Keine Bewerbung: In Wels wird Arztstelle neu ausgeschrieben
WELS/GRIESKIRCHEN/EFERDING. In Wels muss eine Stelle für einen praktischen Arzt neu ausgeschrieben werden – es gab keinen einzigen Bewerber.
Der Ärztemangel ist in Wels angekommen: Bereits im Sommer gab es auf eine ausgeschriebene Stelle nur eine Bewerbung. Nun kam erst gar keine. Auch deshalb unterstützen viele Mediziner die OÖN-Initiative für eine Medizin-Uni in Linz.
Der Welser Internist Stephan Allinger kennt die aktuelle Situation an den Unis, seine Tochter studiert in Innsbruck Medizin: „Der Aussiebe-Kampf ist brutal, mit unserer Studien-Zeit nicht vergleichbar.“ Österreich brauche mehr Studienplätze. „Schön wäre eine Medizin-Uni in Linz. Aber ist sie finanzierbar? Vielleicht gibt es kostengünstige Lösungen“, sagt Allinger.
Friedrich Mallner, Facharzt für Orthopädie in Wels, findet eine Medizin-Uni nicht schlecht. „Nur kommt sie zu spät und löst das Problem mit dem Ärztemangel nicht.“ Er verlangt etwa gerechte Bezahlung für praktische Ärzte und eine praxisnahe Ausbildung an den Unis.
Die Uni-Debatte ist für den Welser Lungenfacharzt Karl Waibel eine „Imagefrage für Oberösterreich“ und eine „politische Entscheidung“. Er glaubt auch, dass die Arbeitsbedingungen für Landärzte nicht akzeptabel seien. Würde das Umfeld stimmen, könnten Stellen auch künftig besetzt werden. Denn: „Es hat noch nie so viele Wahlärzte wie jetzt gegeben.“
Tatsächlich gibt es in Wels 27 Praktiker mit Kassenvertrag und 22 Wahlärzte. Bei den Fachmedizinern ist das Verhältnis ganz anders: 79 Wahlärzten stehten 41 mit einem Vertrag gegenüber.
Nicht gerade gesegnet mit Fachärzten ist der Bezirk Eferding. Hier gibt es gerade einmal vier Mediziner mit Kassenvertrag. Das Durchschnittsalter der Hausärzte ist mit 57 Jahren das höchste aller oberösterreichischen Bezirke.
Mit Fachärztemangel kämpft seit Jahren auch der Norden des Bezirkes Grieskirchen. Gemeinderats-Petitionen an Gebietskrankenkasse und Ärztekammer blieben erfolglos. Besonderes Problem: Der Augenarzt-Mangel. Beim Peuerbacher Augenarzt Helmut Schneiderbauer bekommt man den frühestens Termin im Juni 2012.
Meinungen von Welser Ärzten
"In Wels fehlt mindestens ein Psychiater. Das Problem: Es gibt die Stellen, aber es mangelt an Medizinern."
H. Wolfsegger
Psychiater in Wels
"Je nach Saison wartet man bis zu vier Wochen auf einen routinemäßigen Kontrolltermin. Wels braucht noch zwei Internisten."
St. Allinger
Internist in Wels
"Das Arbeitsumfeld für die Mediziner muss sich ändern. Die derzeitigen Bedingungen sind nicht akzeptabel."
Karl Waibel
Lungenarzt in Wels
"Je nach Saison wartet man bis zu vier Wochen auf einen routinemäßigen Kontrolltermin. Wels braucht noch zwei Internisten."
St. Allinger
Internist in Wels
"In Wels fehlt mindestens ein Psychiater. Das Problem: Es gibt die Stellen, aber es mangelt an Medizinern."
