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E-Control sieht Versorgungssicherheit beim Strom in Gefahr

Von Hermann Neumüller, 23. Mai 2018, 00:04 Uhr

Die Entscheidungen für eine sichere Stromversorgung im Jahr 2030 müssen bald fallen.

Von den Vorständen der E-Control ist man eher leise Töne gewöhnt. Jetzt sagt aber Vorstand Andreas Eigenbauer: "Wir müssen feststellen, dass wir heute schon in der Situation sind, in der wir uns nur noch eingeschränkt selbst versorgen können und jedenfalls langfristig keine gesicherte Versorgung mehr haben."

Österreich müsse thermische Kraftwerke bauen oder zumindest die bestehenden Kapazitäten erhalten. Und man müsse den Betreibern garantieren, dass sich ihre Investition für sie rechnet. Sonst sei die Versorgungssicherheit im Jahr 2030 nicht gewährleistet. Sich zu stark auf Importe zu verlassen, sei jedenfalls keine gute Strategie, so E-Control-Vorstand Eigenbauer.

Im Jänner 2017 habe Österreich nur an zehn Tagen seinen Strombedarf aus eigener Kraft decken können. Ohne Importe hätte man aber wöchentlich bis zu 60 Prozent des aktuell vorhandenen Speicherinhalts verwenden müssen.

Interessant ist auch, welche Länder im Jänner 2017 überhaupt exportfähig waren: Deutschland und Tschechien. Die Importe stammten also zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus deutscher Braunkohle und aus tschechischem Atomstrom. Wollen wir das?

Die Wortmeldung der E-Control passt so gar nicht in das Bild der Regierung, die uns in eine erneuerbare Stromzukunft führen will. Bis 2030 soll Österreich seinen Stromverbrauch "bilanziell" aus 100 Prozent erneuerbaren Quellen decken. Das Wort "bilanziell" ist das Hintertürl, das sich die Regierung offen lässt.

Damit ist gemeint, dass Österreich so viel erneuerbaren Strom in nicht allzu ferner Zukunft produziert, dass auf dem Papier der Strombedarf gedeckt ist. Freilich nur auf dem Papier, denn wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, brauchen wir Reservekapazitäten. Das sind aus heutiger Sicht Gaskraftwerke oder Pumpspeicher-Wasserkraftwerke.

Wenn dann die Sonne scheint und der Wind weht, haben wir einen extremen Stromüberschuss, mit entsprechender Wirkung auf den Großhandelspreis. Bei "Dunkelflaute" werden wir dann auf die Gaskraftwerke und die Pumpspeicher zurückgreifen müssen. Die Betreiber werden sich dann fürstlich entlohnen lassen.

Die Rechnung der E-Control für das Jahr 2030 sieht so aus, dass 23.366 Megawatt Leistung zur Verfügung steht. Davon werden aber nur knapp 12.800 Megawatt als sicher verfügbar gelten, nämlich Wärmekraftwerke zu 99 Prozent, während Laufwasserkraft nahe dem historischen Minimum mit 38 Prozent der installierten Leistung einbezogen wird.

Die Entscheidungen für eine sichere Stromversorgung im Jahr 2030 müssen bald fallen. Die Dächer Österreichs mit Solaranlagen zuzupflastern, ist möglich, ändert aber am grundsätzlichen Problem der Versorgungssicherheit sehr wenig.

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7  Kommentare
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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 26.05.2018 17:02

Die Sache ist einfach: wir fahren E Autos und haben zu Hause die Petroleum Lampe,aber die erzeugt wieder Stickoxide und drum darf sie nur bis 19h verwendet werden und dann wird ein Fahrradl an einen Dynamo angeschlossen und die Familie erzeugt abwechselnd den Strom den sie braucht Dadurch werden die Erkrankungen weniger,die Gesundheitsministerin erspart sich Milliarden und die Welt wird schön und grün

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Flachmann (7.126 Kommentare)
am 26.05.2018 13:07

Und ganz Europa setzt auf Elektromobilität!
An dem geistigen Niveau der agierenden Politiker darf gezweifelt werden,da werden die hochtotierten Minderleister zu Umweltverhandlungen gesandt dort wird jedes Todesurteil unterschrieben.
Wir knebeln uns selbst!
Dann wird nach E-Mobilität geschrien,und der Strom kommt wie immer aus der Steckdose.
Ich würde für Besachwalterung der agierenden stimmen!

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jowa (325 Kommentare)
am 25.05.2018 12:14

Atomstrom aus Tschechien!
Genau das forcieren jetzt offenbar die Energieversorger. Sie wollen weitere Hochspannungsleitungen bauen, für mehr Transit. Wenn es nicht pohne Transit geht, stellt sich immer noch die Frage, müssen es Freileitungen sein?
Alles hat seine Vor- und Nachteile. Die Nachteile von Freileitungen liegen auf Seiten der Anrainer und Landschaft. Ich hoffe die Energieversorger sind sich Ihrer Verantwortung bewusst und investieren nicht nur in den Transport, sondern auch in unsere Landschaft!!!!

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Gugelbua (31.811 Kommentare)
am 24.05.2018 11:19

Wenns so weitergeht haben wir bald Zustände wie in den USA wos nur noch um die Profite der Betreiber geht!

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max1 (11.582 Kommentare)
am 25.05.2018 07:15

Dank an die Politiker und da besonders an die nullwissenden Grünen. Wie der Chemieprofessor in der HTL mal sagte: "Vergesst was euch die "allwissenden" Hauptschullehrer beigebracht haben!" Ja auch Herr Anschober gehört dazu und viele andere dieser grünen Spezies.

Das Volksschulniveau der Regierung samt Opposition mit wenigen Ausnahmen fördert den Zusammenbruch weiterhin. Dass die Herren Strache und Kurz ahnungslos sind ist ja Legende, wenn man Studien nicht verteht wird es sehr kritisch für das Volk.

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il-capone (10.341 Kommentare)
am 24.05.2018 08:43

Erinnert mich irgendwie an die gestrige TV-Sendung des ORF II im Hauptabendprogramm:
Wollen ist das eine,
Können eine andere ...

Nach welchen Kriterien der Konsument seine Lieferanten aussucht, darf dabei auch hinterfragt werden ...

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.05.2018 11:47

Dazu habe ich einen Vorschlag, der sich an die Empfehlungen für die Gemüsedosen im Regal anbietet.

Der Computer im Haus darf gern an einer UPS (USV) hängen.

Und es ist kein Beinbruch, wenn sich die Leit ein kleines Aggregat zulegen für den Notbedarf, zB für den Kühlschrank, der nach dem Kühlen wieder einen halben Tag die Temperatur hält. Da dürfen "halt" die Nachbarn nicht meckern über den Krawall und den Gestankt.

Die industriellen und gewerblichen Spitzenverbraucher haben ihre eigenen Taktiken. Dass das EVU die Grundgebühr nach dem "Anschlusswert" berechnet, als wären alle Großverbraucher gleichzeitig am Netz, das war einmal.

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