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Leserfrage: Zwölfjährige präsentieren sich auf YouTube

Von Patricia Groiß, 24. April 2015, 07:56 Uhr
PlayStation presser at 2014 e3 Expo (Electronic Entertainment Expo) in Los Angeles
Youtube (Symbolbild) Bild: (APA/EPA/MICHAEL NELSON)

Ein eigener YouTube-Kanal, das ist auch für viele oberösterreichische Kinder schon Realität. Aber was geben sie dort in den Videos preis und wissen die Eltern davon?

Andrea K.: Ich bin selbst auf Facebook, WhatsApp, Instagram und Snapchat. Überall bin ich auch mit meinen Töchtern (12, 15) befreundet bzw. folgen wir uns gegenseitig, ebenso mit einigen Freundinnen von meiner jüngeren Tochter. Dabei ist mir vor allem bei den Zwölfjährigen aufgefallen, dass es sehr „in“ sein dürfte, einen eigenen YouTube-Kanal zu betreiben und den auch mit persönlichen Videos zu befüllen.  Nun bin ich aber in der Zwickmühle. Denn ich bin mir sicher, dass die Eltern von den zwei mir bekannten Mädels, die einen eigenen YouTube-Kanal haben, nichts davon wissen. Wie soll ich mich als „Eingeweihte“ richtig verhalten, ohne das Vertrauen meiner Tochter bzw. das ihrer Freundinnen zu missbrauchen? Es ist mir ein Anliegen, dass die Eltern darüber Bescheid wissen. Ich möchte auch nicht, dass sich mein Kind auf diese Weise präsentiert, und über kurz oder lang wird das wohl auch den Mädels peinlich sein.

Liebe Andrea K.,

ich kann Ihre Zwickmühle zwischen dem Vertrauen Ihres Kindes, deren Freundinnen und Ihrem Wunsch als Eltern Bescheid wissen zu wollen, gut verstehen. Gerade Jugendliche in diesem Alter experimentieren viel und gerne, dabei spielt YouTube eine große Rolle. Jugendliche sehen, dass man dadurch berühmt werden oder Geld verdienen kann, dass jeder Videos macht und viel über sich selbst preisgibt. Sie machen das nach, was sie sehen und verstehen dabei nicht, dass die Veröffentlichung privater Daten sehr riskant sein kann.

Ich an Ihrer Stelle würde folgendes tun: Wenn die zwei Freundinnen Ihrer Tochter das nächste Mal zu Besuch bei Ihnen sind, sprechen Sie die beiden an. Sagen Sie, dass Sie auf Instagram gesehen haben, dass die beiden einen YouTube-Kanal betreiben. Erkundigen Sie sich, wie es so läuft, ob sie schon Abonnenten haben, wie viele Aufrufe, usw. Lassen Sie die Freundinnen reden, denn wenn sich jemand dafür offen zeigt, erzählen die Jugendlichen meist von selbst. Seien Sie dabei nicht verurteilend, sondern einfach nur interessiert. Wenn die Situation stimmt, können Sie auch fragen, was die Eltern dazu sagen, ob diese Bescheid wissen. Wenn es passt, sagen Sie, wie Sie sich als Mutter fühlen würden, wenn Ihre Tochter einen eigenen Kanal hätte und Sie es nicht wüssten.

Nun zu dem Gespräch mit den Eltern der Mädchen: Dafür würde ich eine Situation abwarten, in der man sich zufällig z. B. bei einem Klassenforum trifft. Ich würde an Ihrer Stelle nicht direkt wegen dem Thema anrufen, außer Sie haben einen regen Kontakt mit den Eltern.

Wenn Sie sich treffen, beginnen Sie zuerst mit einem allgemeinen Gespräch und leiten dann über, dass Sie in der Zeitung gelesen haben, im Fernsehen gesehen, wo auch immer, dass Jugendliche immer häufiger Videos über ihr Leben ins Internet stellen und dies bereits im Alter ihrer Kinder. Sie können auch erwähnen, dass Sie gehört haben, dass sogar in der Klasse ihrer Kinder bereits einige solche Videos erstellen. Sie merken in dem Gespräch sicherlich rasch, was die Eltern über das Verhalten Ihrer Kinder wissen und was sie allgemein darüber denken. Erzählen würde ich auch, dass Sie aufgrund des Beitrages mir Ihrer Tochter gesprochen haben und wie Sie ihr erklärt haben, warum Sie das nicht wollen. Ich würde den YouTube-Kanal der Mädchen nicht explizit ansprechen, da Sie sonst tatsächlich einen Vertrauensbruch begehen würden, aber wahrscheinlich haben Sie ein Familiengespräch über das Thema losgetreten. Dies wäre ein Anfang. Sollten die Eltern keinerlei Interesse zeigen, wird es schwierig. Dann könnte man den Ball über die Schule spielen und so das Ganze ins Rollen bringen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen und wünsche Ihnen und Ihren Töchtern weiterhin alles Gute. Eines muss ich noch sagen: Ich finde es toll, dass Sie sich Gedanken um die Freundinnen Ihrer Tochter und deren Eltern machen. Dies ist nicht selbstverständlich.

Liebe Grüße
Patricia Groiß, Safer Surfing-Expertin

 

Sie haben auch eine Frage? Schreiben Sie uns: online@nachrichten.at

Links zum Thema:

YouNow – Liveübertragung aus dem Kinder-/Jugendzimmer

Faszination YouTube - Jugendliche gestalten sich ihre Unterhaltung selbst

 

 

 

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