H. Wolfsegger
Psychiater in Wels
Trotz akuter Probleme wird man von der Augenambulanz NICHT behandelt und auf den Augenarzt hingewiesen. Dort ist es UNMÖGLICH einen Termin zu bekommen. 5 - 6 Monate Wartezeit sind das mindeste ....So wichtig ist das Auge ja nicht. Wozu bitte zahlen wir Beiträge? Sicher nicht für ein funktionierendes Gesundheitssystem
sollte man die Stelle in Ostanatolien ausschreiben
können, wären einige Doktoren/Doktorinnen dabei?
zu viele Doktoren das System sozusagen selbst verwaltet haben.
Die Vorwürfe von Freunderlwirtschaft und Packeleien mit der Pharmaindustrie kommen ja nicht von irgendwo her.
Dass man jetzt auch betriebs- und marktwirtschaftliche Betrachtungen anstellt, ist für viele ungewohnt, aber längst überfällig. Ob diese Rolle in der Politik richtig angesiedelt ist, mag ich aber auch bezweifeln.
die vielen Ärztinnen, die sich immer beklagen, dass sie benachteiligt werden bei Stellenvergaben.
... na, wo liegt denn da das Problem, dass sich keine Kassenärzte finden? Einkommen?
Der Wahlarzt ist sein eigener Herr. Er kann die Öffnungszeiten so einteilen wie er will.
Der Kassenarzt hat bestimmte Vorgaben, bekommt wenig bezahlt und wird von Patienten überschwemmt. Außerdem ist es auch für einen Arzt unangenehm wenn das Wartezimmer übervoll ist und er nur wenige Minuten pro Patient hat. Der Wahlarzt kann es sich "leisten" besser auf den Patienten einzugehen.
abrechnen müssen und im Prinzip betreffend Arbeitszeit, Urlaub etc. machen können, was sie wollen. Weiters müssen sie sich auch nicht um Probleme mit e-cards und teils nicht funktionierender Krankenkassen Software herumschlagen.
Außerdem haben es vermutlich viele Ärzte satt, bei der eigenen Kammer und der GKK als Bittsteller auftreten zu müssen, um gnadenhalber einen Kassenvertrag zu bekommen.
Kassenvertrag bekommt!
Nicht die Ärzte sollten sich bewerben, sondern Stadt/Land sollte um die besten Ärzte werben.
Mit keiner Silbe wird in dem Artikel erwähnt, dass es bei der hier genannten "Neuausschreibung" um eigentlich gar nix geht! Es geht schlicht nur darum, dass sich keiner der niedergelassenen Wahlärzte in des Korsett der OÖGKK zwängen - und dafür noch einen Batzen Ablöse zahlen - möchte! Kurzum, es gibt genug Praktier in und um Wels, nur finden die Bürokraten aus der Gruberstrasse gerade keinen Dummen.
Dann sollen sie die werbenden Gemeinden die Ablöse zahlen. Außerdem sind Praxen wo sich 2-3 Ärzte den Kassenvertrag tilen besser, da dann auch Privatleben möglich ist.
genau diese Lösung ist laut GKK nicht möglich.
Jetzt wundert mich nix mehr daß Kassenstellen nicht vergeben werden können!
http://tirol.orf.at/news/stories/2511294/
Wenn sich ein bisheriger Wahlarzt um die vakante Kassenarztstelle bewirbt, kann ich mir nicht vorstellen, dass er noch Ablöse - wofür auch immer - bezahlen muss.
1. für die Ordination selbst (Geräte etc)
2. für die Übernahme d Patienten.
der schon alles hat (Ordi, Apparate, Patienten etc.) und nicht von einem, der gerade erst anfängt und sich in die Ordi des Vorgängers einmietet und seine Patienten übernimmt.
Also, wofür sollte ein bisheriger Wahlarzt, der einen Kassenvertrag bekommt, eine Ablöse zahlen?
