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"Ein Eiserner Vorhang würde uns zum Verhängnis"

24. November 2014, 00:04 Uhr
"Ein Eiserner Vorhang würde uns zum Verhängnis"
Kremlchef Wladimir Putin Bild: Reuters

MOSKAU. Russland: Wladimir Putin will sich nicht in die Isolation drängen lassen und übt heftige Kritik am Westen.

Im Ukraine-Konflikt hat Kremlchef Wladimir Putin dem Westen "Heuchelei" gegenüber Russland vorgeworfen. Moskau werde von den USA und der EU nur als Partner akzeptiert, wenn es "brav" sei. "Wenn sich Russland das Recht nimmt, seine Interessen zu schützen, ändert sich das Verhältnis sofort", sagte er in einem gestern veröffentlichten Interview mit der Agentur TASS.

Als Beispiel nannte Putin den ersten russischen Präsidenten Boris Jelzin. "Jelzin wurde vom Westen zunächst mit Hurra aufgenommen. Kaum erhob er aber (1999) die Stimme zum Schutz Jugoslawiens, verwandelte er sich in westlichen Augen in einen Alkoholiker", meinte er.

In der Ukraine-Krise messe der Westen mit zweierlei Maß, sagte Putin. In den Tschetschenien-Kriegen sei Russland dafür kritisiert worden, im Nordkaukasus schwere Waffen gegen Terroristen einzusetzen. In der Ukraine dürfe die Armee aber mit Kampfflugzeugen und Artillerie gegen Separatisten vorgehen, und der Westen schweige dazu. "Geht es also wirklich um die Ostukraine? Keinesfalls." Der Westen finde immer einen Grund zur Kritik an Russland.

Erneute Kandidatur möglich

Russland wolle sich nicht in die Isolation drängen lassen. "Ein Eiserner Vorhang würde uns zum Verhängnis werden." Das Land werde aber seine Interessen verteidigen. Dies gelte auch bei dem völkerrechtlich umstrittenen Beitritt der Halbinsel Krim zu Russland. "Weil wir stärker sind. ... Weil wir im Recht sind. Die Kraft liegt in der Wahrheit. Wenn ein Russe sich im Recht fühlt, ist er unbesiegbar." Die Annexion der Krim bezeichnete Putin als "strategische Lösung".

Eine Kandidatur bei der für 2018 geplanten Präsidentschaftswahl schloss Putin nicht aus. "Ja, es gibt die Möglichkeit meiner Kandidatur für eine weitere Amtszeit. Ob dies geschieht, weiß ich noch nicht", sagte der 62-Jährige. Die Verfassung gestatte einem Bewerber zwei Amtszeiten in Folge. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Er wolle nicht ewig im Amt bleiben. "Dies ist falsch für das Land, es ist schädlich, und ich brauche es nicht", sagte Putin. Umfragen zufolge ist der Kremlchef wegen der Konfrontation mit dem Westen bei der Bevölkerung so beliebt wie seit Jahren nicht.

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9  Kommentare
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wawa (1.225 Kommentare)
am 24.11.2014 13:39

Mit seiner umsichtigen Politik ist er ein Garant für den Frieden. Würden in Russland unvernünftige Leute an der Macht sein, (solche wie bei uns) dann hätten die Amis ihren großen Krieg vielleicht schon.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 24.11.2014 13:42

Bingo...

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fritzlei (20 Kommentare)
am 24.11.2014 10:55

Man ist verwundert, warum die Medien im Westen nicht objektiv und neutral berichten. Gibt es von irgendwo Druck oder ist es der Mainstream? Auch im staatlichen Fernsehen hat man nicht den Eindruck, dass objektiv berichtet wird. Allein die Sprache welche für die Russen in der Ostukraine verwendet wird (Mob). Man hat das Gefühl, es wird nur Propaganda betrieben und die Wahrheit kommt zu kurz.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 24.11.2014 04:32

....ob nun Völkerrechtsbruch oder Notwendigkeit hab ich das Gefühl dass es niemanden interessiert wie es denn den Leuten die auf der Krim TATSÄCHLICH leben geht. Geht es denn wirklich um Demokratie oder geht es hier mal wieder bloß ums Prinzip, egal was die betroffenen Personen wirklich wollen?

Ich hab bisher nur eine einzige Reportage gefunden (bei der ARD) die im Sommer auf Krim Einwohner interviewten, von Russen bis zum Krim-Tataren. Die machten nicht unbedingt einen besetzen oder unglücklichen Eindruck. Und ich kann mir nicht vorstellen dass gerade die ARD etwaige Nörgler bewusst für den Beitrag ignoriert hätten.

Wenn man mal im Revolutionspoker verliert dann wird geschmollt wie im Kindergarten - jedenfalls helfen die Amis jetzt den Ukrainern mit Waffenlieferungen - das ist wohl die Entwicklungshilfe die man wünschte um in Frieden leben zu können.

Warum dürfen sich die im Osten nicht abspalten, wenn es der Wunsch der dort Lebenden ist - so wie in der Tschechoslowakei.

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( Kommentare)
am 24.11.2014 10:07

oder wie im kosovo.

eine friedliche teilung wäre auch für bosnien herzegowina das beste.

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lester (11.380 Kommentare)
am 24.11.2014 10:19

Das hat 1992 in Bosnien nicht funktioniert und wird auch jetzt nicht funktionieren.
Der Cl.ou an der Sache ist das die Serben genauso wie die Separatisten in der Ostukraine von Russland unterstützt, wenn nicht sogar aufgehetzt wurden bzw. werden.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 24.11.2014 10:37

Sie sagen es...

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fritzlei (20 Kommentare)
am 24.11.2014 10:43

Fangen wir doch ganz vorne an:Die Ukraine wollte näher an den Westen, noch unter Janukowitsch. Putin hat ihn davor gewarnt. Er hat ja auch seine Kriegsmarine im Schwarzmeer und in der Ukraine liegen. Und da ist es auch verständlich, dass er nicht zusieht wie das Land sich der EU uns somit auch in weiterer Sicht der Nato annähert.
Waren nicht vor kurzem (mitte Sept. 14) im Westen der Ukraine Nato-Manöver? Putin hat protestiert. Als nun nahe an der australischen Küste (aber im int. Gewässer) Manöver von Russland abgehalten wurden, hat es in den Medien sofort geheißen, Putin ist ein Kriegstreiber. Vom Amerikaner werden wir zu Sanktionen getrieben, welche uns mehr schaden als dem Russen. Wenn wir das Ganze so betrachten, drängt sich mir der Verdacht auf, dass Europa zu viel auf die USA hört bzw. von der USA gesteuert wird, um deren Interessen zu verfolgen.
Für die USA war immer die größte Triebfeder die Energieversorgung. Schaunen wir nach der Ukraine u. Krim, Öl-u. Gasleitungen en ma

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tja (4.605 Kommentare)
am 24.11.2014 14:06

fritzlei, aber wenn von vorn anfangen, dann solltest Du richtig von vorn anfangen.

Das beginnt für mich in Georgien. Georgien wurde, ganz wie in dem Buch "Die einzige Weltmacht" als Gebrauchsanweisung beschreiben, das Land für EU und NATO geködert. Was Geschah? Nach der Loslösung zweier georgischer Provinzen hat das "westliche" Interesse stark nachgelassen - oder hast Du seither was davon gehört?

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