Prag 1977: Die Geburtsstunde der samtenen Revolutionäre
Im Jänner 1977, neun Jahre nach dem unter Sowjethilfe niedergeschlagenen Prager (Reform-) Frühling, machen einige 100 Regimekritiker (Intellektuelle, Künstler, Katholiken, Protestanten, Jugendliche) internationales Aufsehen, das den kommunistischen Machthabern gar nicht passte.
Charta 77" hieß das von ihnen unterschriebene, nicht gegen die bestehende Verfassung gerichtete Dokument, das die tschechoslowakische KP-Führung daran erinnerte, dass sie (auf Druck der um Entspannung bemühten Sowjetunion) die Schlussakte von Helsinki für die Einhaltung der Menschenrechte unterschrieben hatte. Verwirklicht war diese Verpflichtung noch nicht einmal in Ansätzen.