Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wie ein Auto einen Philosophen formte

Von Klaus Buttinger, 06. August 2011, 00:04 Uhr
Wie ein Auto einen Philosophen formte
In acht Jahren fuhr Christopher Many um die Welt – zuweilen recht mutig Bild: Verlag

Die Bücher von Weltreisenden mit Bestmenschen-Sendungsbewusstsein sind Legion und schon deshalb langweilig zu lesen. Die Reise des Pragmatikers Christopher Many nachzulesen, ist hingegen heiter.

Ohne viel Vorbereitung startete der Deutsche vor neun Jahren in einem 30 Jahre alten Land Rover, den er um einen Pappenstiel gekauft hatte. Ein wenig umgebaut, rollte er mit „Matilda“ um die Welt. „Eine Reise zu den unterschiedlichen Menschen und Regimen und zu mir selbst“, schreibt der Autor, der schon ein paar Jahre zuvor mit einem Motorrad zur Weltreise aufgebrochen war.

Als Leser rumpelt man mit „Matilda“ durch die Mongolei, friert in Sibirien, wundert sich über die USA und ergötzt sich an der Natur in Südamerika. Durchschnittlich legen Many und Matilda 26 Kilometer am Tag zurück. Das ist nicht viel, das überbieten sogar Reisende mit dem Fahrrad. Doch der „Landy“ hat so seine Eigenarten. Alle zwei Tage muss Many an ihm herumschrauben. Vielleicht schweißt ihn dieses Dauerreparieren auf den Boden der Tatsachen. Beispielsweise hält der Pragmatiker in einem inneren Monolog den Kontakt mit einer österreichischen Tramperin mit Esoterikzugang vor einer Pyramide in Mexiko fest:

„Gleich wird sie sagen, das hätten Außerirdische erbaut. ,Das haben bestimmt Aliens gebaut’, sagt sie. Oh du meine Güte.“

Der Buddhismus und dessen Fokus auf das Leid, so philosophiert Many dahin, sei etwas für Pessimisten. Er sieht lieber auf die sonnigen Seiten des Seins. Etwa in der Karibik, wo er einen jungen, räudigen Hund aufpäppelt. Ein gutes Herz hat er, der Rasputin im grünen Landy.

„Beim Reisen will Intensität täglich erlebt werden“, schreibt Many. „Sicher, sie ist ebenso im häuslichen Leben zu finden, aber da muss man sich mehr um sie bemühen.“ Sein Reisen sei kein Streben und Suchen nach der Bedeutung des „Ganzen“, so der Autor, „es ist nur meine Art, ein schönes Leben zu führen.“

Christopher Many: "Hinter dem Horizont links" - Acht Jahre mit dem Landrover um die Welt. 310 Seiten, 39 Fotos. Delius-Klasing-Verlag, 18 Euro

mehr aus Literatur

Buchbesprechung: Robert Palfraders "Ein paar Leben später"

Jeder Ort hat sein Geheimnis und seine Geschichte

10 ausgezeichnete Bücher, die Kinder und Jugendliche jetzt lesen sollten

Buchtipp: Als im Kaffeehaus noch geraucht wurde

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen