Fahne hoch für diesen Knoblauchgeruch
Knospen, die edler nicht sein können.
Ein aromatischer Geruch durchströmte die Donauauen und wenn man nicht mit verbundenen Augen durch die Natur spazierte, dann merkte man es auch optisch. Der Bärlauch warf sich in Blüte. In den wärmeren Gefilden hat er sich der schönen weißen Blütenpracht schon vor einigen Wochen entledigt. Wunderbar war er, der Anblick der knoblauchähnlichen Pflanze. Alleine vom Ansehen wird man jedoch nie satt, darum legt man sich immer etwas vom „Hexenzwiebel“ in den Korb, um gegen Attacken von menschgewordenen Fledermäusen geschützt zu sein.
Besonders wohlschmeckend sind die großen Knospen, welche die Blüte umhüllen, kurz bevor sie aufgeht. Das war heuer zu Ostern, also etwas früher als gewohnt. Diese Knospen in Essig eingelegt und damit ein Schwarzbrot mit Rohmilchbutter garniert. Herrlich! Eine Jause mit Topfen und dazu die Bärlauchkapern, nie verkehrt und immer ein Volltreffer ins Geschmackszentrum.
Die Leserschaft wird sich nun denken. Na Bravo. Zuerst Gusto machen und dann vor den Grenzen der Saisonalität stehen. Der Gedanke, wieder ein weiteres Jahr auf die Knospen zu warten trübt mitunter die Stimmung. Nun, es gibt sie noch. Zwar nicht die Blüten und die Knospen, aber die Sammlerinnen. Sie machten sich vorausschauend bereits vor einem Monat die Mühe, durch die Auen zu streifen, die besten Knospen zu selektieren, sie zu waschen und in Essig einzulegen.
Frau Gabi Lindorfer aus Haslach und ihrer Tochter Bettina füllten einige hundert Gläser ab, um den Frühlingsgeruch länger zu konservieren. Den OÖNachrichten verrieten sie ihr Rezept:
Zutaten:
- 1 kg frische Bärlauchknospen kurz vor der Blüte ernten.
- 0,5 kg Essig (Apfel oder Weißweinessig - auf jeden Fall hellen Essig verwenden)
- 1 halben Teelöffel Salz
- 1 EL Akazienblütenhonig
- ca. 1 EL Senfkörner
- Rote Pfefferbeeren (es sollten in jedem Glas ein paar sein - sieht auch gut aus)
- Thymian und Dill nach Geschmack (kann auch durch andere Kräuter ersetzt oder ganz weglassen werden)
Zubereitung:
- Essig mit Salz erwärmen (nicht kochen)
- Honig, Kräuter und Gewürze dazugeben
- Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen
- in der Zwischenzeit Knospen waschen und ins Glas geben, gut reindrücken
- Essig darüber leeren, gut verschließen und mind. 2-3 Wochen ziehen lassen
Das wurde gemacht und von mir bereits verkostet. Wer ebenso in den Genuss dieser dezenten Knoblaucharomatik kommen möchte, der oder die sollte schnell sein und sich ein Glas Bärlauchknospen krallen.
Zu bestellen beim Genusskistl der
Gabi Lindorfer
Holstein 34, 4170 Haslach
Tel: 0676/5393045
gabi@genusskistl.at / www.genusskistl.at (Homepage wird gerade gewartet)
zerst de bärlauchblätta ... und donn de knospen ...
Knospende Köstlichkeiten in der Au vernaschen?
Hört sich gut an...