Der Gemüsegarten vom Weißen Haus

Von Philipp Braun   06.November 2016

"Vor acht Jahren reifte die Idee, dass wir vielleicht den Boden vor dem Weißen Haus etwas umgraben könnten. Und dann einen wundervollen Garten anlegen, um mit der Welt über die Lebensmittel reden zu können, welche wir tagtäglich essen", erzählt die noch amtierende First Lady, Michelle Obama, in einem Gespräch mit Slow Food Aktivist Sam Fromartz und engagierten Schülern. "Ich denke wirklich, dass wir die Aufmerksamkeit dahin lenken sollen, was wir alle zu uns nehmen. Wenn wir wissen, woher unsere Lebensmittel kommen und wie diese ausschauen, sind wir letztendlich auch mehr daran interessiert, gutes Gemüse zu genießen," ergänzt Michelle Obama.

Den Boden aufbereiten

Essbare Gärten bei öffentlichen Einrichtungen anzubauen ist eines der Hauptprojekte von Slow Food, welches schon jetzt erfolgreich in der ganzen Welt umgesetzt wird. Die Vizepräsidentin von Slow Food International, Alice Water, gilt als gute Fee für Ernährungserziehung, hat erfolgreich mehrere Kochbücher geschrieben und ist Mitbesitzerin des kalifornischen Restaurants Chez Panisse in Berkeley. Bereits im Jahr 1993 wollte sie die Idee von einem biologischen Gemüsegarten beim Weißen Haus verwirklichen. Einzig Bill Clinton galt mehr als Konsument von Fast Food, denn als überzeugter Genießer von lokal und biologisch produzierten Lebensmitteln. Dennoch wurde nach 26 Jahren die Vision von Alice Waters Wirklichkeit, und der Gemüsegarten beim Weißen Haus von Michelle Obama feierlich eröffnet.

Zukunft des Essens

Auch wenn die USA insgeheim als Fast Food Nation gilt und den Amerikanern oftmals wenig Esskultur attestiert wird, gibt es sie dennoch: Die hervorragenden Initiativen, die den Wert von Lebensmitteln ins Zentrum des Genusses stellen, und den Erhalt einer vielfältigen Landwirtschaft fördern. Gut, sauber und fair gibt es auch in Übersee, und wird weiterhin existieren. Wahrscheinlich auch der eine oder andere Gemüsegarten. Egal wie die Wahlen ausgehen.

 

Link: www.slowfoodusa.org