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Nazi-Tattoo: "Holländer"-Sänger sagte Bayreuth-Auftritt ab

Von nachrichten.at/apa, 21. Juli 2012, 14:08 Uhr
Festspiele BAYREUTH
Evgeny Nikitin (links) Bild: epa

BAYREUTH. Wegen Tätowierungen mit nationalsozialistischen Symbolen hat der "Holländer"-Sänger seinen Auftritt bei den Bayreuther Festspielen abgesagt - und das nur wenige Tage vor der Eröffnungspremiere an diesem Mittwoch (25. Juli).

"Mir war die Tragweite der Irritationen und Verletzungen nicht bewusst, die diese Zeichen und Symbole besonders in Bayreuth und im Kontext der Festspielgeschichte auslösen", teilte der Russe am Samstag mit. Die Festspiele müssen sich nun binnen weniger Tage einen anderen Sänger für die Neuinszenierung suchen.

Die Festspielleitung und der Regisseur seien durch Filmaufnahmen der ZDF-Kultursendung "Aspekte" am Freitagabend auf eine Tätowierung am Oberkörper aufmerksam geworden, sagte Festspielsprecher Peter Emmerich. Oberhalb der Brust habe man ein Hakenkreuz erkennen können. Darüber sei zwar ein anderes Motiv gestochen worden. Dennoch betonte Emmerich: "Dazu muss man Haltung beziehen. Da kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen."

Aktuelle Bilder des Sängers, die in den vergangenen Tagen in den Medien veröffentlicht wurden, zeigen, dass sich an jener Stelle am Oberkörper inzwischen ein sehr farbintensives Tattoo befindet.

Emmerich betonte, die Festspielleitung habe bei der Besetzung der "Holländer"-Partie zunächst nicht auf die Tätowierungen geachtet. Denn: "Es wird eine Stimme engagiert, ein Sänger." Hautfarbe oder Nationalität spielten ja auch keine Rolle. Und genauso werde normalerweise auch nicht überprüft, "was jemand auf der Haut trägt". Hier aber liege eine andere Situation vor, betonte Emmerich.

Die Verzahnung der Festspiele mit den Größen der Nazi-Diktatur in Deutschland markiert eines der dunkelsten Kapitel der Musikgeschichte in Deutschland: Adolf Hitler war regelmäßiger Festspielgast und ließ sich in Bayreuth feiern. Nur mühevoll gelang in den 1950er Jahren ein Neustart der Festspiele. Richard Wagners Musik ist bis heute in Israel unerwünscht. Der Komponist (1813-1883) äußerte sich bei vielen Gelegenheiten judenfeindlich.

Am Samstagvormittag hatte sich die Festspielleitung mit Nikitin getroffen. Danach veröffentlichte der Sänger seine Erklärung. Am Nachmittag war er nach Emmerichs Worten bereits aus Bayreuth abgereist.

Nikitin schrieb: "Ich habe mir die Tattoos in meiner Jugend stechen lassen. Es war ein großer Fehler in meinem Leben und ich wünsche mir, dass ich es niemals getan hätte." Der Russe hatte in mehreren Interviews zuvor erklärt, früher in einer Metal-Band gespielt zu haben. Die ZDF-Filmaufnahmen stammen aus dieser Zeit und zeigen Nikitin mit freiem Oberkörper und kahlrasiertem Kopf am Schlagzeug.

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31  Kommentare
31  Kommentare
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bertl83 (190 Kommentare)
am 06.08.2012 14:46

nicht gerade sehr suptile Berichterstattung!!

Soll dann quasi heissen: Metalmusik = Nazimusik?!?!?!

Stimmt so nicht!!!
Auch wenn es diverse Richtungen und Bands gibt, sollte man nicht alles über einen Kamm scheren...

Oder hat der Autor schon mal was rechtes von Black Sabbath oder
Iron Maiden gehört (um nur mal zwei Prominente Beispiele die wahrscheinlich fast jeder kennt zu nennen)

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 22.07.2012 16:04

Und wenn's die Regie verlangt?

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susisorgenvoll (16.642 Kommentare)
am 22.07.2012 16:08

Oder Weglasern lassen.

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 22.07.2012 16:18

Hab mir gerade die zdf-aspekte vom 20. 7. 2012 angeschaut. Ich weiß nicht, ob das Theater dafürstand. Vielleicht lässt Du mir Deine Meinung darüber zukommen? Wäre aufschlussreich. Danke!

