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„Wer in die Zukunft blickt, soll sich nicht selbst anschauen“

09. Februar 2016, 16:42 Uhr
Markus Hengstschläger Bild: FIH

Markus Hengstschläger, Genetiker

16.Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben“ – so treffend brachte es Albert Einstein einmal auf den Punkt.  

Ich erlaube mir allerdings, den Befund zu erstellen, dass gewissermaßen in der falschen Interpretation dieses Zitates das „österreichische Problem“ zu finden ist. Politiker, Manager, Gewerkschafter, Angehörige aller Institutionen und Interessenvertretungen fällen in der Gegenwart ihre Entscheidung immer mit dem Blick auf Fragen wie: Ist das auch zum Vorteil für unsere Gruppe, für mich persönlich, für meine Karriere?

Politiker wollen nach beziehungsweise über ihre Entscheidungen möglichst lange im Sattel bleiben, auch wenn gerade das in aktuellen Fällen in Österreich nachhaltige Reformen offensichtlich unmöglich macht.
Gewerkschafter verhandeln zu oft Nächte durch, damit es zu ja keinen Verschlechterungen für die heute tätigen Arbeitnehmer kommt, auch wenn damit die Arbeitsplätze langfristig oft nicht zu erhalten sind.

Manager entwickeln viel zu oft Strategien, damit es sofort zu Steigerungen bei den Gewinnen kommt, auch wenn damit das Unternehmen nicht langfristig auf eine sich verändernde Umwelt vorbereitet werden kann.

„Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr werden die nächsten Generationen leben“ – so muss es interpretiert werden, so wird es nachhaltig. Niemand bestreitet, dass erfolgreiches Zukunftsmanagement die Gegenwart nicht außer Acht lassen darf. Niemand bestreitet, dass es dumm wäre, Bewährtes nicht zu bewahren. Aber der aktuelle Stillstand in Österreich, der notgedrungen dazu führt, dass wir in vielen Rankings zurückfallen, weil Innovation-Leader-Länder mit hohem Tempo voranschreiten, ist darauf zurückzuführen, dass, wo immer man heute hinschaut, sich alle mit ihrer persönlichen Gegenwart und der Verteidigung ihrer Pfründe beschäftigen. Österreich braucht ein neues Prioritätenverteilungsmuster – weg von der strategielosen Finanzierung von zu viel Föderalismus, Partikularinteressen und Bürokratie hin zu Bildung und Forschung, um die einzig nachhaltigen österreichischen Ressourcen, die Talente der nächsten Generation, zu fördern.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre unter dem Überbegriff „Befristung von Verantwortungsperioden“ zu finden. Erst wenn der erste Politiker, Manager, Gewerkschafter sich traut, freie, vielleicht sogar unpopuläre Entscheidungen zu treffen, weil seine Wiederwahl, Wiederbestellung oder das Einzementieren seiner persönlichen Macht von vornherein keine Option ist, sehe ich wieder Bewegung in den Zug Richtung Zukunft, der aktuell in Österreich in der Haltestelle permanent auf die nächsten Wahlen zu warten scheint, kommen.

 

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