Johannes Schnizer: Seltener Fehltritt des Richters
Sein Entschuldigungsschreiben an die 13 anderen Mitglieder des Höchstgerichts ließ Verfassungsrichter Johannes Schnizer gestern veröffentlichen. Mit Medienvertretern sprechen will er nicht mehr.
Kein Wunder, hatte er sich doch mit zwei Interviews in der Vorwoche an den Rand einer Debatte um seine Absetzung katapultiert ( die OÖNachrichten berichteten ). Schnizers aus dem Ruder gelaufene Verteidigungsrede für die Aufhebung der Bundespräsidentenwahl durch den Verfassungsgerichtshof (VfGH) samt Verdächtigungen, die FPÖ habe die Anfechtung von langer Hand vorbereitet, waren ein Tabubruch, den auch Kollegen des 57-Jährigen so nicht erwartet hatten.