Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Das Referendum: Wie würden Sie entscheiden?

04.Juli 2015

OXI (Nein)

Verhandlungen: Die Europartner werden zwar nicht erfreut sein, wenn die Abstimmung – wie von der Regierung Tsipras gewünscht – mit „Nein“ ausgehen wird. Aber sie werden sich wie bisher an den Verhandlungstisch setzen müssen. Die Frage ist nur: Worüber wird verhandelt? Das zweite Hilfsprogramm inklusive der damit verbundenen Spar- und Reformauflagen ist Mitte der Woche verfallen. Tsipras hat zwar bereits ein Hilfsansuchen über 30 Milliarden Euro aus dem Euro-Rettungsschirm beantragt, aber ob das eine Grundlage für Verhandlungen ist .

Rausschmiss: Auch wenn es sich schon ziemlich viele Politiker in der Eurozone wünschen, aus der Währungsunion rausschmeißen können sie uns Griechen nicht. Dafür fehlt jede rechtliche Grundlage. Das wissen Merkel & Co. ganz genau. Sie werden sich der griechischen Position zumindest etwas annähern müssen. Künftige Sparprogramme müssen jedenfalls sozialverträglicher sein. Wir brauchen Reformen und vor allem Hilfe, um die Wirtschaft wieder auf Schwung zu bringen. Lohn- und Rentenkürzungen haben wir schon gemacht.

Geldhahn zudrehen: Das ist wohl die größte Bedrohung. Die Europäische Zentralbank (EZB) versorgt unsere Banken mit Barem, aber längst nicht mit dem erforderlichen Ausmaß. Sollte diese Nothilfe ganz gesperrt werden, dann geht innerhalb von Tagen der Ofen aus.

Zukunft: Die nächsten Jahre sehen so oder so mehr als düster aus. Wenn jeder Vierte arbeitslos ist – bei den Jungen ist es jeder Zweite – sind die Konsequenzen klar. Wirtschaftswachstum kann es in einem derartigen Umfeld nur geben, wenn Geld von außen kommt. Dann müssen endlich Reformen her, um den Staatsapparat einigermaßen an europäisches Niveau zu bringen. Erst dann kann es wieder aufwärts gehen. Kurzfristig wäre schon eine Stabilisierung ein Erfolg.

 

NAI (Ja)

Neue Regierung: Wenn die Abstimmung mit „Ja“ ausgeht, dann sind die Tage von Alexis Tsipras als Regierungschef gezählt. Er hat zwar seinen Rücktritt nicht unmittelbar an den Ausgang des Referendums gekoppelt, aber er wird wohl nicht umhin kommen. Dann ist Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos gefragt. Der muss dann jemand mit der Regierungsbildung beauftragen. Denkbar wäre etwa eine Expertenregierung. Die stünde aber im Parlament einer Syriza-Mehrheit gegenüber. Es wäre wohl nur eine Frage von Wochen, bis eine Expertenregierung zu Fall käme.

Neuwahlen: Das ist das wahrscheinlichste Szenario nach einem „Ja“ beim Referendum. Das dauert. Die Frage ist in diesem Fall, ob die Europartner und vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) bereit sind, uns in der Zwischenzeit über Wasser zu halten. Beispielsweise müssten die Europartner vorübergehend die fälligen Rückzahlungen an den Internationalen Währungsfonds (IWF) und an die EZB übernehmen.

Drittes Hilfspaket: Sollte es so kommen, wie es die Gläubiger gerne hätten, dann wird eine neue griechische Regierung um ein neues Hilfspaket verhandeln müssen. Der Währungsfonds hat schon ausgerechnet, dass das Land bis 2018 50 Milliarden Euro brauchen wird. Dafür müssen freilich einige Parlamente in der Eurozone zustimmen, darunter der deutsche Bundestag. Ob sich dort die Abgeordneten der Regierungskoalition noch einmal von Kanzlerin Merkel breitschlagen lassen, ist ungewiss.

Steiniger Weg: Auch mit Hilfe der Europartner wird der Weg zurück in die Normalität schwer. Zusätzliche Kürzungen bei den Renten und Löhnen sind ebenso wahrscheinlich wie Privatisierungen. Die Perspektiven, die Griechenland innerhalb der Eurozone hat, sind etwas besser als bei einem Grexit, auch wenn das viele Bürger des Landes nicht wahrhaben wollen.

Ted:

Lade TED

Ted wird geladen, bitte warten...

Ted:

Lade TED

Ted wird geladen, bitte warten...

copyright  2024
18. April 2024