Das selbstverschuldete Desaster von Theresa May
Das ging gründlich daneben. Theresa May hat versagt, bei den britischen Wahlen ein überzeugendes Mandat zu holen.
Dabei hatte die britische Premierministerin die vorgezogenen Neuwahlen zum britischen Unterhaus allein aus diesem Grund ausgerufen: Um sich eine klare parlamentarische Mehrheit zu besorgen für die anstehenden Brexit-Verhandlungen. Das Land, so hatte May argumentiert, brauche klare Verhältnisse.
Als sie vor sieben Wochen diesen Schritt unternahm, schien ihr der Sieg sicher. Die Labour-Opposition lag weit abgeschlagen um mehr als 20 Prozent hinter der Regierungspartei. Man hielt einen Erdrutschsieg der Konservativen für wahrscheinlich. Die Hochrechnung nach der Schließung der Wahllokale am späten Donnerstagabend musste wie ein Schock für die Premierministerin gekommen sein: Zwar sind die Konservativen mit 318 Mandaten stärkste Kraft, aber ihre absolute Mehrheit ist verspielt. Es ist ein Desaster für May und schlimmer noch: ein selbstverschuldetes, denn es gab für sie keinen Zwang, die Neuwahlen anzusetzen. Eine deutlich geschwächte Regierungschefin muss jetzt den Fenstersturz durch Fraktionskollegen fürchten.
Ein anderer großer Verlierer der Nacht war Paul Nuttall, der Vorsitzende der rechtspopulistischen Ukip. Sie hatte in den Parlamentswahlen vor zwei Jahren noch 12,6 Prozent der Stimmen einfahren können. Diesmal wurden es gerade einmal 1,8 Prozent. Die Partei ist am Ende. Konsequenterweise trat ihr Vorsitzender Nuttall zurück. Auch die schottische SNP musste Federn lassen. 21 Sitze gingen verloren, aber immerhin blieb man immer noch deutlich stärkste Kraft im Norden. Allerdings dürfte jetzt ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum für Schottland vom Tisch sein, denn der Wahlausgang demonstrierte, dass die Schotten davon nichts halten.
Nicht der Sieger, aber sicherlich die glücklichste Partei der Wahlnacht war Labour. Die größte Oppositionspartei konnte ihre Mandate deutlich erhöhen – ein triumphaler Erfolg für Herausforderer Jeremy Corbyn. Er hat demonstriert, dass mit einem Programm der Hoffnung selbst die abtrünnig gewordenen Labour-Wähler wieder zurückgeholt werden können. Und die Mobilisierung der Jungwähler, die Corbyn gelang, lässt Hoffnung machen auf eine Revitalisierung der politischen Debatten.
Ein zerrissenes Land
Doch insgesamt ist das Ergebnis der vorgezogenen Neuwahlen ein ziemlicher Scherbenhaufen. Eine geschwächte Regierungschefin. Unstabile Mehrheitsverhältnisse. Eine unklarer Brexit-Kurs. Und vor allem: ein zerrissenes Land. Großbritannien ist gespalten zwischen Jung und Alt, Brexit-Fans und Europafreunden, englischen und schottischen Nationalisten und urbanen Zentren, wo Labour deutlich dominiert, und Rest-England, wo die Konservativen den Ton angeben. Statt für klare Verhältnisse hat Theresa May für eine neue Unübersichtlichkeit gesorgt. Unglücklicher hätte diese Wahl für das Land kaum ausgehen können.
blöder Artikel, jeder Politiker hätte versagt und versagt bei der Problematik !
Vielleicht hat der Labour-Chef Corbyn recht,
Mays Rücktritt mit den Worten: "Das reicht wirklich, um zu gehen" zu verlangen. Die Hängepartie im Parlament ist völlig ungeeignet, gerade in der Situation, in welcher sich England befindet auf einen Erfolgskurs außerhalb der EU zu führen.
Das Vernünftigste wäre sicher, würde England jetzt den Resetknopf drücken, als mit einem langen dahinschleppen mit all diesen Unerfolgsfaktoren zu einem schlechten Ergebnis zu kommen.
Theresa May ist angetreten, vom Wähler das Votum für eine gestärkte Verhandlungsmöglichkeit mit der EU zu bekommen. Theresa May hat dieses, ihr wichtigstes Ziel bei der Wahl weit verfehlt.
Theresa May - eine Zockerin
Zocker sind für politische Ämter ungeeignet
Die Zockerin Theresa May - ist daher für die Verhandlungen mit der EU ungeeignet.
Sie wird sich aus dem Amt begeben müssen, denke ich.
May-Day, May-Day! Wenn man über eine absolute Mehrheit verfügt, trotzdem vorzeitige Neuwahlen vom Zaun bricht, einen katastrophalen Wahlkampf führt und bei der Neuwahl schließlich die absolute Mehrheit verliert, dann ist das der unwiderlegliche Beweis von Dummheit und Unfähigkeit. Dass Mrs. May daraus nicht die einzig mögliche Konsequenz des Rücktritts zieht, zeigt bloß, dass auch (Spitzen-)Politikerinnen an ihrem Sessel kleben.
von Harbachoed-Karl (6531) · 10.06.2017 03:45 Uhr
„… ein Punkt fehlt mir: die Wahl wurde nur vom Zaun gebrochen, um negative Einflüsse der nächsten Zeit abzuschleifen, zu neutralisieren. Ironie der Wahlgeschichte.“
Ob der Kurz Parallelen erkennen kann?
- Wahl vom Zaun brechen, weil Umfrage gut aussieht
- stereotype inhaltsleere Antworten
- "vergessene" Aussagen innerhalb von Wochen
- ...
Scheinbar ein allgemeines Problem konservativer (wenn nicht ALLER) Parteien
eine fertige partei die jetzt auf einmal wieder gegen die eu ist so eine schrullige reich partei
Ein kompakter, lesbarer Artikel, ein Punkt fehlt mir: die Wahl wurde nur vom Zaun gebrochen, um negative Einflüsse der nächsten Zeit abzuschleifen, zu neutralisieren. Ironie der Wahlgeschichte.