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Ein schönes "Servus!"

Von Roman Kloibhofer, 30. Mai 2018, 00:04 Uhr

Übers Grüßen wurde an dieser Stelle schon einige Male geschrieben. Auch darüber, dass es im Innviertel launische Ausprägungen des Grüßverhaltens gibt. Die Mosauerin hat sich etwa vor einiger Zeit damit auseinandergesetzt, wer wen wie wo und warum (oder nicht) grüßt. Der Innviertler hat ja seine Eigenheiten, wenn er einem anderen zu kennen gibt, dass er ihn 1. bemerkt hat, 2. respektiert und 3. vielleicht sogar mag. Auch ich habe bereits einmal vor Ihnen meine Gedanken übers Grüßen ausgebreitet (und mich dabei an meine Kindheit und die Erziehung zum Grüßen durch meine Eltern erinnert). Und ich will es nochmal tun.

Grüßen ist grundsätzlich Anstandssache. Da hilft nichts, das ist so. Grüßen ist auch Erziehungssache. Wenn Kinder nicht grüßen, können´s meist die Eltern auch nicht. Das ist der Alltag. Umso schöner ist es, wenn die mitunter schon sehr dürftige Erwartungshaltung dem Grußverhalten gegenüber völlig über den Haufen geworfen wird, weil einen Kinder und Jugendliche (auch jene mit Migrationshintergrund) beim Vorbeigehen freundlich grüßen: "Hallo", "Griaß di", "Servus!" – und manchmal auch (aber das schon seltener) mit "Grüß Gott". Dass es früher einen Rüffel gesetzt hätte, wenn man als Kind einen fremden Erwachsenen mit "Servus" gegrüßt hätte, reihen wir in die Kategorie "nostalgische Verklärtheit" ein.

Der Städter hat gemeinhin einen anderen Zugang zum Grüßen: Das "Du" in der Grußformel kommt ihm nicht so schnell über die Lippen. Das mag ihn beim Besuch am Lande mitunter irritieren, wenn er zum Bäcker, Krämer oder zum Wirten geht und mit "Griaß di" oder "Servus" begrüßt wird. Manchmal passt so ein saloppes "Servus" ja auch wirklich nicht.

Lassen Sie mich zum Schluss von einem der schönsten "Servus" erzählen, das mir zuteil wurde. Es war vor wenigen Tagen während einer Reise auf eine ferne, exotische Insel. Bei einem offiziellen Abendempfang gehe ich – heimatverbunden in Lederhose und Trachtenhemd – am Strand unter Palmen, als es – tausende Kilometer von daheim entfernt – plötzlich hinter mir in vertrautem Klang hieß: "Servus!" Das Lächeln im Gesicht der überraschten Innsbruckerin wird mir lange in Erinnerung bleiben.

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