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Ein Hindernis im Falle eines Brandes?

Von Christoph Etzlstorfer, 25. April 2012, 00:04 Uhr

Ein ganz normaler Samstagabend, Sie gehen ins Kino, ganz spontan, ohne Karten zu reservieren. Sie sind eine Stunde früher dort, um vor dem Film noch essen zu gehen.

An der Kassa erfahren Sie dann, dass zwar noch jede Menge Plätze frei sind, für Sie aber keiner mehr. Kennen Sie das?

Oder Sie erfahren an der Kassa, dass Sie und Ihre Begleitung zwar Plätze bekommen können, aber nur getrennte, weit auseinander. Haben Sie das schon erlebt?

Oder, noch besser. Ihre Begleitung bekommt einen Sitzplatz, Sie aber nicht, für Sie gibt es nur Stehplätze.

Wenn Sie das kennen, dann sind Sie sehr wahrscheinlich mit einem Rollstuhl unterwegs, oder Ihre Begleitung benutzt einen Rollstuhl.

Sehen Sie sich einen Kinosaal einmal genauer an. Sehr oft gibt es nur einen einzigen Sitzplatz, der mit dem Rollstuhl erreichbar ist. Für alle anderen müssen Sie Stufen hinauf oder hinunter steigen. Wenn dieser eine gut erreichbare Platz verkauft oder auch nur reserviert ist, haben Sie Pech gehabt. So können spontane Filmabende schon vor der Vorstellung spannend werden.

In manchen Kinos gibt es so genannte Rollstuhlplätze. Dort können Sie mit dem Rollstuhl hinfahren und darin sitzen bleiben, während Ihre Begleitung in einem ganz anderen Teil des Saales sitzt. Abgesehen davon, dass die meisten Menschen, die zusammen in ein Kino gehen, den Film auch gemeinsam erleben wollen, ist es für viele Rollstuhlfahrer angenehmer, in einem Sitz Platz zu nehmen. Immerhin haben Rollstühle in den vergangenen Jahren eine große Entwicklung erfahren. Sie haben mit den Krankenhausfahrstühlen der Vergangenheit mittlerweile nicht mehr viel gemeinsam und sind für Fortbewegung optimiert.

Um sich einen Film im Kino anzusehen, setzen sich viele Benutzer von Rollstühlen so wie jeder andere Besucher auch lieber in einen bequemen Kinosessel. Die Vorstellung vom Rollstuhl aus zu verfolgen hat eine ähnliche Qualität wie ein Stehplatz im Kino.

Eine weitere Hürde stellen die feuerpolizeilichen Bestimmungen dar. Diese geben vor, dass man als Rollstuhlfahrer seinen Rollstuhl nicht verlassen darf, weil man im Falle eines Brandes ein Hindernis darstellt. Das Argument, dass im Straßenverkehr jedes Jahr wesentlich mehr Menschen ums Leben kommen als bei Kinobränden und man Autofahren trotzdem noch nicht verboten hat, zieht leider nicht.

Allerdings, und hier wird es interessant, die Feuerpolizei kennt diese Bestimmungen gar nicht, mit denen manche Kinobetreiber argumentieren! Aber zum Glück gibt es auch Kinos, die kundenfreundlicher sind. Um frühzeitiges Reservieren von Kinokarten wird man aber auch dort nicht herumkommen.

Dr. Christoph Etzlstorfer ist Rollstuhlsportler und schreibt regelmäßig in den OÖNachrichten.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 26.04.2012 00:47

hervorragender Sportler, seine Gastbeiträge für die Nachrichten sind formal und inhaltlich von sehr hoher Qualität. So wie sein rollstuhlfahrender Gastautor-Kollege Günter Trübswasser versteht er es, die jeweilige Thematik den Lesern in sehr interessanter und verständlicher Form nahe zu bringen. So sind seine Artikel für die Sache der behinderten Menschen und auch für die Zeitungs-Leser ein Gewinn.

Schreiben Sie weiter so und meine Gratulation zum sportlichen Erfolg letzten Sonntag beim Handy-Bike-Bewerb.

Ich bin zwar auch den Halbmarathon mitgelaufen, aber in der Hobby-Sportler-Preisklasse...

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etzlch (1 Kommentare)
am 27.04.2012 21:36

vielen Dank für das wohltuende Feedback.
Was die Hobbysportler betrifft, ohne sie wäre der Marathon (oder Halb oder Viertel) kein Marathon. Für die wenigen Spitzenläufer würde man nicht die Strassen sperren. Erst die Hobbysportler machen den Marathon zur Großveranstaltung.

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 25.04.2012 18:42

ist mir das in der neuzeit passiert deshalb gehe ich überhaupt nicht mehr in ein kino,feuerpolizeilich ist das ohnehin keine lösung,weiters ist die lautstärke einfach verheerend, am besten ist es noch im muvimento. grinsen

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