Erdogan rief Oppositionsführer zu Kandidatur auf
ANKARA. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Dienstag Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu aufgefordert, bei den vorgezogenen Neuwahlen im Juni persönlich gegen ihn anzutreten.
"Herr Kemal, verliere nicht mehr Zeit, gib endlich deine Kandidatur bekannt", sagte Erdogan laut der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu vor seiner Fraktion in Ankara an Kilicdaroglu gewandt. Ankara. "Warum suchst du links und rechts? Komm sei Kandidat!" Die linksnationalistische Partei CHP von Kilicdaroglu wollte zwar am Dienstag über die Kandidatenfrage entscheiden, doch sollte der Beschluss erst später bekannt gegeben werden. Erdogan hatte überraschend für den 24. Juni vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen angekündigt. Die Opposition führt seitdem intensive Gespräche über mögliche Wahlbündnisse und die Aufstellung eines gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten.
Kilicdaroglu hat bisher offen gelassen, ob er selbst antreten wird. In einer Rede vor seiner Parlamentsfraktion rief er die Opposition am Dienstag zur Einheit auf und sagte, die CHP sei "zu Opfern bereit, damit die Türkei ans Licht zurückkehrt". "Wir müssen gemeinsam für die Rückkehr zu den Gründungsprinzipien der Republik kämpfen, und um den Staat vom Dreck zu befreien", sagte Kilicdaroglu laut der Zeitung "Hürriyet Daily News".
Spekulationen über Gül
In den türkischen Medien wird intensiv spekuliert, ob die Oppositionsparteien den früheren Präsidenten Abdullah Gül als gemeinsamen Kandidaten aufstellen. Gül gehört mit Erdogan zu den Gründern der islamisch-konservativen AKP, doch ist ihr Verhältnis seit längerem angespannt. Seit dem Ende seiner Präsidentschaft 2014 äußert sich Gül kaum öffentlich. Sollte er sich zu einer Kandidatur entschließen, könnte er Erdogan ernsthaft gefährlich werden.
Wie die Presse berichtete, traf sich Gül am Dienstag mit dem früheren Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu, dessen Verhältnis zu Erdogan ebenfalls angespannt ist. Für Mittwoch war zudem ein Treffen Güls mit dem Vorsitzenden der proislamischen Saadet-Partei, Temel Karamollaoglu, geplant. Dieser hatte am Montag Kilicdaroglu getroffen und am Dienstag auch die Vorsitzende der IYI-Partei, Meral Aksener.
Die prokurdische HDP hat bereits Unterstützung für eine Kandidatur Güls signalisiert. Die Haltung der CHP und der IYI-Partei ist noch offen. Auch ist bisher unklar, ob Parteien der Opposition für die Wahl eine Allianz eingehen. Seit einer Reform des Wahlgesetzes im März können Parteien Wahlbündnisse bilden. Die AKP hat bereits ein Bündnis mit der ultranationalistischen MHP gebildet, mit der sie seit längerem kooperiert.
Das sollte in Österreich keine Sau interessieren.
Der soll sich den evtl. Zeitpunkt selbst aussuchen, der braucht sicher nicht auf den Zuruf des Erdowahn reflexhaft reagieren. Immerhin geht es da ja auch um Sachen wie etwa die Kosten und Organisation des Wahlkampfes für eine Wahl, welche der Erdowahn mutwillig vom Zaum gebrochen hat.
Hat er etwa Angst, das Gül doch kandidiert? 😁
Farce!