Wer ernährt in Zukunft den Planeten?
Die Expo 2015 ist eröffnet worden. Laut Slow Food spielt die Biodiversität eine Schlüsselrolle.
“Den Planeten ernähren. Energie für das Leben” ist das Motto der Weltausstellung in Mailand, wo neben internationalen Organisationen und 145 beteiligten Ländern auch über 20 Millionen Besucher erwartet werden. Für Slow Food geht es nicht nur darum wer sondern wie wir den Planeten in Zukunft ernähren.
Im Gegensatz zu einigen Hauptdarstellern der Agrar- und Nahrungsmittelindustrie sieht Slow Food in der Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt die größte Herausforderung. Gegenwärtig liefern laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) die drei Haupsorten Weizen, Reis und Mais circa 60 Prozent der menschlichen Nahrungsenergie. Wohlgemerkt handelt es sich nicht um die unzähligen Sorten, die in jahrzehntelanger Arbeit von den Bauern mühsam selektiert worden sind. Vielmehr sind es wenige hybride Varietäten, die von einigen multinationalen Konzernen an die Landwirte verkauft werden. Der Blick auf die Tierproduktion zeigt ein ähnliches Bild. Insgesamt dominieren 10-15 Pflanzen- und 8-14 Tierarten etwa 90% der menschlichen Ernährung.
Was ist mit der Vielzahl an lokalen Sorten und Rassen passiert?
Laut FAO sind 75% der Pflanzenarten ausgestorben beziehungsweise in Gefahr von der Erdfläche zu verschwinden. Ein allarmierender Zustand. Denn einerseits sind lokale Sorten im Gegensatz zu Monokulturen besser an die Umgebung angepasst, stärker und widerstandsfähiger. Insbesondere für Millionen von Menschen ist die biologische Vielfalt und der Zugang zu nutzbaren Böden eine Grundlage, um den eigenen Lebensunterhalt und die Ernährung unabhängig und alleine sichern zu können.
Die derzeit produzierten Lebensmittel könnten 12 Milliarden ernähren, doch 850 Millionen Menschen sind unterernährt. Slow Food versucht mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen darauf aufmerksam zu machen, dass die Ernährung des Planeten mit „Seele, Herz und Geschichte“ passieren soll. Der Präsident von Slow Food International Carlo Petrini fügt hinzu: “Die Expo 2015 darf nicht nur eine Verbrauchermesse sein, sondern eine Chance, Landwirte, Fischer, Hirten und handwerkliche Erzeuger an einen Tisch zu bringen, an dem sie über die politische Rolle der Ernährung diskutieren können. Die Protagonisten des Events müssen die Erzeuger unserer täglichen Nahrung sein”.
Auf einer 3500 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche präsentiert sich Slow Food. Neben Lehrpfaden und einem Verkostungsareal gibt es einen Bereich für Workshops, Konferenzen, Ausstellungen, die auch Begegnungen mit Erzeugern zulassen.
Im zentralen Bereich sind Gärten angelegt, eines der wesentlichen Projekte von Slow Food, um die Freude und das Wissen zwischen den Generationen wieder zu ermöglichen.
die buckelt vor den lebensmittellobbies bis zum geht nicht mehr. denn diese sind es letzthin, die weltweit die nahrungsmittel lenken. korrupt bis ins letzte.
nur so kann es passieren, dass die vielzahl verschwindet.
und seriöse studien belegen, dass auch mit 10 milliarden und mehr menschen niemand hungern müsste.
die Ernten immer weniger wurden (Klimawandel/Wassermangel) begann man den Göttern Menschen zu opfern, nicht einen oder zwei es ging in die tausende ! und das Fleisch wurde vom Volk gegessen !
Die Nahrung der Zukunft - Mahlzeit
INSEKTEN!
Industriell hergestellte Lebensmittel müssen nicht schädlich sein. Slow Food muss nicht gesund sein. Am Beispiel: Die Kartoffel - Welt der Wunder
Ich verstehe zwar nicht ganz, was sie mir mit der Gegenüberstellung Industrie - Slow Food am Beispiel Kartoffel sagen wollen.
Ich weiß nur, dass die Kartoffelvielfalt extrem abgenommen hat und dass für die Herstellung von den Industrie-Pommes nicht das gesündeste Fett und die besten Erdäpfel (Geschmack) hergenommen werden. Weiters will ich nicht davon reden, wie es um die Bodengesundheit auf den Feldern ausschaut, wenn a) mit großen Erntemaschinen geerntet wird und b) diverse "Pflanzenschutzmitteln" verwendet werden. Über die gesundheitlichen Aspekte von Genkartoffeln könnte man natürlich auch Seiten füllen.
