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"Aufbruch ist Hoffnung"

10. Februar 2016, 13:14 Uhr
Ursula Plassnik
Ursula Plassnik, Diplomatin    

Ursula Plassnik, Diplomatin

61.Wer kann leichten Herzens reden über den „Aufbruch“ in unserer Gesellschaft, wenn wir täglich konfrontiert sind mit Menschen, die tatsächlich aufgebrochen sind aus ihrer Heimat? Die alles hinter sich lassen mussten und nun als Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf und eine Chance suchen in unseren Breiten. Aufbruch klingt dieser Tage nach Gefahr, Flucht, Zwang. Aber lassen wir die nach vorne gerichtete Kraft des Aufbruchs nicht untergehen in turbulenter Zeit. Aufbruch ist Hoffnung, Aufbruch ist Zukunft. Die Flüchtlingswelle zeigt uns, was Menschen aufstellen können, wenn sie sich gemeinsam engagieren. Die freiwilligen Helfer, die zupacken, statt wegzuschauen. Sie schaffen positive Energie und lassen sich nicht bremsen von den Hasenfüßen und Angsthabern.  

Am Anfang jedes großen Vorhabens stehen realistische Selbsteinschätzung und die Definition eines konkreten Zieles. Das gilt für ein Bundesland genauso wie für die Republik Österreich. Wir könnten uns ein Beispiel nehmen an der Wirtschaft, an den vielen stillen, oft unbeachteten Spitzenleistern hierzulande. Wie haben sie ihre Unternehmensziele festgelegt, was ist ihr Treibstoff, wie positionieren sie sich in hart umkämpften Märkten? Auch viele Gemeinden schlagen Pflöcke ein im Neuland: In welchen Gemeinden klappt die Flüchtlingsintegration besser als in anderen? Worin liegt die Führungskraft mutiger Bürgermeister? Was lernen wir von der Organisationskapazität von Freiwilligenorganisationen wie Caritas und Diakonie?

Wir sind nicht Dornröschen, das auf einen Prinzen wartet, wir können die Dinge selbst in die Hand nehmen. So könnte Österreich beim Zukunftsthema Nummer 1, der Integration, eine europaweite Initiative starten, die wenig kostet und viel bringt: Erstellen wir ein gesamteuropäisches Inventar von Ideen. Schaffen wir eine europaweite Datenbank, in die jeder einspeisen kann, was in der Praxis funktioniert. Und wovon andere lernen könnten.

Integration ist immer konkret, sie gelingt in einem überschaubaren Lebenszusammenhang. In der Gemeinde, bei den Bürgerinitiativen, im Betrieb, in der Schule, bei Freiwilligenorganisationen. Der Bau einer Moschee samt dazugehörigem Prozess der Vertrauensbildung, Apps mit Verhaltensregeln für Neuankömmlinge, Integrationsbotschafter, Sprachunterricht für Mütter mit Kleinkindern, Sport für jugendliche Flüchtlinge, die Ausbildung von Imamen, ein Blog für Jugendliche mit Migrationshintergrund, Kochkurse für Frauen aus anderen Kulturen, gemeinsame Feste, Berufsausbildung für Zuwanderer, Sprachunterricht für Senioren.

Ob in Frankreich oder Finnland: Zivilgesellschaft, Gemeinden und Betriebe haben viel in Gang gesetzt, was mit anderen geteilt werden kann. Lernen wir voneinander. Machen wir einander Mut, statt zu jammern!

 

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