Das ist erbärmlich
In den offiziellen Fan-Shops dieser Winterspiele geht es rund. Vor allem um den weißen Tiger, eines der beiden Maskottchen, herrscht ein Riesen-Griss.
Millionen werden umgesetzt. Von der Baby-Decke, über Schneekugeln mit Motiven sämtlicher Olympia-Sportarten, "gebrandete" Sticker mit südkoreanischen Nationalgerichten bis hin zur Mütze wird feilgeboten, was das Herz begehrt. Oder auch nicht.
Niedlich, geradezu herzlich sind viele Souvenirs und damit so etwas wie ein Kontrastprogramm zum Gedankengut, das das Internationale Olympische Komitee (IOC) stellenweise transportiert.
Dass die Granden den Athleten und Funktionären politische oder religiöse Botschaften untersagen, ist bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar. Wenn dann aber das französische Herren-Skiteam dazu genötigt wird, den Schriftzug "DP" – das sind die Initialen des im Vorjahr tödlich verunglückten Abfahrers David Poisson – von den Helmen zu entfernen, dann ist das eine bodenlose Frechheit.
Wo bleibt denn da die Menschlichkeit? Der Aufschrei der Empörung 2014 in Sotschi, wo die norwegische Langlauf-Equipe gerügt worden war, weil sie nach dem Tod von Astrid Jacobsens Bruder mit Trauerflor (schwarze Armbänder) gestartet war, hat das IOC offenbar völlig kalt gelassen. Das ist einfach nur erbärmlich.
Die Reporterinnen und Reporter sind doch ein Stùck näher dran.
Was machen sie dagegen?