Bahor muss bei slowenischer Präsidentenwahl in Stichwahl
LJUBILJANA. Die Präsidentenwahl in Slowenien ist offenbar doch noch nicht gelaufen. Amtsinhaber Borut Pahot hat einer Projektion zufolge die für einen Sieg im ersten Wahlgang erforderliche absolute Stimmenmehrheit verfehlt.
Pahor habe 47,2 Prozent der Stimmen erhalten, seine schärfsten Widersacher Marjan Sarec und Romana Tomc 20,4 bzw. 15,2 Prozent, ergab eine Hochrechnung des Senders POP TV.
Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender RTV Slovenija hatte zuvor eine Wahltagsbefragung veröffentlicht, wonach Pahor 56,2 Prozent der Stimmen erreichte. Im Stab des Amtsinhabers kommentierte man diese Exit-Poll betont zurückhaltend. Erste Teilergebnisse sahen den Präsidenten unter der 50-Prozent-Marke. Nach Auszählung von 14,3 Prozent der Stimmen lag Pahor bei 46,7 Prozent. Sarec hielt bei 25,2 Prozent, Tomc bei 14 Prozent.
Stab des Amtsinhabers zurückhaltend
Aus dem Wahlkampfstab des Amtsinhabers gab es zunächst keinen Kommentar zur Projektion, die Pahor einen klaren Sieg im ersten Wahlgang bescheinigte. Man wolle zuerst die offiziellen Ergebnisse abwarten, hieß es. Pahor selbst hatte bei der Stimmabgabe am Vormittag tiefgestapelt und gemeint, dass die Entscheidung wohl erst in der Stichwahl fallen werde.
Marjan Sarec zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis: "Das ist ein gutes Resultat. Das ist mehr als alle Parlamentsparteien zusammen erreichten", betonte der Lokalpolitiker mit Blick auf das schwache Abschneiden der Kandidaten der etablierten Parteien. "Dieses Resultat gibt mir viel Optimismus", fügte er hinzu.