Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Die EU zeigt Katalonien die kalte Schulter

Von nachrichten.at/apa, 27. Oktober 2017, 19:54 Uhr
Donald Tusk Bild: (AFP)

BRÜSSE/BARCELONA. Die Europäische Union zeigt Katalonien nach der Unabhängigkeitserklärung die kalte Schulter. "Für die EU ändert sich nichts", schrieb EU-Ratspräsident Donald Tusk am Freitag auf Twitter.

"Spanien bleibt unser einziger Gesprächspartner." Tusk, der an der Spitze des EU-Rates der Mitgliedstaaten steht, rief die Regierung in Madrid gleichzeitig auf, vom Einsatz von Gewalt abzusehen.

Das katalanische Regionalparlament hatte zuvor die Unabhängigkeit von Spanien erklärt. Der spanische Senat stimmte daraufhin einem Antrag Madrids zu, die katalanische Regionalregierung in Barcelona zu entmachten.

"Die EU braucht keine weiteren Risse", sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bei einem Besuch in Französisch-Guyana vor Journalisten. Schon vor der Unabhängigkeitserklärung hatte eine Kommissionssprecherin gesagt, die Position der Behörde zur Katalonien-Frage sei unverändert. Es gehe "um eine innere Angelegenheit Spaniens".

Auch die deutsche Bundesregierung stellte sich hinter die spanische Regierung. Sie sehe "die erneute Zuspitzung der Situation in Katalonien ausgelöst durch den erneuten Verfassungsbruch seitens des katalanischen Regionalparlaments mit Sorge", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag. Die Bundesregierung unterstütze die klare Haltung des spanischen Ministerpräsidenten zur Gewährleistung und Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung. "Wir hoffen darauf, dass die Beteiligten alle bestehenden Möglichkeiten zum Dialog und zur Deeskalation nutzen werden."

Der französische Präsident Emmanuel Macron sicherte am Freitag Spaniens Regierungchef Mariano Rajoy seine "volle Unterstützung" in der Katalonien-Krise zu. Rajoy sei sein Ansprechpartner in Spanien, das ein Rechtsstaat mit verfassungsrechtlichen Regeln sei, die zu respektieren seien, sagte Macron bei einem Besuch in Französisch-Guyana. Der französische Präsident fügte hinzu, die Katalonien-Krise sei eine innere Angelegenheit Spaniens.

Auch das US-Außenministerium unterstützt die Haltung der spanischen Zentralregierung. Katalonien sei ein integraler Bestandteil Spaniens und Washington unterstütze die Bemühungen Madrids, die Einheit des Landes zu wahren, betonte Außenamtssprecherin Heather Nauert am Freitag in einer Erklärung.

Die Katalanen hatten am 1. Oktober in einem Referendum über die Unabhängigkeit abgestimmt. 90 Prozent stimmten dabei für eine Abspaltung von Spanien. Die Beteiligung lag allerdings nur bei 43 Prozent, Madrid hatte die Abstimmung schon im Vorfeld als illegal erachtet.

"Wir müssen Länder so respektieren wie sie sind", sagte der portugiesische EU-Forschungskommissar Carlos Moedas am Freitag. Dies sei "für Europa äußerst wichtig". Auch wenn die Lage "für alle Seiten sehr schwierig" sei: "Als Europäische Union müssen wir die konstitutionelle Ordnung Spaniens verteidigen."

Der Gefahr erneuter Gewalt in Katalonien-Konflikt ist sich die EU aber bewusst, nachdem die spanische Polizei beim dem Referendum Wahllokale räumte und gegen Unabhängigkeitsbefürworter vorgegangen war. Mehrere hundert Menschen wurden damals verletzt.

"Ich hoffe, die spanische Regierung bevorzugt die Stärke des Arguments, nicht das Argument der Stärke", schrieb Tusk. Auch Belgiens Regierungschef Charles Michel rief zu einer friedlichen Lösung auf. "Eine politische Krise kann nur durch Dialog gelöst werden", schrieb er auf Twitter.

Der französische Rechtsexperte Jean-Claude Piris erwartet nicht, dass die Front der 28 Mitgliedstaaten gegen eine Anerkennung der Unabhängigkeit bröckeln wird. "Vielleicht werden einige Länder wie Nordkorea oder Venezuela diese Unabhängigkeit anerkennen, aber kein EU-Staat", sagt der Jurist, der mehr als zwei Jahrzehnte den juristischen Dienst des EU-Rates geleitet hatte.

Tatsächlich wird in Brüssel befürchtet, dass Katalonien zu einem Präzedenzfall werden könnte, der von Unabhängigkeitsbefürwortern in anderen EU-Ländern als Vorbild genutzt wird: etwa von den Flamen in Belgien, den Korsen in Frankreich oder der Lega Nord in Italien. Und so sagte auch Juncker: "Ich will nicht, dass die Europäische Union morgen aus 95 Mitgliedstaaten besteht."

Ohne Anerkennung als Staat bleibe Katalonien Teil Spaniens und gehöre damit auch weiter zur EU, sagt Rechtsexperte Piris. Auch den Euro würden die Katalanen damit weiter behalten. In der EU vertreten werde die Region aber weiter allein durch Madrid.

mehr aus Außenpolitik

Mehr als 10.000 Frauen laut UNO im Gazastreifen getötet

Israels Premier Netanyahu zu Iran-Angriff: "Kluge Reaktion" nötig

Donald Trump scheitert bei Strafprozess mit Antrag gegen Richter

Steuererklärung: So viel verdient US-Präsident Joe Biden

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

11  Kommentare
11  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 29.10.2017 09:22

Alle sind gelaufen um freiwillig unter die EU-Diktatur gestellt zu werden, vorgelogen wurde: alle sind gleich!

