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Schubladen

Von Christoph Etzlstorfer, 02. Februar 2012, 00:04 Uhr

Die Ärmsten der Armen, Pflegefälle, vom Schicksal geschlagen, hilflos, pflegebedürftig, verhärmt, verbittert, leidend. All dies assoziiert man typischerweise beim Gedanken an Menschen mit Behinderungen. Willensstark, vorbildlich, Helden des Alltags, bewundernswert.

Die Ärmsten der Armen, Pflegefälle, vom Schicksal geschlagen, hilflos, pflegebedürftig, verhärmt, verbittert, leidend. All dies assoziiert man typischerweise beim Gedanken an Menschen mit Behinderungen. Willensstark, vorbildlich, Helden des Alltags, bewundernswert. Auch diese Begriffe fallen vielen Menschen ein.

Menschen teilen andere Menschen, die sie nicht oder nur oberflächlich kennen, gerne in Kategorien ein, stecken sie gewissermaßen in Schubladen. Diese Einteilung richtet sich meist nach äußerlichen Merkmalen und ist damit naturgemäß oberflächlich. Sie erleichtert aber die Orientierung, weil man den jeweiligen Kategorien bestimmte Eigenschaften zuordnet. Sie steht auf den Schildern dieser Schubladen z.B: Blondine, Beamter, Gott in Weiß, Student, Eisenbahner, Rothaariger, Lehrer. Und auf einer dieser Schubladen steht auch Behinderter.

Das Bild, das diesen Behinderten zugeordnet wird, reicht von völliger Ignorierung und Abwertung (meist aus Unsicherheit) bis hin zu totaler Bewunderung über das Meistern eines grausamen Schicksals. Oft assoziiert man totale Hilflosigkeit oder hohen Pflegebedarf, meist auch Unselbständigkeit und die Angewiesenheit auf Betreuung.

 

Dass diese Gruppe besonders heterogen, also in sich unterschiedlich ist, erschließt sich erst auf den zweiten oder dritten Blick. Menschen mit äußerlich erkennbaren Einschränkungen haben Familien, sind Angestellte oder in Führungspositionen in der Wirtschaft, sind Hobby- oder auch Spitzensportler, können noch sehr jung sein oder auch schon sehr alt, sind Rentner oder auch die ganz klassischen Pflegefälle.

Allerdings, und das ist vielen nicht bewusst, sagen diese Schubladen weniger über die Betroffenen selber aus, sondern viel mehr über denjenigen, der einteilt. Sie eignen sich daher viel mehr zur Selbstreflexion als dazu, sich einen guten Überblick über die Welt zu verschaffen. Diesen bekommt man letztlich nur, wenn man mit dem nötigen Respekt vor den anderen auf sie zugeht, um sie auch wirklich kennen zu lernen.

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