Der schwarze Landeshauptmann, der Dollfuß nicht in die Diktatur folgte
Anfang Februar 1947, vor 70 Jahren also, war in den "Oberösterreichischen Nachrichten" eine kurze Notiz zu lesen, wonach der frühere Landeshauptmann Josef Schlegel zum Präsidenten des Rechnungshofes im Wien bestellt worden war.
Damals hatte das Land andere Sorgen: Nahrungsmangel, schwache Wirtschaft – und Zehntausende Männer noch in Kriegsgefangenschaft. Deshalb wohl die mangelnde Aufmerksamkeit für den 78-jährigen Schlegel, der zögernd dem Wunsch von Kanzler Leopold Figl nachgab. Schlegel war nicht irgendein Altpolitiker, er blieb in der Krise aufrechter Demokrat. 1927 war der in Nordböhmen geborene Jurist, Richter und nach der Jahrhundertwende als Mitglied des Katholischen Volksvereins, der Parteiorganisation