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Anschläge auf Parlament und Khomeini-Mausoleum erschüttern Iran

Von Michael Wrase, 08. Juni 2017, 00:04 Uhr
Doppelanschlag auf Parlament und Khomeini-Mausoleum erschüttert Iran
Sicherheitskräfte bei der Kontrolle des Gebietes um das Mausoleum. Bild: (dpa, AFP)

TEHERAN. Die mutmaßlich sunnitischen Terroristen wollten möglichst viele Schiiten töten.

Die mindestens sechs Attentäter sollen als Frauen verkleidet gewesen sein. Nahezu zeitgleich gelang es ihnen, in einen Anbau des Teheraner Parlaments sowie in den Eingangsbereich des Khomeini-Mausoleums im Süden der iranischen Hauptstadt vorzudringen. Das Ziel der sunnitischen Attentäter war klar: Sie wollten möglichst viele Schiiten töten, welche nicht nur von Dschihadisten, sondern inzwischen auch vom saudischen Großmufti Abdul Aziz al-Sheik als "Abtrünnige vom wahren (wahabitischen) Islam" betrachtet werden.

Neben den obligatorischen Kalaschnikow-Gewehren trugen mindestens zwei der sechs Angreifer einen Sprengstoffgürtel. Ein weiteres "Mitglied" sollte mit Handgranaten die Wege frei bomben. Neben den sechs Terroristen – vier von ihnen wurden erschossen, zwei sprengten sich in die Luft – kamen zwölf Zivilisten und Wächter ums Leben, mehr als 40 Menschen wurden verletzt.

Dass die Opferzahl nicht noch viel höher ausfiel, könnte daran liegen, dass den Terroristen die Ortskenntnis fehlte, spekulieren iranische Agenturen. Wären sie nicht von Sicherheitskräften aufgehalten worden, hätten sie den Plenarsaal und die Gebetshallen des Mausoleums erreicht und dort entsetzliche Blutbäder verübt. Ihre Sprengstoffgürtel sollen die Attentäter nur gezündet haben, um ihrer Verhaftung zu entgehen.

IS bekannte sich zu Attacken

Zu den Überfällen auf die Ziele mit hohem Symbolwert bekannte sich der IS. Ein kurzes Handy-Video mit einem offenbar verwundeten Attentäter diente als Beweis für die Mordtaten. Die von Revolutionsgardisten und schiitischen Milizen in Syrien und dem Irak bekämpfte Terrormiliz hatte dem Iran wiederholt gedroht. Im März veröffentlichten die Extremisten erstmals ihr Internetmagazin "Rumiyah" (Rom) in persischer Sprache. Sie drohten darin, den Iran zu erobern und "der sunnitischen Nation zurückzugeben".

In ihren Hetzpamphleten versuchten die Propagandisten auch zu erklären, warum das Töten von Schiiten "halal" (erlaubt) ist. Zudem wurde den "sunnitischen Brüdern" im zu 90 Prozent schiitischen Iran erläutert, wie "Ungläubige" auch mit einfachen Messern ermordet werden können.

Die Islamische Republik Iran war in den vergangenen Jahren von Terroranschlägen weitgehend verschont geblieben. Die Attacken kommen zu einem Zeitpunkt, in dem das Verhältnis zwischen Schiiten und Sunniten nicht nur die massiven saudisch-iranischen Spannungen, sondern auch durch die Parteinahme von US-Präsident Donald Trump zugunsten Riads extrem vergiftet ist.

Weitere Eskalation zu befürchten

Es ist daher nicht erstaunlich, dass die iranische Regierung vor der Veröffentlichung des IS-Bekennerschreibens den saudischen Geheimdienst für die Anschläge verantwortlich machte. Der Iran müsse für seine Einmischung in der Region und seine Unterstützung von Terrorismus bestraft werden, zitierte der Sender Al Arabiya gestern den saudischen Außenminister Abdel al Dschubair.

Vorbereitet auf eine weitere Eskalation ist der Iran schon lange. Bereits vor drei Jahren hatte Revolutionsführer Ali Khamenei "entscheidende Aktionen" angedroht, falls sich die Dschihadistenmiliz IS den Grenzen bis auf 40 Kilometer nähern sollte. Der Terroranschlag vom Mittwoch im Machtzentrum dürfte daher nicht unbeantwortet bleiben.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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tja (4.605 Kommentare)
am 08.06.2017 13:10

Je kleiner das IS-Territorium wird, um so häufiger werden Anschläge! Auch Russland ist im Visier. In der afghanischen Provinz Baghlan bereitet der IS Terroristen darauf vor. Die ISAF weiß um diese Ausbildungslager und "beobachtet" sie!

Und worüber schreibt Wrase?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.06.2017 12:45

Das Problem ist ja nicht dass sie sich in Arabien nicht einig sind wer die religiöse Führungsrolle inne hat oder die islamische Welt finanzieren und regieren darf .

das Problem liegt darin dass sich eine Welt-Wirtschaftskrise ergeben könnte wenn der Rohölpreis ins UNENDLICHE steigt ..
das sind meine Gedanken und Sorgen ! siehe das Jahr 1973 !

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.06.2017 12:32

Aber noch was zu Iran :

war es nicht Khomeini der 1979 aus dem Pariser Exil nach Iran kam und die Sharia eingeführt hatte , die dem Volk jetzt auf den Kopf fällt ??? also schon damals die ungläubigen bekämpft hatte was IS doch auch macht ...wer kennt sich noch aus ?

Al Qaida waren die " Vorgänger " des IS und aus dem EX Saudi Scheich Bin Laden entstanden der GEGEN das US Wirtschaftssystem in Saudi-Arabien war und sich später als radikalen religiösen Fanatiker entwickelt haben. NUN heißt es IS ! oder ?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.06.2017 12:23

im Artikel weiter oben :
Van der Bellen hält Vollverschleierungsverbot für "kein gutes Gesetz"

Herr Präsident Van der Bellen nehmen sie sich das Beispiel von Iran als Vorsatz und verniedlichen nicht das Problem der Verschleierung !
wir haben das RECHT Menschen zu erkennen bevor sie uns TÖTEN !
Hinter dieser Vollverschleierung können sie doch verstecken was sie wollen ohne dass WIR oder die Sicherheitsbehörde es sieht !das kann doch nicht erlaubt sein oder ?

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.06.2017 11:27

> Zu den Überfällen auf die Ziele mit hohem Symbolwert bekannte
> sich der IS


Na sowas - und DAS steht heute noch in einem Zeitungsartikel.

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auflosgehtslos (2.257 Kommentare)
am 08.06.2017 09:54

In Teheran stürmten am Mittwoch mehrere Bewaffnete als vollverschleierte Frauen verkleidet Terroristen das Parlament und richteten ein Blutbad an.

Angesichts solcher Schlagzeilen behauptet der Herr VdB, ein Vollverschleierungsverbot wäre "kein gutes Gesetz".

Sollen wir warten bis auch in Österreich mit vollverschleierten, als Frauen verkleidete Terroristen, Anschläge verübt werden?

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( Kommentare)
am 08.06.2017 10:24

Die Attentäter von Paris, London, Brüssel, Manchester waren auch alle vollverschleiert?

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.06.2017 11:29

Diese Depperten wollen alle nur ein Zeichen setzen zwinkern

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.06.2017 12:33

auflosgehtslos

vollkommen RICHTIG !

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