Eine Kassenpraxis mit einem bestimmten "Kundenstock" hat einen gewissen Wert ( wie ein Unternehmen).
http://www.springermedizin.at/artikel/7455-abloese-fuer-kassenordination-ja-oder-nein
Verstehst du nicht, was ich meine? Ich spreche davon, dass sich ein Arzt, der bisher Wahlarzt war oder ganz neu und eigenständig anfängt und niemandes Kunden/Patienten übernimmt, denn die kommen ohnehin von selbst, Ablöse, bezahlen soll, wofür eigentlich?? Ich verstehe deine Argumentation nicht.
http://www.nachrichten.at/nachrichten/meinung/leserbriefe/art11086,766499
Hier schreibt ein Wahlarzt das "System" ganz genau!
Es gab ( Gottsei Dank!!) einen gewissen Herrn Artmann , der der Meinung war, alle "Niedergelassenen gehören weg" und alle Ärzte haben im KH zu arbeiten. Wo sind den die Poltiker und Kammerfunktionäre die diesem Herrn jahrelang alles geglaubt haben und kritiklos aus der Hand gefressen haben jetzt? "An den Früchten könnte man sie erkennen ....!!"
war dies nicht auch die Meinung von Gräfin Mizzi, diversen hochrangigen Politikern in OÖ... Gesundheitszentren in jedem Kaff; keine Fachärzte mehr in der freien Praxis ( O Ton Pjeta: in Zukunft werden die niedergelassenen Fachärzte ein 2. Standbein brauchen ... Veranstaltung : Zukunft? der niedergelassenen Fachärzte in der Ärztekammer!); naturlich auch die miserabelsten Verträge von ganz Österreich; da ist ja jeder blöd, der sich aus dem geschützten Bereich des KHs begibt.
ich weiss Du kennst Dich aus !!
laut HP der kammer gab es auf die im oktober ausgeschriebene stelle immerhin eine bewerbung - das müsste doch reichen? die fehlenden bewerbungen haben allerdings nichts mit ärztemangel zu tun, sondern mit den vergabemodalitäten, die kaum noch jemanden interessieren, der seine existenz anders bestreiten kann....
Gerade in den Ballungszentren ist das Dasein als niedergelassener Allgemeinmdiziner einfach unattraktiv! Die Leute rennen wegen jeder Blähung in die Spitalsambulanzen, weil es ja nur den Sozialversicherungsträgern und ihnen selbst nicht mehr kostet! Und seit der Einführung der e-card kann jeder ohne Überweisung sofort zu einem Facharzt gehen! Wovon und von wem soll ein praktischer Arzt in der Stadt dann leben?
sind dann die Arzpraxen der Allgemein-Madiziner immer so überfüllt? Wenn man nicht angemeldet ist, stundenlanges Sitzen im Warteraum.
Die Vergabe von Kassenstellen erfolgt nach einem absolut transparenten Modus, auf den sich GKK und OOEAEK geeinigt haben, das läuft echt objektiv ab. Ob die Gewichtung einzelner Punkte ideal ist, das ist eine andere Frage, ebenso die Höhe der Ablöse für die Praxis. Der Medicus "hippocrates" hat natürlich recht, laut dem Prim.i.R A. sollte es keine niedergelassene Fachärzte mehr geben, das hat er ja mehrmals auch bei den Neujahrsempfängen von sich geben; eimal war ja auch die Ministerin aD Kdolsky geladen, der er ja einen Assistenten als Berater und Aktenträger abgestellt hat. Gott sei Dank, dass es "Pater" Willi Molterer dann gereicht hat. Die niedergelassenen Allgemeinmediziner haben in der Region 42 (Wels, Grieskirchen, Eferding) die vornehme Aufgabe, für eine entsprechende Auslastung der Häuser zu sorgen, das ist halt die Vorsehung. Vielleicht ist das nicht für alle, die die Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin abgeschlossen hben, eine großartige Zukunftsperspektive. So ist es!
- der Aktentaschenträger und Kdolskyproktologe - gibts einfach ein wenig viele in der ÖVP...
die frau minister ist zwar ein doktor, aber kein arzt.
keine Vertragsstelle.
Da fehlt nicht ein Psychiater - es fehlen 10.