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Erdogan: Der Papst redet "Unsinn"

16. April 2015, 00:04 Uhr
Erdogan: Der Papst redet "Unsinn"
Im Konflikt: Erdogan, Papst Franziskus Bild: APA/EPA/ALESSANDRO DI MEO

ANKARA/ROM. Die diplomatische Krise zwischen der Türkei und dem Vatikan, die die klaren Worte von Papst Franziskus zum "Völkermord" an den Armeniern im Osmanischen Reich ausgelöst hatten, spitzt sich weiter zu.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zeigte sich über Franziskus’ Worte empört und warnte ihn. Die Resolution des Europaparlaments zu den Massenmorden im Jahr 1915 will er ignorieren.

Am Mittwoch stimmte das Europaparlament über eine Resolution ab, in der die Türkei aufgefordert wird, die Verfolgung von Armeniern im Osmanischen Reich vor 100 Jahren als "Völkermord" anzuerkennen.

Erdogan bezeichnete den Gebrauch des Wortes "Völkermord" durch Franziskus im Zusammenhang mit den Massenmorden an Armeniern durch das Osmanische Reich als "Unsinn". Das Oberhaupt der katholischen Kirche solle einen derartigen Fehler nicht noch einmal machen, drohte der erboste Erdogan am Dienstag vor Geschäftsleuten in Ankara. Franziskus hatte am Sonntag als erster Papst den Begriff in einer Messe benutzt, um das Vorgehen des Vorgängerstaates der Türkei zu beschreiben. "Verehrter Papst: Ich verurteile diesen Fehler und warne davor, ihn noch einmal zu begehen", sagte Erdogan. "Wenn Politiker und religiöse Führer die Rolle von Historikern übernehmen, bekommen wir nicht die Wahrheit, sondern bloß einen Haufen Unsinn", erklärte Erdogan. Zugleich erneuerte er seine Aufforderung an Armenien, in einer gemeinsamen Historikerkommission die Archive auf die Klärung dieser Frage hin zu untersuchen.

Armenien vertritt die Position, dass der Tod von bis zu 1,5 Millionen Landsleuten während des Ersten Weltkriegs Ergebnis einer gezielten Vernichtungskampagne des Osmanischen Reiches gewesen sei. Die Auffassung Armeniens teilen neben zahlreichen internationalen Historikern rund zwanzig weitere Länder, darunter Frankreich, Italien und Russland. Die Türkei hingegen lehnt den Begriff "Völkermord" vehement ab. Sie beharrt stattdessen darauf, dass damals in den Wirren des Krieges auf beiden Seiten hunderttausende Menschen gestorben seien.

Ankara hat den türkischen Botschafter im Vatikan zurückberufen, will aber laut Außenminister Mevlüt Cavusoglu nun doch die diplomatischen Beziehungen nicht abbrechen.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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( Kommentare)
am 17.04.2015 12:00

Wertschätzung, Anerkennung, Respekt und Verständnis fordert Mr. Erdogan immer und überall für Seinesgleichen ein. Wie wäre es, wenn er es auch so machen würde?
Dem Papst zu drohen ist einfach nur dumm und unzivilisiert.

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strasi (4.410 Kommentare)
am 16.04.2015 20:52

selbsternannter Kalif von "Türkesien", verlangt immer und überall
Respekt für seine Person.
Wenn es aber gegen andere Personen oder Staaten geht, lässt
er jeden Zurückhaltung fallen und beleidigt am laufenden Band.
So geschehen jetzt gegenüber dem Papst. Ebenso inakzeptabel seine
Äußerung der Beschluss des EU-Parlaments ignoriere er einfach.
UND MIT SO EINEM AUTORITÄR GEFÜHRTREN STAAT WIRD EIN EU-BEITRITT
VERHANDELT!!

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max1 (11.582 Kommentare)
am 16.04.2015 07:02

von einem Zustand haben, Herr/Frau RedakteurIn.
Der Papst ist Oberhaupt einer Religionsgemeinschaft und in Sachen interner Aussagen als unfehlbar erklärt worden. Wir habe eine Trennung von Kirche und Staat, dieser Zustand hat uns in Europa weitgehend ein friedliches zusammenleben bis jetzt ermöglicht und das soll auch so bleiben. Daher steht es keinem religiösen Führer zu eine politische Position einzunehmen, dazu haben wir demokratisch gewählte Politiker.
Es gibt auch Historiker die es anders sehen als diejenigen die es als Völkermord sehen.

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keinZuckerschlecken (800 Kommentare)
am 16.04.2015 11:07

Also auch Franziskus

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( Kommentare)
am 16.04.2015 14:13

ist auch Staatschef, als solcher darf er das sagen.

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