Philosophische Winzer

Von Hans Stoll   11.September 2017

Einer dieser Vorzeigebetriebe ist das Rotweingut Lang in Neckenmarkt. Am Beginn des Prozesses muss bei Stefan Lang die Idee des Geschmacksprofiles stehen und ein dazu passendes Grundstück in guter Lage ist unabdingbar zum Entstehen großer Weine. Es geht den Lang's nicht darum alle Weinrichtungen uniformiert nachzumachen, sondern ihr Thema ist es, den eigenen Weinstil langsam und bedächtig weiter zu entwickeln.

Zeit spielt dabei nicht die große Rolle, denn manches Mal dauert es Jahrzehnte bis es gelingt dem Geschmacksprofil jene Gestalt zu geben, die irgendwann erträumt wurde. Ihre Heimat Neckenmarkt befindet sich an den Ausläufern des Ödenburger Gebirges, wobei sich das bekannte Rotweingut an zweierlei Bodentypen bedienen kann: verwittertes Gneis- und Silikatgestein haben eine optimale Wärmehaltekraft (bei den Lagen Hochberg und Sonnensteig), sowie schottrige Lehmböden, welche besonders dem Blaufränkisch sehr gut tun.

Das Ergebnis im Premium Segment sind kräftige, tiefdunkle Blaufränkische wie der V Max Grande Reserve und der beachtenswerte Blaufränkisch L1 Reserve. Beide Kapazunder durften einige Zeit im kleinen Fass schlummern und liefern die entsprechenden Attribute wie Röstaromen, schwarzer Beerenfrucht und vollmundigem Extrakt. Speziell bei Ersterem zieht sich der Abgang in die Länge und der edle Wein tanzt einen Walzer die Kehle hinab. Letzterer wiederum kann von den Besuchern der  von den OÖNachrichten präsentierten Wein-Show am 6. Oktober verkostet und genossen werden.