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Lei Lei!

Von Thomas Nigl   02.Februar 2016

Montag, 12:30 Uhr in San Francisco: Die Pressekonferenz mit dem Fernsehsender CBS ist für mich der erste offizielle Pressetermin in der Super-Bowl-Woche. Ich nutze die Gelegenheit, um mit NFL-Legenden wie Bill Cowher (vor wenigen Jahren selbst als Headcoach der Pittsburgh Steelers in der Super Bowl erfolgreich), Tony Gonzalez (noch bis vor kurzem als Tight End bei den Atlanta Falcons und vorher bei den Kansas City Chiefs einer der besten seiner Zunft) und natürlich Co-Kommentator Phil Simms ins Gespräch zu kommen.

Gleich im Anschluss erfolgt die Abreise nach San José, wo im Eishockey-Stadion der Sharks der Media Day abgehalten wird. Nicht zum letzten Mal an diesem Tag wird mir bewusst, welch hohen Stellenwert die NFL hier in den USA hat. Für die Fahrt nach San José bekommen wir nämlich für unsere Media-Shuttles eine eigene Polizeieskorte. Bewacht von Motorrad-Polizisten haben wir freie Fahrt auf dem Freeway. Sehr praktisch, immerhin scheint gerade Rush Hour zu sein. Freie Fahrt auf der Straße zu haben ist hier sowieso ein seltener Luxus. Mir graut bereits vor dem morgigen Tag, dann haben wir keine Eskorte mehr und müssen uns wie alle anderen auch in die Blechlawine einordnen.

Beim Media Day dann das übliche Getümmel: während die Spieler in ihren Interview-Boxen sitzen und eine Stunde lang alle möglichen (und unmöglichen) Fragen beantworten, tobt um sie herum der Medienzirkus. Unter den etwa 5.500 Journalisten aus der ganzen Welt findet man allerhand lustige Verkleidungen: Clowns, die deutsche Conchita Wurst und sogar einen österreichischen Skifahrer – bin ich bei der Super Bowl oder doch beim Villacher Fasching?

Die OÖNachrichten bei der Super Bowl
... sogar ein Skifahrer: Puls 4-Kollege Phillip Hasjzan
Puls 4-Kollege Phillip Hasjzan möchte den Amerikanern das Skifahren näherbringen.
 

Als Reporter, der von den Spielern eigentlich nur gerne ein paar aufschlussreiche Antworten ergattern möchte, fühlt man sich da fast ein bisschen fehl am Platz. Bei den Fans kommt das Spektakel allerdings von Jahr zu Jahr besser an. Fast 7.000 (zahlende) Zuseher wollten sich den Spaß heuer nicht entgehen lassen. Denen würde es beim Fasching in Österreich auch gefallen, denke ich mir im Stillen und überlege, mich morgen als Polizist zu verkleiden. Nicht um mich in die Riege der Clowns einzuordnen, sondern um das Problem mit der fehlenden Polizeieskorte zu lösen.

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16. April 2024