Hans „John“ Nittnaus – tief verwurzelt

Von Hans Stoll   13.November 2017

Der Vater des Pannobile und der Entdecker des Terroir Profils vom Leithaberg ist seit den 80iger Jahren einer der „Masterminds“ der Burgenländischen Weinszene. Als Mitglied der Respect Winzer Gruppe wird selbstverständlich auf jeglichen Einsatz von Kunstdünger, synthetischen Spritzmittel und manch anderer, erlaubten und kellertechnisch trickreichen Helferleins, verzichtet. Frei nach dem Motto: „Qualität entsteht im Weingarten“ werden die besten Lagen des Hauses an der Golser Parndorfer Platte und auf dem Leithaberg gepflegt.

Es ist kein Geheimnis, dass Rebstöcke flache, ebene Weingärten nicht sonderlich lieben, außer man verfügt über wasserdurchlässige, sandige Böden, wie diese in der Großlage Heideboden zu finden sind.

Für die Einstiegslinie der eleganten Cuvée vom Heideboden kommen Zweigelt, Blaufränkisch und Merlot zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein Traubenmaterial, welches ausschließlich aus Reifen und handgelesenen Weingärten stammt. Damit die Typizität der Weine erhalten bleibt, kommen diese zur Lagerung für nur in gebrauchte Holzfässer. Es sind nicht die ganz großen „Kinoweine“ welche von dieser Lage kommen, aber der Winzer kann sich auf eine sehr gute Kontinuität der Traubenqualität verlassen und die Weinqualität besticht obendrein mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.

In Jois, auf der anderen Seite des Neusiedlersee`s verfügt der Spitzenwinzer über Weingärten auf den dort vorherrschenden, vom Muschelkalk überzogenen Schieferböden. Hackelsberg, Tannenberg und die Südseite davon wird als Jungenberg bezeichnet, gehören zu den wärmsten Lagen des Burgenlandes. Die nördliche Seite – als Buschenberg bezeichnet- ist kühler, den frischen Winden ausgesetzt und daraus ergeben sich finessreiche, sehr gut strukturierte Weine. Die Fülle der Südseite mit der Finesse und Eleganz des nördlichen Teils zu vereinen gelingt jedes Jahr aufs Neue. Chardonnay und Blaufränkisch laufen hier zu großer Form auf. Somit sind hier nicht nur die Reben, sondern auch die Philosophie von „John“ Nittnaus tief verwurzelt. Und wie kommt jener nun zum Rufnamen John? Wer schon mal den begeisterten Musiker auf der Bühne erlebt hat, oder gar auf dem Klavier im eigenen Hof, der kennt die Antwort!