Manche lernen es nie!
Kürzlich war ich zu einer Geburtstagsfeier in einem Gasthof in der Nähe von St. Florian eingeladen. Ein sehr schöne Location für so einen Anlass, wie man auf Neudeutsch wohl sagt.
Gute, ruhige Lage, schöner Baumbestand im Gastgarten, also quasi alles in Ordnung. Da wir Gäste uns die Gerichte auswählen konnten, wurde auch die Speisekarte gereicht, dabei die Überraschung der unliebsamen Art.
Fast alles Angebotene war paniert, also Schnitzel in verschiedenen Variationen, aber immer mit Bröseln. Selbst der Fisch (Zander) musste im Bröselkleid verschwinden, so als ob es nicht auch andere Zubereitungsarten gäbe. Was nicht paniert wurde, war gegrillt, die berüchtigte Grillplatte gab es natürlich. Nicht jedoch gekochtes Rindfleisch, keinen Rostbraten, keine Knödel, keine Blunzen, kein Gulasch, kein Beuschel, nichts Vegetarisches, außer fetten Kasnocken, keine kleinen Portionen, Rindsuppe mit den klassischen Einlagen aber schon, woher kommt dann die Suppe ? Vermutlich aus dem Glaserl oder Würfel, das aber, liebe Wirtsleute, können wir selber auch zubereiten.
Einfallsloser, fantasieloser geht’s wohl nimmer. Dabei wäre die österreichische Küche so vielfältig, sowohl die sogenannte bürgerliche, wie auch die bäuerliche. Warum macht ein Wirt so was ? Geht das Geschäft so gut, dass nichts anderes notwendig ist? Hat der Koch keine Ahnung welche Schätze die heimische Küche birgt? Es kann aber auch sein, dass der Wirt schlicht zu faul ist, um wirklich zu kochen. Dann aber ist der Tod solcher Gasthäuser schlicht selbst gemacht, Gäste lassen sich das sicher nicht länger gefallen.
Haben Sie den Wirt nach seinen Gründen für die angebotenen Speisen gefragt Herr Kreilmeier?
Genau so ist es in vielen sogenannten "Restaurants"! Auftauen, erhitzen, dämpfen und frittieren ist noch lange kein kochen! Es gibt so viele Halbfertigprodukte in der Gastronomie wie Paniertes, Soßen aus Dosen oder Packerl usw. Dafür bin ich nicht bereit mein Geld zu verschwenden.
gscheidle
und um die vor dir genannten Produkte an den Mann /Frau zu bringen gibt die Lebensmittelindustrie das MEISTE Werbungsgeld aus ... WEIT MEHR ALS ALLE ANDEREN ! und wer bezahlt es ???
diese gastronomische Entwicklung entspricht der Änderung in der Gesellschaft ... und dann wundern sich die Menschen dass die Gasthäuser zusperren " müssen " und schieben die Schuld dem Personalmangel zu !
Das nennt sich Systemgastronomie, eben auf österreichische Art. Das Schnitzel gilt das Standard so wie bei den Amis der Hamburger. Mindestens zwei Drittel der Leute wollen das so, wie der Wildwuchs der Fastfood-Lokale zeigt. Wer hat denn noch Zeit, eine halbe Stunde auf sein Essen zu warten? Die Fritteuse schafft es in längstens 10 Minuten. Und es kann kaum etwas geschmacklich daneben gehen. Der Wareneinsatz ist auch zweitrangig. Holländisches Billigfleisch reicht. Die Panier deckt alles zu, in jeder Hinsicht. Ich kenne so viele Leute, die von solchen gastronomischen Erlebnissen schwärmen. Hauptsache schnell, viel und billig. Ich gehöre freilich nicht dazu, weil ich selbst ganz gut kochen kann.
Zu Hause Kochen und ist besser und billiger....
sie treffens immer besser, herr kreilmeier, respekt!
Gäste lassen sich das sicher nicht länger gefallen...
Haben Sie dann dort nichts konsumiert, oder doch?
Falls doch, widersprechen Sie sich ja selbst.
Der Wirt wird schon wissen, was bei seinen Gästen zumeist ankommt, und wenn kein gekochtes Rindfleisch ankommt, wozu dann auf die Karte geben? Nur damit man es dann entsorgen muss?
Suchen Sie nicht immer nur Negatives, egal wo Sie sind, oder können Sie schon gar nicht mehr anders?
Ja mit Wasser und Maggiwürferl hat er weniger nachweisbaren Materialeinsatz und kann daher "wirtsübklich" viel mehr Schwarz kassieren
schwarz kassieren ist ganz wichtig! schwarz einkaufen aber auch!
Also ganz ehrlich: dem Kreilmeier seine Texte lese ich lieber als die vom marchei !
Wie ich schon geschrieben habe war der Anlasss eine Geburtstagsfeier und ich war eingeladen. Da macht man schon aus Rücksicht auf den Jubilar keinen Wirbel, daher habe ich natürlich auch gegessen.
J.Kreilmeier