Rosalie, die beste Sau der Welt

Von Philipp Braun   20.November 2015

Der Bürgermeister von Sorges, Jean Jaques Ratier, geht Seite an Seite mit der rosafarbenen Rosalie in den naheliegenden Hain. Wenngleich es sich nicht um einen gewöhnlichen Sonntagsspaziergang handelt. Denn der Bürgermeister und sein dickes Borstenvieh begeben sich auf Trüffeljagd. Die Spur soll zu den exklusiven schwarzen Trüffeln im Périgord führen.

„Eine würdevolle Arbeit, die ihr allerdings zunehmend von Hunden streitig gemacht wird.“ Die Herausgeber Ralf Bos und Thomas Ruhl geben in ihrem Buch „Trüffel und andere Edelpilze“ auf mehr als 300 Seiten Einblick in Warenkunde und diverse Rezepte und erzählen dabei unterhaltsame Geschichten über Mensch und Tier.

Die letzten ihrer Art

Rosalie ist eines der letzten Trüffelschweine. Die Physis macht prinzipiell den grunzenden Tieren zu schaffen. Deren Kondition ist schlecht, sie ermüden schnell und in den Kofferraum springen sie auch nicht wirklich quickfidel. Da allerdings Tradition einen Wert hat, werden die Schweine immer noch gerne auf Pilzsuche mitgenommen. Allerdings immer seltener.

Der Modernität verpflichtet, holen sich viele Jäger lieber einen „Absolventen der Trüffelhunde-Universität“. Fast alle Rassen eignen sich dafür. Flink sollten sie dennoch alle sein. Und keine zu kurzen, wie auch zu langen Beine haben. In Italien sind es meistens Mischlingshunde, in Frankreich sind die Trüffelhunde dem Pudel ähnlich.

Sobald die Trüffel gefunden wurden, werden die Hunde sanft beiseite geschoben und mit Hundekuchen belohnt. Der wertvolle Pilz, kaum schwerer als 30 Gramm, bleibt in den Händen des Hundebesitzers und wird entweder gleich beim nächsten Familienessen verspeist oder auf Märkten verkauft, wo er die Reise in die Feinschmeckertempeln antritt.

Trüffelzeit

Jetzt beginnt wieder die Zeit der Trüffeln und Exklusivität hin oder her. Ein Hauch von Luxus sei jedem vergönnt. Mindestens einmal im Jahr.

Auch in Linz finden sich die edlen Pilze auf diversen Speisekarten.

Das Restaurant ROSSO di Acqua e Sole veranstaltet am 27. und 28. November ein eigenes „Trüffel-Fest“ mit einem deliziösen Mehr-Gang-Menü. Darunter der Klassiker aus dem Piemont: Tajarin burro e salvia?- Bandnudeln mit Butter und Salbei. Zubereitet von Koch Giorgio Fontana vom Ristorante „La Rosa dei Vini“ aus Serralunga d’Alba. Der kulinarische Abend beginnt um 18 Uhr, das Vier-Gang-Menü inkl. Aperitif und schwarzem Trüffel kostet ab 54 Euro (abhängig vom Tagespreis der weißen Alba-Trüffeln).