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susisorgenvoll (16.642 Kommentare)
am 22.07.2012 18:29

Übrigens eine wirklich interessante Sendung! Ich habe mal nachgerechnet, wie alt der Sänger war, als die ehemalige Sowjetunion dem Kommunismus Adé sagte und bin auf ca. 18-20 Jahre gekommen. Also da kann ich mir jede nur mögliche unüberlegte Dummheit vorstelllen. Nach dem Motto: Wir sind frei und können machen, was wir wollen ....

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 22.07.2012 19:10

Bitte lies Dir den Artikel. Ich glaube, der trägt viel zur Entlastung bei, wiewohl natürlich die Äußerungen, dass er nicht wusste, was die Zeichen im Nationalsozialismus bedeutet haben, doch eher anzuzweifeln sind. Ich halte jedoch gerade "Die Zeit" für eine äußerst seriöse Zeitung.

http://www.zeit.de/kultur/musik/2012-07/nikitin-hakenkreuz-bayreuth

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.07.2012 20:49

er hat sich nicht oder zumindest kaum damit beschäftigt. Nicht alle denken immer nur "an das Eine".

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susisorgenvoll (16.642 Kommentare)
am 23.07.2012 09:29

Er hat sich mit Sicherheit als Russe nicht mit "unserer" Geschichtsaufarbeitung, sondern mit jener der ehemaligen Sowjetunion beschäftigt. Da gab und gibt es ja auch genug aufzuarbeiten. Ich nehme Nikitin nicht in Schutz, aber um ihn richtig einzuschätzen, muss man eine profunde Kenntnis der Landes- und Kulturkunde der Sowjetunion haben.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.07.2012 20:47

Einstellung der Deutschen nicht vorhanden. Die hatten keine Skrupel wegen der Vertreibung von Millionen Juden (siehe "Anatevka") und haben heute noch keine.

Richtig ist, dass am Hügel der Auftritt unmöglich geworden ist, als die Sache bekannt wurde.

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susisorgenvoll (16.642 Kommentare)
am 23.07.2012 08:28

geschrieben! Das ist ein ganz anderes Geschichtsverständnis! In der ehemaligen Sowjetunion war in erster Linie Deutschland der Feind, der im II. Weltkrieg für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich war. Das war das sowjetische Geschichtsverständnis. Nikitin ist in der Sowjetära erwachsen geworden!

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Pfette (2.900 Kommentare)
am 22.07.2012 09:16

Ich kann mir vorstellen, dass eine Stellungnahme an passender Stelle mehr Positives bewirkt hätte, und dem Sänger weniger wehgetan hätte als nötig,

Und den Ewiggestrigen kein Wasser auf ihre Mühlen geliefert.

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ingeoma (3.327 Kommentare)
am 21.07.2012 23:53

nicht um den nackten Oberkörper - ich habe in den letzten fünfzig Jahren dreimal den Holländer gesehen, in Wien, in Bayreuth und in Wels - und er erschien in jeder Inszenierung in einen langen dunklen Mantel gehüllt (Achtung, Satire).

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Pfette (2.900 Kommentare)
am 22.07.2012 07:04

schnauzer

(kv trat einmal mit einem schwein auf)

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 22.07.2012 14:27

Aber hoffentlich nicht im schwarzen Ledermantel (auch Achtung! Auch Satire!)

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( Kommentare)
am 21.07.2012 22:04

Auf 3sat. Kann mir bitte jemand sagen, was das LOGO von Österreich III bedeuten soll?

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Pfette (2.900 Kommentare)
am 22.07.2012 07:01

Ich kenne nur die drei striche aus dem orf;
nach dem gesetz der serie werdens rechts stehen, 3sat links

(ich habe den tv konsum sehr stark eingeschränkt)

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 22.07.2012 11:51

Hallo Pfette!

Ich habe das Logo im Online-Fernsehprogramm der OÖN gemeint.

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( Kommentare)
am 21.07.2012 21:32

Was meinst Du zu der Sache?

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( Kommentare)
am 21.07.2012 20:39

Man kann auch alles übertreiben. Das Tatoo wurde überstochen, und damit basta. Dann hätte man halt kein ehemaliges Mitglied einer Metal-Band engagieren dürfen. Es hätte genügt, dass in seiner Erklärung geschrieben hat, dass es ihm leidtut, dass er dieses Tatoo jemals stechen hat lassen und dass dies ein großer Fehler war war und er sich wünschte, das niemals getan zu haben. Was denn bitte noch? Eine Jugendsünde. Man kann sich und seine Meinung ändern, wie auch der Wechsel von Metal zu Wagner beweist. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob da wirklich ein Unterschied ist. Nicht in der Qualität aber in der Lautstärke!

