Viele Gerüchte um ein imperiales Gericht

Von Erich Lukas   29.Jänner 2016

Während es über den heute kaum noch bekannten Kaiser-Gugelhupf keinerlei historische Debatte gibt - das Rezept stammt nachweislich aus dem Jahre 1914 und wurde von Hofkoch Friedrich Hampel persönlich im "Ersten Wiener Kochkunst-Kalender" veröffentlicht - steht das wohl berühmteste kaiserliche Gericht, der Kaiserschmarren, im Zentrum zahlreicher Gerüchte.

Eines davon erzählt von einem Leibkoch des Kaiserpaars, dessen Ehrgeiz es war, der stets um ihre Linie besorgten Kaiserin besonders flaumige und leichte Desserts vorzusetzen. Als er jedoch einmal mit einer neuen Komposition aus zerrissenen Omelettenteig und Zwetschkenröster in der kulinarischen Gunst der Kaiserin gar nicht landen vermochte, sprang seine Majestät in die Bresche und aß die Portion der Kaiserin mit den Worten  "Na, geb' er mir halt den Schmarrn her, den unser Leopold da wieder z'sammenkocht hat" auf.

Ich bin ja ein großer Fan von Gerichten die man bei privaten Einladungen in der Pfanne auf den Tisch bringen kann. Sie sind fast "streßfrei", bleiben lange schön heiß und lockern durch das gemeinsame Aufteilen die Stimmung. Jetzt zur kalten Jahreszeit gehört der Kaiserschmarren zu meinen Lieblingsdesserts und folgende Ableitung ist nebenbei eine interessante "Rest'l"-Verwertung.

Kipferlschmarren:

Zutaten für 8 Personen:

12 Kipferln (oder Reste vom Vortag )
2 Eier
5 Eidotter
50g Kristallzucker
1/4l Milch
60g Rosinen
2 EL Vanillezucker
100g Butter
Staubzucker zum Bestreuen

Kipferl in Scheiben schneiden. Milch, Kristallzucker, Eier, Eidotter und Vanillezucker verrühren, über die Kipferln gießen. Auflaufpfanne ausbuttern, eingeweichte Kipferln einlegen, mit Rosinen und Butterflocken bestreuen, im vorgeheizten Backrohr bei 200° goldbraun backen. Mit zwei Gabeln in kleine Stücke reißen, und mit Staubzucker bestreuen.

Als Beilage empfehle ich Zwetschkeneis, Kanarimilch oder wenn sie noch Holler vorrätig haben, ein schönes Kompott davon!