Freie Wähler

Von Lucian Mayringer   30.September 2017

Die ÖVP liegt seit Wochen konstant bei rund 33 Prozent in praktisch allen Umfragen an der Spitze. Bei einem Vorsprung von rund sieben Prozentpunkten auf das rot-blaue Verfolgerfeld hätte man in Zeiten der klassischen Parteienbindung von einer „g’mahten Wiesn“ für Sebastian Kurz gesprochen. Wären da nicht die wenig charmant als Unentschlossene zusammengefassten Bürger, die Meinungsforschern wie Parteistrategen das Leben schwer machen. Jeder fünfte Wähler, mancher Demoskop spricht sogar von jedem dritten, will oder kann sich bis zuletzt nicht festlegen.


So lästig der Trend für alle ist, die keine Überraschungen mögen. Für die Demokratie ist die Entwicklung kein Nachteil. Sie hält Wahlen bis zuletzt spannend, was sich positiv auf die Beteiligung auswirken sollte. Und wenn immer mehr Menschen die Bindung an eine Partei verlieren, kann das gleichzeitig deren kritischen Blick auf die wahren Werte in einem Wahlkampf, vom Inhalt bis zum Personalangebot, schärfen.