Niemand ist Gleich, jeder ist für sich selbst Gleich und eine Gleichheit unter Völkern hatte es nie gegeben - K & K, Jugoslawien, UDSSR ...(Italien, wo Südtirol nicht Glücklich ist weil starre Politiker nicht auf Menschen hören wollten und jetzt auch noch Venetien & Lombardei...)

Nur Amerika ist nicht Gleich, da dürfen die 50 Bundesstaaten noch eigenständig sein - keine aufgezwungenen Gurkenrichtlinien und der gleichen...

Warum werden wir gezwungen für andere zu bezahlen, derweil gibt es so viel Armut in unseren Land das mit diesen Geld alle behoben werden könnte - wo bleibt der Reiche Staat Österreich - der hängt am Gängelband der ein Frau Merkel-EU...

Auch diese EU in der Form wie jetzt wird es zerreißen, der Unmut wächst von Wahl zu Wahl in den Ländern und so kommen dann Regierungsbeteiligungen zustande weil auch die letzten linksLinken sehen: SO GEHT DAS NICHT!!!

lädt ...
melden
MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 29.10.2017 09:35

Das aufkommen von "Unzufriedenheits" Parteien in Deutschland, Belgien, Tschechien, Österreich ... ist keine Frage von einem Rechtsruck - sondern das Ergebnis der Arbeit von linksLink!

Es geht nur um zu verhindern, wie in Österreich, eine VPFPÖ Regierung!

ABER die Wichtigste Arbeit für den Menschen blieb liegen und so kommen diese Ergebnisse heraus - wartet nur ab, sollten VPFPÖ gut Arbeiten werden sich die anderen Parteien langsam auf Verabschiedungpartys auflösen...

Warum darf Katalonien nicht ein eigenes Land sein, die erwirtschafteten Erträge nicht für seine Menschen ausgeben sondern unfähige Kapital-Regierungen mit Geld überschütten??
Warum wohl, die Merkel EU hat dazu keine Antwort nur die Diktatorische Hand - alles umzuverteilen bis zum großen Wumms!

EU ist gut, freien Wahren verkehr - aber, die Menschen im Osten sollten einmal Ihre eigene Wirtschaftsleistung auf die Beine stellen ohne in andere Länder zu gehen wo die EU-Sozialen Hängematten in Massen in der Gegend hängen...

lädt ...
melden
EugeniehGalton (2.880 Kommentare)
am 28.10.2017 21:00

K u K Österreich wurde nach dem 1 WK zerschlagen
Jugoslawien zerschlagen.
Warum darf sich Katalonien nicht lösen?
Das ist unterdrückung pur.

lädt ...
melden
Adler55 (17.204 Kommentare)
am 27.10.2017 22:05

Mein Herz ist bei den Katalanen : mucha suerte !!

lädt ...
melden
kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 27.10.2017 22:55

Das dies in einem massiven Konflikt enden kann ist dir aber schon klar - oder?
Und warum? Weil wieder einmal die Politik nicht fähig ist das Ganze friedlich zu regeln.

Hat dein Kasperl HC nicht mal was von möglichem Bürgerkrieg gefaselt. traurig

lädt ...
melden
MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 29.10.2017 09:41

Es gibt keine Politiker mehr die Probleme lösen können, alle stehen unter der Merkel EU-Diktatur und die ist Starr!

Der Konflikt wird aufgezwungen von der EU!
So wie Österreich Sanktionen aufgezwungen wurden, weil die Bürger nicht der EU gehorchten bei "Demokratischen Wahlen"!

Soweit zu einer Freien Staaten-Verbindung Namens EU!
Wo sind die Menschen Frei?
Ja Frei um abzuhauen um in anderen Sozialen Hängematten zu wohnen wird zu wenig sein in der Zukunft einer EU - der große Wumms wird kommen - solange die eigene Armut nicht behoben wird...

lädt ...
melden
Flachmann (7.155 Kommentare)
am 29.10.2017 17:23

Diese Frage sollten sie den Minderleistern in Brüssel stellen!

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 27.10.2017 21:33

Äh, wie war das mit dem Europa der Regionen???

Aus meiner Sicht könnte Katalonien eigenständig werden und schlichtweg mit denselben Rechten und Pflichten wie Spanien in der EU verbleiben.

lädt ...
melden
jago (57.723 Kommentare)
am 27.10.2017 20:33

Die Exekutiven sind geborene Tölpel.

"SCHTUUUUAARM" ("Im Westen nichts Neues")

lädt ...
melden
ichauchnoch (9.788 Kommentare)
am 27.10.2017 20:19

Die EU - das Friedensprojekt!! Und wenn jetzt die spanischen Polizisten wieder in Katalonien einmarschieren, wo ist dann der Friede??? Dann herrscht wieder Gewalt, aber wir mischen uns natürlich nicht ein.

lädt ...
melden
jago (57.723 Kommentare)
am 27.10.2017 20:36

Das darfst ihnen nicht verübeln. Die Loosch hat das letzte Wort.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen