Beistrichland interessieren sich nicht einmal die WK-Angestellten mit ihrem Festgehalt wirklich für den Mittelstand. Die zeigen sich lieber mit den Regierenden zusammen auf Parteiveranstaltungen.

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 23.08.2017 07:58

mit dem übrigen EU-Geld zur Unterstützung für die Flüchtlinge?

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.08.2017 09:25

Wer schmiert wirkungsvoller?

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emmsaroli (38 Kommentare)
am 23.08.2017 13:07

Sag mal hast du irgend ein anders Thema oder raunzt du den ganzen Tag über Flüchtlinge, das ist ja Nichte mehr normal - was hat das mit diesem Artikel zu tun? So ein Dauergesuddere.....

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metschertom (8.030 Kommentare)
am 23.08.2017 06:36

Der Balkan war und ist seit Jahrhunderten ein Krisenherd und passt auch besser zur Türkei als zu Europa. Das zeigte sich schon in der Monarchie.
Diese Radaubrüder sollen unter sich bleiben und wenn sie meinen die Türkei richtet alles dann soll es auch so sein. Nur gehören dann sofort alle Förderungen gestrichen und die Visapflicht für Bewohner dieser Länder eingeführt. Und schnell werden sie merken dass man von Propaganda alleine nicht leben kann und Erdogan in seinem osmanischem Wahn Dinge verspricht die fern jeder Realität sind.

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.08.2017 09:29

Der "Balkan" hat eben "immer schon" die Wahl zwischen 3 Möglichkeiten gehabt.

Die Affinität zur Korruption dünstet bis in unsere "Bundeshauptstadt" hinein.

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gutmensch (16.546 Kommentare)
am 23.08.2017 18:53

Nicht bis in unsere Bundeshauptstadt. Die dünstet auch bei uns in OÖ gewaltig.

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.08.2017 10:21

Ja, dieser Artikel dünstet danach grinsen

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