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wien3 (4.596 Kommentare)
am 21.07.2012 22:11

Can a leopard change his spots? Nun, manchmal schon... kennst du aber der Suanger den du hier verteidigst, oder nimmst du ihm beim Wort? Es gibt sicherlich hunderte die ihm kennen, die sollen ihm verteidigen denke ich, nicht jemand der einmal einStatement von ihm gelesen hat. Jedoch darfst du auch a Meinung haben, also bitte! Ich enthalte mein bis ich von den Schwarm von Unterstützer hören die ihm schon seit Jahren kennen und seine Wende miterlebt haben.

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susisorgenvoll (16.642 Kommentare)
am 22.07.2012 14:15

der ganz spezifischen Landeskunde der ehemaligen Sowjetunion. Das meine ich weder überheblich noch ironisch, sondern als Tatsache. Nicht, dass ich diese Tätowierung verteidigen oder gut heißen würde, aber man muss berücksichtigen, wie alt der Sänger ist, wie lange er die Sowjetdiktatur noch mitgemacht hat etc. Eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des II. Weltkriegs fand dort in ganz anderer Weise statt usw.

Auch wenn das Tattoo eine Dummheit war, kann ich mir vorstellen, dass es nicht ursächlich eine Billigung der Nazidiktatur zeigen sollte, sondern den Protest gegen die eigene erlebte Diktatur... ist etwas kompliziert, hier das zu erklären.

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 22.07.2012 14:20

Wie bitte, meinst Du das? Ich habe den Sänger auch nicht verteidigt, sondern nur festgestellt, dass das Überstechen ausreichen muss und dass es sich mE um eine Jugendsünde handelt. Was bitte ist daran verkehrt, wenn ich sage, jeder kann sich ändern?

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susisorgenvoll (16.642 Kommentare)
am 22.07.2012 14:31

nur habe ich versucht zu erklären, dass bei der "Jugendsünde" auch der ganz spezifische Hintergrund aus der ehemaligen Sowjetunion zu beachten ist.

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 22.07.2012 14:34

Danke, für die Erklärung. grinsen

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susisorgenvoll (16.642 Kommentare)
am 22.07.2012 14:40

allgemein können Missverständnisse leicht entstehen ;-

Im übrigen wüsste ich mindestens einen Super-Sänger, der den Holländer drauf hat, aber aufgrund mangelnder Beziehungen noch nicht in Bayreuth gesungen hat traurig

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 22.07.2012 15:07

Hab jetzt ein bisschen nachgelesen in der Berliner Morgenpost. Beim Vorsingen ist den Wagners schon aufgefallen, dass der Sänger tätowiert ist. Ob der durch Protektion zu der Rolle gekommen ist, wage ich, nach dem Lesen, eher zu bezweifeln. Dass er ein bisserl ein "wilder Hund" ist, war schon längst bekannt und geht auch aus dem Artikel vom 8. 7. 2011 hervor. LG

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susisorgenvoll (16.642 Kommentare)
am 22.07.2012 15:39

dass es mehr sehr gute Sänger gibt, aber meist ist nur der Agent/das Management der Grund, warum nur wenige ganz nach oben kommen. Protektion würde ich das nicht nennen, sondern eben das "Glück" zur richtigen Zeit am richtigen Ort den richtigen Personen zu begegnen.

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 22.07.2012 15:44

D'accord. Aber ist das nicht im ganzen Leben so? Ich bin halt der Meinung, man hätte die Tatoos vielleicht schon am 8. 7. hinterfragen können und nicht erst jetzt, ein paar Tage vor der Premiere. Das klingt für mich wie ein schlechter PR-Gag, auf Kosten des Künstlers.

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susisorgenvoll (16.642 Kommentare)
am 22.07.2012 15:58

Aber irgendwie musste es doch auch dieser Sänger wissen, dass er sich besser nicht mit nacktem Oberkörper in der Öffentlichkeit blicken lassen sollte. Gerade Wagner-Sänger sind nicht mehr im jugendlichen Alter. Wagner steht nie am Beginn einer Sängerkarriere, sonst ruiniert man die Stimme! Und ausschließlich Wagner zu singen, kann sich auch kein Sänger leisten, denn das geht an die Substanz.

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 22.07.2012 22:19

Aber so ein Peter Hofmann im Alter von dem russischen Sänger, mit nacktem Oberkörper, wär schon ein Anblick gewesen, oder?

Bitte Zensur: Wieder löschen, wie das erste Mal!!!!

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susisorgenvoll (16.642 Kommentare)
am 23.07.2012 09:33

Aber er hat frühzeitig seine Stimme mit Wagner und Crossover überstrapaziert und dann kam auch noch seine schwere Erkrankung dazu. Leider ist er sehr früh gestorben, aber er war DER Siegfried!

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