Liebe Grüße
Philipp Braun
Die Kartoffelvielfalt hat abgenommen, da nur mehr resistentere Sorten vermehrt werden und nicht mehr die anfälligen.
Dadurch wird eine Menge an diverse "Pflanzenschutzmitteln" eingespart.
Die "Industrie"pommes und fritts werde nicht mehr im Fett heraus gebacken, sondern kurzzeitig mit hochdruckdampf, um den Geschmack nicht zu zerstören.
Sie können diese Pommes nun im Backrohr fertig machen, oder wenn Sie wollen in der Friteuse. Ich bevorzuge das Backrohr.
Die Lagerung der Kartoffel ist nicht mehr wie früher durch Behandlung mit Chemikalien, sondern durch Temperaturlagerung in "Grünlicht".
Davon schreibe ich eben, dass die industriellen Lebensmittel durch Forschung in den letzten Jahren viel gesünder für uns Menschen wurden, als fälschlich immer verbreitet wird.
Das Argument der Züchtung von resistenten Sorten und dadurch geringerem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird immer sehr gerne von der Industrie verwendet, gerade in Bezug auf die Gentechnik. In Wahrheit wird oftmals nicht weniger gespritzt, im Gegensatz zu einer vielfältigen biologischen Landwirtschaft. Die Züchtung ist selbstverständlich auch im Biobereich wichtig, der lokalen Umgebung angepasst.
Ich denke, es ist Anschauungssache zweier unterschiedlicher Systeme. Entweder Monokulturen wo man mit externen Mitteln versucht die Pflanze zu versorgen. oder die Alternative, wo in erster Linie versucht wird, die Bodenfruchtbarkeit zu steigern
Übrigens habe ich mich beim Öl auf den von ihnen zitierten Videobeitrag berufen: "Die Pommes frites werden bei 170Grad vorfrittiert"
Ich schneide mir meine Erdäpfel am liebsten selbst in Scheiben, Stifte, Spalten,... und lege sie auch gerne ins Rohr. Etwas Salz oder ein paar Kräuter. Einfach aber wunderbar
Mahlzeit und Alles Gute
Philipp Braun
theorie.
wir durften fuer einen weltweit agierenden lebensmittelkonzern eine deartige anlage nach laborergebnissen zur produktionsreife entwickeln, konstruieren und den aufbau ueberwachen. die pommes und chipps werden bei trockendampf behandelt. in der umfassenden qualitaetskontrolle dieser produktionsstaette arbeiten mehr menschen, als in der produktion. hier wird vom rohmaterial angefangen peinlichst darauf geachtet, dass eine gesundes fertigprodukt fuer den konsumenten produziert wird. ich bin ueberzeugt um einiges besser als im slow food.
verteidigen sie ihr slow food, als journalist leben sie davon. aber schauen sie rechtzeitig auch ihrem angeblichen feind, der lebensmittelindustrie naehrer auf die finger. hier hat sich in den letzten jahren, in europa, aber ueberraschend viel auch in den usa getan.
.. und nicht um Verschwörungstheorien.
Für mich stellt sich immer die Frage. Wer profitiert auf wessen Kosten und wer verliert letztendlich und wer kann selbstständig agieren und ist nicht von jemandem anhängig. Gerade bei etwas Lebensnotwendigem wie Essen nicht unwesentlich. Und ich denke kaum, dass Nestlé als offizieller Wasserpartner der EXPO das Wohl der Menschen am Herzen liegt, sondern dass wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. Mag sein, dass ich mich in Nestlé täuschen. Diverse Berichte aus unterschiedlichen Medien und Gespräche vor Ort bestätigen mich jedoch in meiner Skepsis.
Genauso übrigens wie in meiner Studienzeit (Landwirtschaft) auf der BOKU....
Selbstverständlich sind Verbesserung in der Nahrungsmittelindustrie erfreulich, denke aber, dass mehr Forschung im alternativen Bereich und Erhaltung der Vielfalt besser aufgehoben ist.
Slow Food zertifiziert übrigens nicht, sondern versucht diejenigen zu unterstützen, die "gut, sauber und fair" produzieren.
lg
pb
http://www.prosieben.at/tv/galileo/videos/2015118-galileo-extra-so-isst-die-welt-teil-2-ganze-folge
und 3 ...
Was ist mit der Vielzahl an lokalen Sorten und Rassen passiert?
Fragen sie Monsanto oder Syntega !
Arche Noah - Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung: https://www.arche-noah.at/
Man kann auch Mitglied werden uns sich tatkräftig an der Erhaltung alter Sorten beteiligen.
sie auch nicht die konsumenten zu fragen warum meist nur zum billigsten produkt gegriffen wird.
trotz stetig sinkendem anteil der ausgaben für lebensmittel