Achtstündige Waffenruhe für Aleppo angekündigt
ALEPPO. Russland und das syrische Militär haben einseitig eine achtstündige Feuerpause in der Großstadt Aleppo für diesen Donnerstag angekündigt. Am Montag sind bei Luftangriffen 35 Menschen ums Leben gekommen.
Die russischen Luftstreitkräfte und die syrische Armee würden ihre Bombardements von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr (Ortszeit) für eine "humanitäre Pause" einstellen, sagte Sergej Rudskoj vom Generalstab in Moskau am Montag.
Während dieser Zeit könnten Kämpfer die Stadt ungehindert über zwei Korridore verlassen, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Auch Verletzte könnten aus der Stadt gebracht werden. Am Wochenende war eine Syrien-Konferenz mit Russland, den USA und Regionalmächten weitgehend ergebnislos geendet.
35 Tote bei Luftangriffen
Bei Luftangriffen auf Rebellengebiete im Norden Syriens sind Aktivisten zufolge mindestens 35 Zivilisten getötet worden. Demnach starben mindestens 23 Menschen, als Kampfjets den Ort Uweijil westlich der umkämpften Großstadt Aleppo bombardierten, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mitteilte.
Aktivsten aus der Region machten russische Jets für den Angriff verantwortlich. Dafür gab es keine unabhängige Bestätigung.
Im Ostteil Aleppos, der von Rebellen gehalten wird, starben als Folge von Luftangriffen zugleich mindestens zwölf Zivilisten. Unter den Todesopfern seien mindestens fünf Kinder, teilten die Menschenrechtler sowie Helfer mit. Die Angriffe seien von syrischen Truppen mit russischer Unterstützung geflogen worden, hieß es.
14 Tote aus einer Familie
Die Weißhelme sprachen von 14 Toten, acht von ihnen Kinder. Sie sollen alle zu ein und derselben Familie gehört haben. Ein Sprecher der Hilfsorganisation, die in der umkämpften Stadt nach Angriffen Überlebende sucht, sagte der Deutschen Presse-Agentur, es seien besonders schwere Bomben eingesetzt worden. "Wir nennen sie Erdbeben, weil sie so viel Krach machen und so große Schäden anrichten", fügte Sprecher Ibrahim al-Haj an.
Nach Angaben der Beobachtungsstelle sind seit dem Ende der kurzen Waffenruhe im September in Aleppo und Umgebung bereits 702 Zivilisten getötet worden, darunter 141 Kinder.
Die ehemalige Handelsmetropole ist das am stärksten umkämpfte Gebiet im syrischen Bürgerkrieg. Anhänger des Regimes kontrollieren den Westen, Rebellen den Osten. Gespräche zwischen den USA, Russland und Staaten aus der Region zur Lösung des Konflikts waren am Wochenende ohne Ergebnis geblieben.
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