But@Net - E-Book: Ein Kindle von 1984
Innovation heißt die Triebkraft unseres Seins. Wenn’s nichts Neues gäbe, gäbe es ja kein Wachstum, keinen Profit, keinen Sold, keinen Spaß. Deshalb: Feiern wir die Ankunft der Lese-Innovation „Kindle“! Das E-Book des Online-Versandhändlers Amazon ...
Innovation heißt die Triebkraft unseres Seins. Wenn’s nichts Neues gäbe, gäbe es ja kein Wachstum, keinen Profit, keinen Sold, keinen Spaß.
Deshalb: Feiern wir die Ankunft der Lese-Innovation „Kindle“! Das E-Book des Online-Versandhändlers Amazon wird nun auch nach Europa geliefert. Das A5 große, neun Millimeter dünne Gerät kostet rund 240 Euro und bezieht via Mobilfunk überwiegend englischsprachige Zeitungs- und Buchtexte (Bestseller kosten etwa 12 bis 14 Euro). 1500 Bücher haben darin Platz.
Da fragt man sich, ob denn damit die gute, alte Bücherwand in der Wohnung über kurz oder lang ausgedient hat. Muss man dafür noch mehr Flatscreens an die Wände hängen oder gar das eine oder andere analoge Ölbild? Darüber muss man noch nachdenken.
Zuvor aber sollt man sich die Liste der für den Big-Brother-Award 2009 vorgeschlagenen Datenkraken ansehen (http://bigbrotherawards.at/2009/Nominierungen). Die Negativpreise werden am Samstag verliehen. Dass welche nach Oberösterreich gehen, wäre denkbar. Nominiert sind nämlich: Tiger Lacke aus Wels wegen exzessiver Mitarbeiterüberwachung, Innenministerin Maria Fekter (Wunsch nach Mobilfunküberwachung), Grüne OÖ. (Internet-Sperren) und das BFI OÖ wegen allzu intimer Ausfratschelei von Arbeitslosen.
Am Ende der Nominiertenliste, wo die internationalen Konzerne stehen, findet sich auch Online-Dealer Amazon. Wegen Kindle. Im heurigen Sommer wurden wegen eines Copyright-Streits bereits gekaufte Bücher auf den Lesegeräten der Kunden ungefragt gelöscht. Pikant: Unter den Werken war George Orwells Überwachungsroman „1984“.