Unter Strom
Das Urteil des Bescheides ist keine Überraschung.
Nach Monaten des Wartens liegt der wenig überraschend lautende Bescheid im energierechtlichen Verfahren rund um die umstrittene 110kV-Leitung zwischen Vorchdorf und Kirchdorf vor. Das Ergebnis der Prüfung besagt, dass der Bau der Leitung aus energierechtlicher Sicht genehmigt wird. Diese Nachricht dürfte die Mitglieder der Bürgerinitiative „110kV ade!“, die sich für ein Erdkabel einsetzen, unter Strom setzen. Auf der Homepage der Initiative wurde bereits angekündigt, gegen die Entscheidung zu berufen. Auch dieser Schritt kommt nicht unerwartet. Für den Leitungserrichter Energie AG ist mit dem vorliegenden Energierechtsbescheid ein wichtiger Schritt geschafft. Gilt doch diese Prüfung als das wichtigste Genehmigungsverfahren. Schließlich beurteilen die Experten darin, ob der Bedarf für die Leitung überhaupt gegeben ist. Dass sich auch Politiker aus dem Bezirk wie der VP-Landtagsabgeordnete Christian Dörfel „mangels sinnvoller und wirtschaftlicher Alternativen“ für die Freileitung einsetzen, verbessert die Position der Betroffenen ebenfalls nicht.
Es gibt also keine "sinnvollen und wirtschaftlichen Alternativen" für die Freileitung, Herr Dörfel? Sie kennen doch das Gutachten, das das Land in Auftrag gegeben hat: Das Erdkabel erfüllt die "Erfordernisse einer langfristigen, sicheren und effizienten Energieversorgung" (Seite 167). Und, ja: Das Erdkabel kostet mehr – nämlich den durchschnittlichen Stromkunden 69 Cent im Jahr (!!!) zusätzlich. Noch Fragen?
will diese Leitung vor der Haustüre!