Starsaxophonist im Kaffeehaus
Ab und zu macht das Café Traxlmayr an der Linzer Promenade auch etwas für musikalische Feinspitze.
Am Sonntag und am Montag spielte der US-amerikanische Saxophonstar Chico Freeman vor ausverkauftem Haus mit seinem erstklassigen Quartett zwei vergnügliche, abwechslungsreiche Abende, deren Musik von Coltranes Virtuosenstück „Moment’s Notice“ über Ellingtons „Dark Blue“ bis zum zügig intonierten E. J. Blues, den Chico Freeman dem Jahrhundertdrummer Elvin Jones widmete, reichte. Dabei konnte auch der trommelnde Bruckneruniprofessor Joris Dudli sein fabelhaftes Können unter Beweis stellen.
Am schönsten waren aber die sehnsuchtsvollen Balladen, wie Fritz Pauers „Essence of Silence“. Freemans wunderbar eleganter Ton auf dem Tenor wirkt hier nachdenklich und melancholisch, beinah als würde er um eine vertane Chance trauern. George Cables’ „Helen’s Song“ signalisiert hingegen leichtfüßig tänzelnden Aufbruch und zeigt Freeman als Meister des Sopransaxophons.
Jazzkonzert: Chico Freeman Quartett (6. und 7. Oktober; Café Traxlmayr, Linz)
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