Der Professor als Präsident
Groß war der Jubel bei den Grünen, als sie 1986 erstmals in den Nationalrat eingezogen sind. Nun, 30 Jahre später, wird einer der ihren Bundespräsident: Alexander Van der Bellen, der von 1997 bis 2008 elf Jahre lang Grünen-Chef war, hat knapp, aber doch den Sprung in das höchste Amt im Staat geschafft.
Dabei ist der konziliante Wirtschaftsprofessor vergleichsweise spät in die Politik eingestiegen. 1994, im Alter von 50 Jahren, holte ihn der grüne Mitbegründer Peter Pilz zur Umweltbewegung, Van der Bellen wurde Nationalratsabgeordneter. Vorher war der heute 72-Jährige Mitglied bei der SPÖ gewesen, dort aber, nachdem er den Mitgliedsbeitrag nicht mehr bezahlt hatte, als "Karteileiche" aussortiert worden.