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Eine rätselhafte Mordserie erschüttert die Ukraine

18. April 2015, 00:04 Uhr
Eine rätselhafte Mordserie erschüttert die Ukraine
Vor seiner Wohnung in Kiew wurde der prominente Publizist und Oppositionelle Oles Busina erschossen. Bild: Reuters

KIEW. Beinah täglich wird ein pro-russischer Oppositioneller erschossen.

In der Ukraine machen Killer Jagd auf pro-russische Oppositionelle. Obwohl sich inzwischen eine nationalistische Gruppe namens Ukrainische Aufständische Armee (UPA) zu den Attentaten bekannte, schiebt Präsident Poroschenko die Verantwortung Moskau zu.

Gestern hat die Polizei in der Kleinstadt Neteschin bekannt gegeben, dass die Lokaljournalistin Olga Moros in ihrer Wohnung getötet wurde. Am Donnerstag erschossen Unbekannte den pro-russischen Publizisten Oles Busina vor dem Hauseingang seiner Kiewer Wohnung. Mittwochs wurde der Oppositionspolitiker Oleg Kalaschnikow in Kiew erschossen.

Andere ehemalige Mitglieder der "Partei des Regionen" des 2014 gestürzten Staatschefs Janukowitsch hatten im Februar laut Behördenangaben Selbstmord begannen: Drei Ex-Parlamentarier, dazu der Bürgermeister und der Polizeichef der Kreisstadt Melitopol. Russische Kommentatoren behaupten nun, auch sie seien ermordet worden.

Businas Tod aber wurde Russlands Präsidenten Putin am Donnerstag während eines Life-Auftritts im Staats-TV gemeldet, Putin kommentierte prompt. "Das ist ja nicht der erste politische Mord in der Ukraine." Die russischen Behörden hätten die Mörder des Oppositionellen Boris Nemzow sofort gefasst. In der Ukraine, die beanspruche, ein demokratischer Staat zu sein, geschehe nichts.

Der ukrainische Staatschef Poroschenko antwortete mit einer Schuldzuweisung Richtung Moskau. "Das ist eine bewusste Provokation, die Wasser auf die Mühlen unserer Feinde gießt."

Ein erbitterter russisch-ukrainischer Streit tobt. Marija Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, verkündete "den Beginn der politischen Säuberungen in der Ukraine". Der ukrainische Parlamentarier Luzenko aber bezeichnete die Ermordeten als "sakrale Opfer des Kremls". Ukrainische Blogger behaupten gar, Busina sei speziell während Putins Life-Show erschossen worden, um vom Nemzow-Mord abzulenken.

Viele Beobachter halten beide Versionen für möglich. "Busina ist aus politischen Gründen ermordet worden. Entweder war es die Rache ukrainischer Untergrundnationalisten oder tatsächlich die lange Hand Moskaus, die die Ukraine destabilisieren will", sagt der Politologe Karasjow.

Ultimatum an "Antiukrainer"

Tatsächlich ist nicht auszuschließen, dass Russland seine Militärintervention in der Ukraine durch provokative Morde in Kiew unterstützt. Allerdings sind ukrainische Rechtsradikale zu ebenso mörderischen Gewalttaten fähig. Für sie ist es auch kein Problem, ihre pro-russischen Widersacher ausfindig zu machen. In E-Mails an den Oppositionsblock drohte die UPA damit, weitere "antiukrainische" Personen zu töten, sollten diese nicht das Land innerhalb von 72 Stunden verlassen. (scholl)

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12  Kommentare
12  Kommentare
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strasi (4.410 Kommentare)
am 19.04.2015 11:50

an prorussischen Personen rätselhaft?
Als neutraler Beobachter kann man kaum ergründen,
ob Russland die Morde veranlasst, wie die Ukraine
glaubhaft machen will oder ukrainische Rechtsextreme
auf Russenjagt gehen.
Eines ist klar, nach dem von rechtsextrem angezettelten
Maidan-Putsch hat nach dem Sturz der Regierung sofort
Russenhatz begonnen, u.a. Säuberung der Behörden, Militär von
russischstämmiger Personen, Verbot Russisch als Amtssprache usw.
Die jetzigen Aktionen können durchaus eine Fortsetzung sein.

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( Kommentare)
am 19.04.2015 05:04

Das neue Regime rechnet mit dem alten ab. Ganz einfach.

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 18.04.2015 14:22

Das muss gerade der Spiegel berichten. Mir kommen die Tränen.

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( Kommentare)
am 18.04.2015 13:21

zuerst wird ein land radikalisiert und nun wundert man sich über marodierende, wildgewordene fusstruppen beider seiten?
-
diesmal häufen sich- statistisch- die morde an prorussisch eingestellten menschen. es ist allerdings absehbar, dass die nun dezimierte seite sich revanchiert und so immer wieder neue mordserien in alle richtungen generiert werden.
-
aber putin wird es natürlich richten.

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EinsameSocke (2.186 Kommentare)
am 18.04.2015 12:35

Genauso wie die Banken sollten sich endlich unsere (EU) Politiker aus dem Osten raushalten.
Da kommt nichts gutes raus, ganz gleich von welcher Seite.
Werdet sehen in ein paar Jahren lesen wir es dann von den Offiziellen das sich ein einmischen in den Osten nicht gelohnt hat.
Aber wir sind ja nur die dummen Steuerkühe öhm Zahler........

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 18.04.2015 11:31

Die ganze Woche hat man nur schlechte Nachrichten von dir gelesen:
"Luchs Jago im Nationalpark Kalkalpen wurde von Jägern erschossen!"
Aber wie sagt man: Totgesagte leben länger!
grinsen

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am 18.04.2015 10:10

Wie viele Teuros wurde jetzt schon in dieses Mafia Loch verbrannt? traurig

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Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 18.04.2015 09:39

Gerade solche Staatsmänner sind schlimmer als die Mafia.
Hat nicht auch der nette Kim seine Familie beseitigt.

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Ruskija (543 Kommentare)
am 18.04.2015 08:43

So extrem Einseitig wie diese Zeitung schreibt gibts nicht mal in Russland.Keine Antworten der Ukrainischen Regierung.Nur Schuldzuweisungen auf tiefstem Nieveou .Wer hat das Flugzeug abgeschoßen. Wer waren die Scharfschützen am Maidan.W Wer begeht diese Morde. Überall ist nur Russland Schuld. Diese Morde bringen doch der Ukraine viel mehr um als Schleimschleichende Eu Anbiederer um Geld zu erhalten.

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Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 18.04.2015 09:14

Da werden solch schleimschleichende Zeitungen geschlossen, vernichtet oder sonstwas.
Russische Zeitungen schreiben nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, das sagt schon der Name Pravda. Darüber wacht das Wahrheitsministerium und die Journalisten halten sich daran, zumindest die überlebenden.
Der Flüchtlingdzustrom aus dem "Westen" ist in Russland fast nicht zu derpacken, die paar Irregeleiteten die in die andere Richtung wandern sind zu vernachlässigen.
Die russische Wirtschaftsleistung startet täglich zu neuen Höhenflügen und der Rubel erreicht in nächster Zukunft die 1:1 Parität mit dem Euro (ein Euro für einen Eimer Rubel).
Alles in Allem fragt man sich warum Österreich noch immer 8,5 Millionen Einwohner hat, wo es doch in Sibirien so viel Platz gibt.

Wie gesagt, in Russland ist alles besser!
Ich glaube auch fest daran!

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lester (11.380 Kommentare)
am 18.04.2015 14:50

Gerade solche Russlandverehrer wie Ruskija sollen sich bei diesen Morden sehr still verhalten. Wo waren denn ihre Kommentare bei der Ermordung von
Anna Politkowskaja
Boris Beresowski
Sergej Magnitski
Alexander Litwinenko
Stanislaw Markelow
Natalja Estemirowa
Boris Nemzow
um nur die prominentesten Putinopfer zu nennen.
Solltest du noch nicht genug haben hier ist ein passender Link:http://www.mz-web.de/politik/hintergrund-der-kreml-und-seine-gegner---putin-kritiker-im-visier-der-justiz,20642162,23750832.html

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.04.2015 02:38

ganz normal, wie Lottospielen bei den einfachen Leuten.

Es geht ja um den Staat, den heiligen. Dafür lassen sich Nützliche Idioten rekrutieren.

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